Kosteneffizienz für Start, Betrieb und Pflege

So wesentlich die strategische Wertschöpfung eines Geschäftssystems ist, so spielen dennoch neben den bedarfsorientierten Einstiegskosten auch Betriebs- und Folgekosten eine wichtige Rolle. Schnelle Implementierung, funktionale Erweiterung ohne Programmieraufwand sowie dadurch bedingte vereinfachte Wartung, Pflege und Release-Wechsel tragen entscheidend zur Senkung der Gesamtbetriebskosten bei. Relevant ist dabei zu Beginn eines ERP-Projekts die Möglichkeit, den bestehenden Datenpool zu Lieferanten, Kunden, Fertigungsressourcen und Mitarbeitern weitgehend automatisiert übernehmen zu können. Integrierte Dienstprogramme können hier eine störungsarme Übergangsphase unterstützen, sofern die Software wenig Datenbank- und Programmierkenntnisse erfordert, die konvertierten Daten prüft und ihre Integrität sicherstellt, bevor das neue System live geschaltet wird.

Change Management für höhere Anwenderakzeptanz

Seitens des Software-Anbieters kann neben Branchenerfahrung vor allem der Einsatz einer bewährten Methodologie helfen, über einen Change-Management-Prozess eine hohe Akzeptanz bei den Anwendern zu erreichen. Denn auch neue Prozesse und Technologien schöpfen erst dann ihr volles Produktivitätspotenzial aus, wenn die Nutzer die IT-Lösung stringent einsetzen. Schließlich wirft jede ERP-Implementierung – ob Neueinführung oder Ersatz-System – ganz eigene Anforderungen auf: Koordination der verschiedenen Datenbanken, Umarbeitung von Organisationsmodellen, Umstellung von manuellen Prozessen und Daten sowie die Konvertierung kleiner und großer Datenbanken gehören zu den zahlreichen Aufgaben, die es zu bewältigen gilt.

Im Vorfeld von ERP-Projekten geben die Urteile von Anwendern, die das Geschäftssystem bereits implementiert haben, den besten Eindruck vom Ansatz und der Performance der Software. Moderne Systeme können heutzutage innerhalb von sechs Monaten implementiert werden, manche auch innerhalb von vier Monaten. Die rasche und reibungslose Umsetzung einer IT-Lösung, die den gewünschten Return on Investment erzielt, erfordert allerdings eine durchdachte Vorgehensweise, die gemeinsam vom ERP-Anbieter und Unternehmen getragen werden muss. Zu den wesentlichen Bausteinen einer solchen Systemeinführung zählen die folgenden neun Elemente:

Herausforderung Systemintegration:?In zahlreichen Einfürhungsprojekten verursacht die Übernahme bestehender Datenbestände hohe Aufwände. Der Einsatz automatisierter Migrationssoftware kann helfen, an dieser Stelle Zeit und Geld zu sparen. Der automatisierten Prüfung der Datenintegrität kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Bild: Epicor

  • Engagement: Die Rückendeckung der Unternehmensführung sorgt dafür, dass die Implementierung der Software im Unternehmen Top-Priorität genießt, aktiv mit einem klaren Fokus vorangetrieben wird und die definierten Erfolgsfaktoren erfüllt.
  • Recherche: Vor der Auswahl hilft die intensive Auseinandersetzung mit Referenzunternehmen, welche die infrage kommende Lösung bereits einsetzen, bei der Entscheidung, wo die eigenen Schwerpunkte des ERP-Projekts liegen sollen und welcher Partner diese am besten umsetzen kann.
  • Vorbereitung: Auf Grundlage der Informationen, die während der Vorbereitung gesammelt wurden, lassen sich ein vorläufiger Projektplan und eine Leistungsbeschreibung erstellen. Letztere definiert den Umfang der Leistungen, den Zeitplan und den Ressourcenbedarf für die Integration.
  • Strategie: Ein Projektmanager ermittelt die Auswirkungen der Veränderungen auf die verschiedenen Bereiche im Unternehmen und hilft den Verantwortlichen, eine passende Change-Management-Strategie zu entwickeln.
  • Geschäftsanalyse: In dieser Phase werden die Rollen und Verantwortlichkeiten definiert, bei Bedarf die Ziele neu formuliert und der endgültige Projektplan verabschiedet.
  • Schulung: Zielgerichtete Trainings, die auf die Unternehmenskultur, Größe und Ziele des Unternehmens abgestimmt sind, erhöhen die Akzeptanz und verringern die Zeit, in der die gesetzten Ziele im Hinblick auf verbesserte Produktivität erreicht werden.
  • Anwendungskonfiguration: Dabei wird unter anderem die Installationsstrategie überprüft, funktionale Spezifikationen werden entwickelt sowie Testskripte für die Konversionstests erstellt. Menüs, Bildschirme und benutzerdefinierte Felder und Workflows werden in diesem Arbeitsschritt ebenfalls spezifisch angepasst und getestet.
  • Vorbereitung der Inbetriebnahme: Anforderungen, Verfahren und der Datenkonversionsprozess werden in dieser Phase endgültig festgelegt. Ein letzter, integrierter Systemtest erfolgt und es wird geprüft, ob die Anwender für die Arbeit mit dem neuen System vorbereitset sind, und ob die Software allgemein ‚live‘ geschaltet werden kann.
  • Inbetriebnahme: Die Datenkonversion wird abgeschlossen und das System wird dem gesamten Unternehmen zur Verfügung gestellt – ein Prozess, der von den Beratern und dem Implementierungsteam des Systemanbieters eng begleitet wird.

