Maschinen- und Anlagenbau

Ein Rechenzentrum auf dem Parkplatz

Mit großen Maschinen ist Christina Klang bestens vertraut: Als Geschäftsführerin der Maschinenfabrik Johann Modler GmbH hat sie einen weltweiten Kundenkreis. Das mittelständische Unternehmen aus dem fränkischen Aschaffenburg hat sich auf Schleifmaschinen für kleine, hochpräzise Teile in der Massenproduktion spezialisiert. Auf eine stabile, sichere und ausbaufähige IT-Infrastruktur muss sich Klang verlassen können. Als der Serverraum zu klein wurde, nahm das Unternehmen ein modulares, standardisiertes Rechenzentrum in Betrieb.

Bild: Rittal

Das Platzproblem im Serverraum der Maschinenfabrik Johann Modler GmbH war nicht die einzige Herausforderung, der sich die Geschäftsführung in Hinblick auf ihre Unternehmens-IT stellen musste. Um Geräte-Emissionen auszulagern, sollten auch die Drucker des Produzenten ausgelagert werden. Zudem belasteten die Geräusche und die Wärme aus dem Serverraum die Beschäftigten. Ein Umbau hätte hohe Kosten und Umstände in den Büros bedeutet. Auch die Rechenleistung der Server erfüllte nicht mehr die Erwartungen des Unternehmens: „Wir müssen den Produktionsstand in Echtzeit abrufen können. Neue Aufträge müssen schnell simulierbar sein, und das im Einklang mit der aktuellen Transportsituation und Lagerhaltung“, sagt Klang. „Durch die zunehmende Vernetzung der Produktionsabläufe gibt es immer mehr Schnittstellen, die zu verknüpfen sind.“

Schlüsselfertige Lösung

Um diese Probleme in den Griff zu bekommen, bestellte der Maschinenbauer ein modulares, standardisiertes Rechenzentrum der Modellreihe RiMatrix S bei Rittal. Wenige Wochen nach Auftragserteilung lieferte der Systemanbieter die schlüsselfertige Lösung. „Als unser neues Rechenzentrum als Container vom Autokran gehoben wurde und quasi durch die Luft schwebte, war das schon ein bisschen aufregend“, schildert Klang. Drei Parkplätze auf dem Außengelände wurden kurzerhand zur Rechenzentrumsfläche. Mehr Platz benötigt der 7,25 Meter lange, rund drei Meter hohe und ebenso breite Container nicht. Für den Strom- und Netzwerkanschluss hatte das Maschinenbau-Unternehmen bereits gesorgt.

Die Ausstattung des Rechenzentrums umfasst sechs Serverrahmengestelle plus ein Netzwerkrahmengestell, Klimatisierung, unterbrechungsfreie Stromversorgung samt der darauf abgestimmten Energieverteilung sowie den Monitoring-System Computer Multi Control III (CMC III). Die Sensoren des Monitoring-Systems erfassen beispielsweise Werte wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Liegen die Messdaten außerhalb des grünen Bereichs, erhalten die Administratoren sofort eine Nachricht, wenn gewünscht auch auf das Handy. Zur Lösung von auftretenden Problemen steht die Serviceabteilung des Lösungsanbieters rund um die Uhr zur Verfügung.

Überkapazitäten lassen sich vermieten

Das System des Herborner Herstellers kann durch ein zusätzliches Modul erweitert und bei Bedarf transportiert werden. Überkapazitäten lassen sich vermieten, etwa an Nachbarunternehmen im selben Gewerbegebiet. Die Containervariante eignet sich auch als Übergangslösung. Wird sie nicht mehr gebraucht, verkauft man sie. Die Ökonomie des Rechenzentrums spielt bei der Lösung eine tragende Rolle, im Vorfeld beim Design und insbesondere beim laufenden Betrieb. Die Berechnung der Rentabilität inklusive Planung, Investition, Betriebskosten, des Personals und der Services ist elementarer Bestandteil.