Anwender von Produktionsmaschinen mit Endlos-Metallbändern stellen hohe Anforderungen an die Präzision. Bei der Konstruktion solcher oft hochkomplexen Maschinen besteht für Hersteller aber die Gefahr, den Überblick über die späteren Herstellungskosten zu verlieren. Berndorf Band Engineering nutzt für die Konstruktion seiner Anlagen ein gezieltes Projektmanagement, unterstützt mit CAD-zentrierter Kostenkontrolle.
Bild: Berndorf Band Engineering
Kunststofffolien, Laminat- und Parkettböden, Gummiplatten oder Backwaren haben produktionstechnisch eine Gemeinsamkeit: Zur Herstellung benötigen Fertiger Endlosbänder aus Metall. Die Bänder müssen hohe Oberflächengüte und Qualität aufweisen, sodass sie über viele Jahre häufige Temperaturschwankungen und hohe Lastwechselkräfte ohne Verlust ihrer prozesswichtigen Eigenschaften überstehen. Bei bis zu 250 Metern Länge, mehreren Metern Breite und Dickengenauigkeiten von 40 Mikrometern ist klar: Präzision spielt eine Hauptrolle.
In manchen Anwendungen sind die Anforderungen besonders extrem, etwa im Windkanal, wo solche Bänder die Straße darstellen. Die Qualität von Material und Maschine spielt daher eine sehr große Rolle, denn bei mehreren Metern Breite führt etwa eine einseitige Erwärmung schon zu nennenswerten Unterschieden in der Wärmeausdehnung, und die darf keine ungleichmäßige Bandspannung zur Folge haben, wenn sich das Band mit Geschwindigkeiten bis 300 Kilometern pro Stunde unter dem zu testenden Fahrzeug bewegt. Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts spezialisierte sich die Berndorf Band GmbH im österreichischen Berndorf auf die Entwicklung und Produktion solcher endloser Transport- und Prozessbänder aus Kohlenstoffstahl, Edelstahl oder Titan.
Im Tochterunternehmen Berndorf Band Engineering arbeiten 20 Konstrukteure an der Planung und Gestaltung der kundenspezifischen Vorrichtungen. Rainer Ramharter verantwortet als selbstständiger Dienstleister vor allem auf Seiten der IT Systeme den reibungslosen Ablauf von Konstruktion und Produktentwicklung. „Während der typischerweise etwa dreimonatigen Projektphase fließen vier bis fünf Mannmonate Konstruktionsarbeit in die riesigen Anlagen“, berichtet er. „In dieser Zeit können sich viele Parameter ändern, unter anderem Bearbeitungskosten und Preise von Zukaufartikeln.“
Um die Kosten für die Maschinen bereits früh zu ermitteln, setzt das Unternehmen Konstruktionssoftware in Verbindung mit der Lösung Kingcost von Cadshop ein. Damit erhält der Maschinenbauhersteller bereits in der Konstruktionsphase Übersicht über die späteren Kosten. Für Ramharter stellt die Lösung ein geeignetes Werkzeug dar, um den hohen Qualitätsansprüchen der Anwender zu entsprechen sowie im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Die Ermittlung der Folgekosten über die Produktlebensdauer helfe zudem den Entwicklern, ihre Anforderungen an hochwertige und damit langlebige Vorprodukte zu begründen.
Sehr früh im Konstruktionsprozess erlaubt die Lösung zur Kostenkontrolle die Überprüfung und Verfolgung der Kostenziele.
Mischkalkulation aus dem Geschäftssystem
Entstanden ist das Softwareprodukt ursprünglich als Hilfsmittel für das schweizer Beratungs- und Engineeringunternehmen Prolim GmbH. Nach dem erfolgreichen Einsatz in Kundenprojekten brachte das Unternehmen Kingcost im Jahr 2009 als Zusatzprodukt zur Konstruktionslösung Solidworks auf den Markt. Seit dem Jahr 2011 ist das Tool mit Offenheit für den Einsatz mit den meisten gängigen CAD-Systemen erhältlich und in diese ebenso tief integriert.
Nach Fertigstellung eines Konstruktionsschrittes zeigt es dem Konstrukteur die Herstellungskosten des aktuellen Teils, der aktuellen Baugruppe oder des gesamten Werks. Dazu bedient sich das Programm einer Datenbank, in der Materialkosten, Stundensätze für Maschinen- und Arbeitszeiten, Einkaufspreise und Allgemeinkosten hinterlegt sind. Damit diese Datenbank nicht extra befüllt werden muss, verfügt die Software über Schnittstellen zu gängigen Enterprise Ressource Planning-Systemen (ERP), in denen Einkäufer, Arbeitsvorbereiter und Produktionsverantwortliche diese Daten meist ohnehin regelmäßig pflegen.
Der Konstrukteur muss als einzige zusätzliche Tätigkeit einen Schätzwert eintragen. Dadurch entsteht eine Mischung aus Erfahrungswerten und echten Daten. Das hat den Vorteil, dass in einem sehr frühen Stadium der Anlagenplanung bereits jede Komponente mit plausiblen Kosten versehen ist. Damit kann ein erstes Angebot bereits auf einer groben Grundkonstruktion fußen. Das reduziert sowohl das Risiko von Auftragsverlust wegen zu hoch angesetztem Preis als auch von nicht kostendeckenden Angeboten. Auf der anderen Seite bietet das Programm eine Navigationshilfe für Konstrukteure: „Früher musste ein komplexer Konstruktionsprozess abgeschlossen sein, ehe ein Angebot eingeholt, eine Kalkulation angestellt werden konnte. Da blieben Überraschungen nicht aus“, schildert Rainer Ramharter. „Mit Kingcost arbeiten Einkauf, Konstruktion, Projektleitung, Vertrieb und Geschäftsführung über eine gemeinsame Softwareplattform Hand in Hand. So kann die Einhaltung der Kostenziele jederzeit, auch sehr früh in der Entwicklungskurve, quasi live überprüft werden, der Konstrukteur weiß stets, wo er steht.“
Ebenso stehen dem Einkauf Daten zur Verfügung, um genauere Zielpreise fest zu legen. Bereits kurze Zeit nach der Einführung der Software für die dynamische Kostenkontrolle profitiert Berndorf Band Engineering von der besseren und frühzeitigeren Planbarkeit. „Die weit reichende Integration von Kingcost in unsere Strukturen gewährleistet ein schlüssiges Zusammenspiel sämtlicher relevanten Kostenstellen wie Konstruktion, Beschaffung und Projektmanagement“, beschreibt Geschäftsführerin Marianne Herzog. „Zusätzlich profitieren auch Vertrieb und Geschäftsführung von unserem dynamischen Setup, da zu jedem Projektfortschritt Kostentransparenz gegeben ist und aktuelle Kostenentwicklungen dargestellt werden.“
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