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Smart Logistics durch das Internet of Things

Lieferketten im hypervernetzten Ökosystem

Die Logistik wird zunehmend durch Echtzeit-Konnektivität und nahtlose Zusammenarbeit während des Transportprozesses geprägt. Denn viele Kunden erwarten heute, laufend über Bestellstatus sowie Datum und Uhrzeit des Liefereingangs informiert zu werden. Mit IoT-Technologie lässt sich das umsetzen.

Bild: ©juergenphilipps/stock.adobe.com

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Eine vernetzte Lieferkette, in der Mitarbeiter, Kunden, Anwendungen und Infrastruktur miteinander kommunizieren, wird Logistikunternehmen dabei helfen, das Kundenerlebnis zu verbessern und die Prozesseffizienz zu steigern. Doch wie können Logistikunternehmen möglichst viel aus diesem Ökosystem herausholen? Viele Unternehmen machen sich bereits Daten zunutze, um die betriebliche Effizienz zu steigern, die Kundenbindung zu erhöhen, den Informationsfluss zu verbessern und neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. In einer vernetzten Lieferkette sind alle IoT-Geräte wie Sensoren, RFID-Tags und GPS-Tracker an Waren, Fahrzeugen und anderen Vermögenswerten angebracht. Diese Geräte sind auch untereinander und mit dem zentralen Hauptsystem verbunden und erfassen Daten wie den Standort der Waren oder ihren Zustand. Im Falle eines Verschüttens, eines ungewöhnlichen Sturzes oder eines heftigen Aufpralls kann ein Alarm ausgelöst werden. Echtzeit-Updates zum Standort des Pakets sowie zum Zustand, etwa Temperatur und Feuchtigkeit für die Kühlkettenlogistik – ermöglicht durch IoT- und Blockchain-basierte Verfolgung – können das Unternehmen alarmieren, um multimodale Transporte für ihre Lieferungen zu planen.

Infrastruktur für das IoT

Die von IoT-Geräten gesammelten Daten lassen sich verschlüsselt und in einer cloudbasierten Umgebung speichern, um die IT-Sicherheit zu erhöhen. Diese Daten werden dann mit Algorithmen und maschinellem Lernen analysiert und in die Automatisierungsworkflows implementiert, damit das System datengesteuerte Entscheidungen treffen kann. So nutzen Unternehmen beispielsweise Versanddaten, um die Lagerzuweisung und den Transport für schnelle Lieferungen im Voraus zu planen. Da an einer Lieferkette mehrere Akteure beteiligt sind, ist stetige Echtzeit-Konnektivität hilfreich, um Transparenz und Sicherheit entlang der Wertschöpfungskette sicherzustellen.

An jeder Station einer Lieferkette lassen sich IoT-Daten erfassen, um sie später zu analysieren. (Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com)

An jeder Station einer Lieferkette lassen sich IoT-Daten erfassen, um sie später zu analysieren. (Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com)

Kundenbindung im Transportwesen

Neben der Effizienz der Backend-Prozesse ist die Kundenkommunikation entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Die Einführung von Online- und mobilen Kommunikationskanälen ist ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklung von Customer Journey und Customer Experience Management. Sie sind Teil eines Wandels hin zu einer effizienteren Kundenansprache und werden zu einem wichtigen Element von Strategien zur Kundengewinnung und -bindung. Für die Logistik heißt das, in zwei Richtungen zu denken und dabei drei zentrale Fragen zu berücksichtigen:

  •  Sind Identität und Daten des Versenders geschützt?
  •  Sind die Lieferungen transparent und flexibel?
  •  Existiert ein kanalübergreifender Kundensupport, um Probleme zu lösen und Eskalationen zu organisieren?

Automatisieren mit Chatbots und Co.

Die Vergangenheit war von Kontaktzentren für die Kommunikation mit Kunden geprägt. Doch Chatbots und virtuelle Assistenten gewinnen allmählich an Bedeutung. Daher sollten Unternehmen nahtlose Omnichannel-Kooperationserfahrungen anbieten, um die Kundenbindung abzusichern. Eine Cloud-basierte Plattform für die Kundenansprache ermöglicht dies meist ohne größere Investitionen in die Infrastruktur. Eine Kombination aus einem Cloud-Kontaktzentrum als Service (CCaaS) mit einer Cloud-basierten Kommunikationsplattform als Service (CPaaS) verspricht Flexibilität, niedrigere Kosten und kann eine integrierte Strategie für die Kundenerfahrung (CX) bieten.

Engagement für Nachhaltigkeit

Daten können auch dazu beitragen, Ressourcen in den Lieferketten einzusparen. Die Echtzeit-Überwachung des Kraftstoffverbrauchs von Transportunternehmen ermöglicht es Unternehmen beispielsweise, ihre Fahrzeuge optimiert zu steuern. Von Algorithmen zur Wettervorhersage bis hin zur Routenoptimierung – die von vernetzten Lieferketten generierten Daten könnten den Weg zu nachhaltigen Praktiken ebnen. In den kommenden Jahren werden neue Technologien wie intelligente Sensoren, Drohnen und selbstfahrende Fahrzeuge dazu beitragen, die Umweltbelastung durch Lieferketten zu verringern. Agile, skalierbare und flexible Konnektivität in Echtzeit wird eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung dieser Anwendungsfälle spielen. Die hypervernetzte Lieferkette – die durch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen angetrieben wird – könnte dem Logistiksektor künftig deutlich mehr Transparenz und Kontrolle über seine Prozesse und Daten verschaffen – und den Empfängern gleichzeitig ein personalisierteres und nachhaltigeres Erlebnis bieten.

 


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