Management von gefährlichen Substanzen
Das Risikohandling bei gefährlichen Substanzen spielt mit der weltweiten Zunahme der gesetzlichen Regelungen eine immer größere Rolle für Produzenten. Zum einen kann der Nachweis über die Einhaltung dieser Verordnungen mit hohen Kosten verbunden sein, zum anderen kann ein bisher eingesetztes, erprobtes Material gegebenenfalls zukünftig nicht mehr verwendet werden, teurer werden oder durch nicht dokumentierte Änderungen in der Lieferkette kostenintensive Produktveränderungen verursachen.
Um Unternehmen zum Beherrschen dieser Situation passende Werkzeuge zur Verfügung stellen zu können, wurde das das Environmental Materials Information Technology (EMIT) Konsortium gegründet. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem Eurocopter, EADS Astrium, Emerson Electric, Boeing, Honeywell, Rolls-Royce, NPL und Granta Design. Aus der Arbeit des Konsortiums ging eine Datenbank hervor, die Werkstoffe, Prozesse, Beschichtungen, gefährliche Substanzen und über 60 internationale Gesetzgebungen, Listen und Standards zu diesen Substanzen umfasst. Jeder Eintrag, der eine Gesetzgebung beschreibt, ist mit sämtlichen Einträgen von Substanzen Materialien, Prozessen oder Beschichtungen verbunden, die von dieser Regelung betroffen sind. Mit den entsprechenden Auswertungswerkzeugen können die Daten einfach durchsucht und Fragen nach gesetzlichen Bestimmungen und Verwendungseinschränkungen für gefährliche Substanzen beantwortet werden. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
Einsatz in Design und Simulation
Zu guter Letzt sind Materialdaten auch für viele der Engineering-Softwarewerkzeuge von Bedeutung. So werden im Computer-Aided Design (CAD) Daten zu Dichte und Werkstoffpreisen eines Materials benötigt, um das Gewicht und die zu erwartenden Kosten eines Entwurfs zu kalkulieren. Die Berechnung mit Computer Aided Engineering-Werkzeugen (CAE) verlangt für Simulationen ebenfalls Daten zu Materialeigenschaften. Die Integration des Materialinformationsmanagements in CAD oder CAE Anwendungen ist eine der vielversprechendsten Entwicklungen in diesem Umfeld.
Die Granta MI: Materials Gateway Technologie erlaubt CAD- und CAE-Anwendern in diesem Kontext den Zugriff auf die Materialdatenbank des Unternehmens direkt aus ihrer Arbeitsumgebung heraus. Ein CAE-Anwender kann ein Eingabefenster direkt in seiner gewohnten Software öffnen, die freigegebenen Materialdaten des Unternehmens durchsuchen, diese Daten seinem Modell zuweisen und sie sofort in seiner Berechnung verwenden. Diese Lösung unterstützt eine Vielzahl von Systemen, darunter Abaqus/CAE von Dassault Systems/Simulia, Pro/Engineer von PTC und Siemens NX, und ermöglicht es darüber hinaus auch, Werkzeuge im Umgebungssystem zu integrieren. Ein Beispiel dafür ist der Eco Materials Advisor in Autocad Inventor. Dieser weist Materialdaten aus der Datenbank zu und ermöglicht so eine Vorhersage zur Energie- und CO2-Bilanz eines Produktdesign. Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen zu generieren. ‣ weiterlesen
Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise
Prozessunterstützung durch Datenmanagement
Führende Technologieunternehmen nehmen das Thema Werkstoffinformations-Management heutzutage sehr ernst und implementieren Systeme, mit denen sie die im Unternehmen vorliegenden Materialdaten verwalten und effektiver nutzen können. Dies führt nicht nur zu erheblichen Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen für das Team der Werkstoffspezialisten, sondern unterstützt die herstellende Industrie auch darin, einige ihrer Kernprobleme anzugehen.