Die iX Softcontrol-Familie umfasst sechs Gerätevarianten mit Bildschirmdiagonalen von 4,3 bis 15 Zoll. Bild: Beijer Electronics

Touchterminals mit integrierter SPS-Umgebung

Beijer Electronics, Anbieter von Industrieautomationskomponenten, hat vor diesem Hintergrund sein iX-System im Rahmen der Lösung iX HMI Softcontrol um eine Steuerung erweitert. Dazu setzt der Anbieter das herstellerunabhängige Automatisierungstool Codesys ein, das mittlerweile von über 350 OEM genutzt wird. Die Bedienpanels arbeiten mit Version 3.5 der Plattform. Aufgeteilt in zwei Leistungsklassen stehen für kleine bis mittlere Anwendungen die TXA-Serie und für komplexere Aufgaben die TXB-Serie zur Verfügung. Zur Geräteanbindung werden intelligente E/A-Klemmen per Ethercat, Modbus RTU oder Modbus TCP mit den Touchterminals verbunden.

Visualisierungslösungen im Vergleich: Während Scada-Systeme einen hohen Leistungsumfang für die Steuerung komplexer Prozesse bieten, bietet sich der Griff zu kostengünstigen Web-Visualiserungen vor allem für kleinere Anwendungen an. Einen ausgewogenen Kompromiss für Lösungen mit überschaubarer Steuerungsfunktionalität kann eine Kombination aus SPS und Panel-PC darstellen. Bild: Beijer Electronics

Steuerungsauslegung vor Oberflächendesign

Bevor mit der Visualisierung begonnen wird, steht zunächst die Steuerungsdisziplin im Vordergrund. Der Projekt-Ingenieur wählt in der Codesys-Umgebung einmalig das zu koppelnde Gerät aus und stellt die Verbindung her. Anschließend definiert er seine Variablen und entwickelt das SPS-Programm. Ist dies erledigt, erzeugt er eine Variablendatei, die später auf das Bedienpanel übertragen wird. Nachfolgend legt er das E/A-Protokoll fest. Zusammen mit dem SPS-Programm wird dann die Konfiguration auf das Touchpanel übertragen. Sind die Steuerungsroutinen getestet, simuliert und für fehlerfrei befunden, geht es an die Umsetzung der Bildschirmseiten. Als Entwicklungsumgebung steht der iX-Developer zum Erstellen kompletter Visualisierungen zur Verfügung. Im Projektassistenten des Software-Tools wählt der Projektierer einen von sechs Gerätetypen aus. Als nächstes folgt die Zuweisung des Treibers und der Import der Variablendatei. Fertig ist die Konfiguration der Soft-SPS.

Visualisierung auch für kleine Bedienpanels

Nun beginnt die Entwicklung der Bedienoberflächen. Dazu können Grafikobjekte, wie Anzeige und Eingabefelder, bedarfsgerecht platziert und über eine XML-Liste mit den entsprechenden Variablen verbunden werden. Das sogenannte Action-Menü, als .Net Control in dem Softwarewerkzeug zu finden, gestattet dem Anwender dabei, eine mehrstufige Bedienstruktur platzsparend auf dem Touch-Bildschirm unterzubringen. Für die Entwicklung der Prozessnavigation kann der Projektingenieur in der Menüstruktur vordefinierte Funktionen wie Bildschirmausdruck, Reportgenerator oder Seitenwechsel erzeugen und diese in Untermenüs wiederverwenden. Dadurch können auch kleinere Bedienpanels mit bis zu zehn Zoll Touch-Displays für die Prozesskontrolle eingesetzt werden. Per ‚Rollerpanels‘ lassen sich Stellwerte durch Fingerwischen gezielt einstellen. Animierte Labels dienen als flexible Klartextanzeige, wie in früheren Maschinenvisualisierungen üblich. Laufschrift und Laufrichtung lassen sich dabei allerdings frei auf dem Bildschirm platzieren. Das fertige Control platziert der Projektierer mit zwei Mausklicks an beliebiger Stelle. Auf diese Weise kann die Kombination von Visualisierung und IEC61131-3-konformer SPS-Programmierung für eine Vielzahl von Steuerungsaufgaben eingesetzt werden. Dabei verspricht der Rückgriff auf etablierte Programmierstandards eine langfristige Produktpflege. Nicht zuletzt bietet diese Kombination den Vorteil, dass die Anzahl erfahrener Programmierer groß ist.







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