Supply Chain Operating Network

Lieferkettenpartner erfolgreich verwalten

Das Outsourcing verschiedener Teile der Produktion begann in der High-Tech-Industrie schon vor Jahrzehnten und ist heute in den meisten Branchen die neue Norm. Nach einer Umfrage der Peerless Research Group im Auftrag von Supply Chain Management Review lagern 84 Prozent der Unternehmen zu einem gewissen Teil ihre Fertigung aus. Es gibt heute kaum ein Großunternehmen, das die Vorteile von Outsourcing nicht für die Produktion, Fertigung, Logistik oder andere Tätigkeiten nutzt. Das steigert aber den Koordinationsbedarf zwischen den Unternehmen.

Bild: © pixtumz88/Fotolia.com
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Heute stützen sich die Hersteller von Konsumgütern auf Verpackungsunternehmen – nicht nur bei kleinen Serien, für die die Errichtung spezieller Produktionsstätten nicht kosteneffektiv wäre, sondern zunehmend bei allgemeinen Verpackungs- sowie anderen Produktionsaufgaben. In anderen Branchen entwickelt sich eine ähnliche Arbeitsteilung, etwa in der Halbleiterindustrie oder sogar zuletzt in der Pharmaindustrie. Unternehmen verlagern zunehmend Aktivitäten, die nicht zu den Kernkompetenzen gehören, auf spezialisierte Partner, die die Arbeit zu geringeren Kosten und in vielen Fällen zudem auch mit besseren Ergebnissen ausführen können. Outsourcing ist auch eine Antwort auf die notwendige Flexibilität und kurze Reaktionszeit, die der Markt zunehmend verlangt.

Steigende Komplexität

Outsourcing von Produktionstätigkeiten hat zwar verschiedene Vorteile, allerdings steigt dadurch auch die Komplexität. Mit der zunehmenden Zahl der Partner in der Lieferkette steigen auch der Informationsaustausch sowie der Koordinationsbedarf zwischen all diesen verschiedenen Partnern. Erschwerend wirken auch aktuelle Markttrends wie die ständige Erweiterung des Produktportfolios, die kürzeren Reaktionszeiten und die Notwendigkeit hoher Produktivität. Dadurch werden die Anforderungen an Lieferketten noch höher. Ein derart komplexes Problem erfordert moderne Lösungen. Leider tragen viele ERP-Systeme, die Unternehmen schon seit Jahrzehnten einsetzen, zur Steuerung der modernen Lieferkette wenig bei. Diese Anwendungen wurden entwickelt, um alles zu steuern, was innerhalb der vier Wände eines Unternehmens passiert; da Unternehmen aber zunehmend mit externen Partnern zusammenarbeiten, erfolgt der Informationsaustausch immer öfter außerhalb der ERP-Systeme.

Austausch mit Excel

Viele Unternehmen setzen deshalb auf den Austausch von Excel-Dateien mit Partnern. So ein Prozess ist nicht zeitgemäß und erlaubt keine effiziente Zusammenarbeit mit externen Partnern. Solche Vorgehensweisen bringen zahlreiche Einschränkungen mit sich:

  • Die Transparenz beschränkt sich meist auf nahstehende Unternehmen: Da die Prozesse manuell abgewickelt werden, sind die Unternehmen gezwungen, sich auf die Informationen der wichtigsten Handelspartner zu begrenzen, weil sie die Informationsmenge, die ausgetauscht werden müsste, manuell nicht bewältigen können.
  • Unzureichende Unterstützung der unternehmensübergreifenden Prozesse: Bei der Arbeit mit einem Outsourcing-Partner ist eine enge Zusammenarbeit erforderlich. Die Beschränkung auf einfache Workflows (wie etwa den elektronischen Austausch von Bestellungen) reicht nicht aus, um die Geschäftsbeziehungen mit den Lieferanten vollständig zu unterstützen.
  • Langsame und sequenzielle Verarbeitung: Excel-Dateien und andere manuelle Prozesse sind nicht schnell genug, um neue und laufend aktualisierte Informationen auszutauschen. Nur eine Automatisierung kann helfen.
  • Eingeschränkte Rückverfolgbarkeit: In den vielen Branchen spielen Produktsicherheit, Qualität und Rückverfolgbarkeit eine wichtige Rolle. Es wird jedoch problematisch, diese Anforderungen zu erfüllen, wenn mit externen Auftragsfertigern zusammengearbeitet wird. Qualität und Rückverfolgbarkeit müssen Bestandteil der Prozesse und Tools sein.

Lora Cecere, Gründer und CEO von Supply Chain Insights, sagt: „Die Systeme werden zunehmend komplexer. Die primären Mittel zur Abwicklung von Geschäften mit Netzwerkpartnern sind aber immer noch Arbeitsblätter und E-Mails. Das reicht einfach nicht aus.“ Beim Outsourcing einer Lieferkette ist eine engere Koordination und Abstimmung zwischen allen Partnern der Lieferkette erforderlich, die nur ein spezielles Netzwerk für die Lieferketten anbieten kann.

Sicheres Netzwerk

Ein solches ‚Supply Chain Operating Network‘ erweitert die Möglichkeiten der ERP-Systeme, die unternehmensintern fokussiert sind, und bietet ein sicheres Netzwerk für Unternehmen an, die Aktivitäten ihrer Lieferkette in Echtzeit zu koordinieren. So erlaubt es eine echte End-to-End-Transparenz und eine Zusammenarbeit über die gesamte Lieferkette hinweg mit allen beteiligten Unternehmen, Entscheidungen schneller und exakter treffen zu können. Es ist nicht überraschend, dass die Unternehmen, die als Erste auf Outsourcing setzten, auch als Erste Supply Chain Operating Networks eingeführt haben. Die Pionierunternehmen, die solche Lösungen für die Verwaltung ihrer ausgelagerten Lieferketten nutzen, erkennen die Vorteile:

  • Eine gemeinsame, einheitliche Sicht des aktuellen Status für alle Partner der Lieferkette, sodass diese auch entsprechend reagieren können.
  • ständige Aktualität, ganz im Sinne der 24/7-Wirtschaft.
  • Alle Teilnehmer (Hersteller, Auftragsfertiger, aber auch Lieferanten) können ihre Pflichten und Rollen erfüllen und selbst Entscheidungen treffen, aber stets in enger Abstimmung mit anderen.

Letztendlich entstehen dadurch eine bessere Transparenz und Zusammenarbeit im Partnernetzwerk mit der Möglichkeit, Kosten zu sparen, den Servicegrad zu verbessern und bessere Unternehmensentscheidungen zu treffen.