Skalierbarkeit durch serviceorientierte System-Architektur

Agile Unternehmen benötigen eine ebenso bewegliche ERP-Lösung, die Veränderungen nicht nur folgt, sondern diese aktiv unterstützt. Aus technischer Sicht ist die Zukunftsfähigkeit eines kaufmännischen Systems daher definiert durch die Software-Architektur im Hinblick auf ihre Erweiterungsmöglichkeiten und Skalierbarkeit. Anwendungen, die auf einer serviceorientierten Architektur (SOA) basieren, bieten aufgrund eines modularen Ansatzes Flexibilität in Management, Entwicklung und Nutzung. So kann zum Beispiel ein Fertigungsbetrieb den Einkaufsabteilungen seiner Kunden technischen Zugriff auf sein internes System gewähren – die Komponenten funktionieren aufgrund der SOA wie ein einziges System. Eine moderne Geschäftsarchitektur kann also auch die Beziehungen zwischen Geschäftspartnern verändern und in enge Echtzeitverbindungen verwandeln. Über serviceorienterte Ansätze lassen sich zudem einfacher und bedarfsorientiert als in herkömmlichen Systemstrukturen neue, granulare Funktionalitäten hinzufügen und mit geringem Kostenaufwand und wenig Störungen des Betriebs Workflows neu konfigurieren.

Flexible Integration zusätzlicher Software-Systeme

Kommt zudem eine XML-fähige Middleware zum Einsatz, erlaubt dies die Anbindung von Drittsystemen. Das erleichtert dem Anwender den Zugriff auf Funktionalitäten, die er über die Geschäftssoftware nicht abdecken kann oder möchte. Die SOA-Architektur schafft in der Folge einen hohen Freiraum für zukünftige Enwticklungen und gestattet bereits bei der Systemeinführung eine präzise am Bedarf orientierte Installation. Wenn das Unternehmen wächst und expandiert, wächst und expandiert das ERP-System mit ihm. Zu den Vorteilen von SOA zählt zudem, dass ‚Services‘ als eigenständige Module der Geschäftslogik je nach Bedarf miteinander kombiniert werden können. Sie sind plattformunabhängig, können dynamisch platziert, aufgerufen und genutzt werden.

Auf diese Art lassen sich Prozesse konfigurieren und rekonfigurieren – und die Integration der Anwendungen wird verbessert. So wird es beispielsweise möglich, über eine einheitliche ERP-Lösung strategische Beschaffung ebenso abzubilden wie die Bereiche Produktlebenszyklusmanagement, schlanke Fertigung, Lieferkettenmanagement und Logistikoptimierung oder Enterprise Performance Management. Die Flexibilisierung der Architektur bedingt direkt die Offenheit des Unternehmens für Technologien zur Optimierung der Produktivität. Aktuelle Beispiele sind die Einbindung mobiler Endgeräte in Geschäftsprozesse sowie die Realisierung kollaborativer Web 2.0-Konzepte. Dadurch wird ERP zu einer beweglichen, anpassungsfähigen Ressource, die sich verzögerungsfrei mit dem Unternehmen, dem Markt und modernen Industriestandards entwickelt.







  • Neue Vice President Channel & Marketing bei Schneider Electric DACH

    Mit der Zusammenlegung von Marketing und Channel-Organisation stellt Schneider Electric die Kommunikationsarbeit in der DACH-Region neu auf.


  • MES-Integrator und 360-Grad-Partner für optimierte Fertigung

    Das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA optimiert Produktionsprozesse für Fertigungsunternehmen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen.


  • KI in Fertigungsbranche vorn

    Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über…


  • Digital Future Congress nimmt Techniktrends in den Blick

    Der zweitägige virtuelle Digital Future Congress stellt im April die Potenziale aktueller Technologietrends in den Mittelpunkt. Per Video-Chat können sich die Teilnehmer…


  • Ein Stück näher am Quanteninternet

    Das Quanteninternet verspricht signifikante Verbesserungen in verschiedenen technologischen Schlüsselbereichen. Um dieses jedoch im bestehenden Glaserfasernetz zu realisieren, sind Quantenfrequenzkonverter nötig, die die…