Entwicklungszusammenarbeit in der Cloud

Im Vergleich dazu senkt eine ‚Projekt-Cloud‘ die Eintrittshürden in kollaborative Infrastrukturen und vereinfacht die Integration verteilter Partner, die auch kurzfristig und ohne Vorleistungen in Produktentstehungsprozesse eingebunden werden können. Der betriebswirtschaftliche Nutzen einer Online-Lösung besteht in der Flexibilität bei Nutzungsdauer und -umfang sowie in der Kostentransparenz. Investitionen in Hardware, Infrastruktur und Softwarelizenzen sind nicht erforderlich, eine Bindung unternehmenseigener IT-Ressourcen für die Administration der Projektmanagementlösung entfällt praktisch. Voraussetzung eines Cloud-Einsatzes ist, dass die Unternehmenshoheit über sensible Geschäftsdaten, also ihre Vertraulichkeit und Integrität, sowie Revisionssicherheit und Transparenz der Datenverarbeitung, jederzeit garantiert ist.

Technische Integration von Lieferanten vereinfachen

Im Hinblick auf ein abgestimmtes Termin-, Kosten- und Reifegradmanagement ist die Kompatibilität mit der Projektmanagementlösung des Auftraggebers für Zulieferer entscheidend. Allerdings wäre für Lieferanten eine auftragsabhängige Eigeninstallation aufwändiger und zeitintensiver, als auf eine Projektmanagementsoftware des Auftraggebers in der Cloud zuzugreifen, sobald und solange sie benötigt wird. Das erleichtert die frühzeitige und standardisierte Integration von Zulieferern in Produktentstehungsprozesse.

Ohne diese Einbindung können die heterogenen Systeme der Projektpartner zu Friktionen im Datenaustausch führen; zudem würden verschiedene Planungsstandards, Systembrüche und asymmetrische Informationsverteilungen die rechtzeitige Identifikation von Risiken und Störungen im Gesamtsystem erschweren. Eine moderne Lieferanten-Cloud schafft dagegen hohe Informationsverfügbarkeit bezüglich eines unternehmensübergreifenden Zugriffs auf aktuelle Daten und kollaborative Projekträume.

Der resultierende, effiziente Informationsaustausch unterstützt einheitliche, verbindliche Planungsstandards und durchgängiges Reifegrad-, Risiko- und Maßnahmenmanagement. Schließlich bietet eine Lieferanten-Cloud Vernetzungsmöglichkeit der Lieferanten untereinander, aber auch Abschirmung sensibler Teilprojektdaten gegenüber Wettbewerbern in geschützten Online-Bereichen. In Entwicklungskooperationen oder Joint Ventures kann die Cloud als neutrale Plattform für ein gleichberechtigtes, kollaboratives Projektmanagement dienen. Damit lässt sich ein Höchstmaß an Transparenz bei der integrierten Projektplanung und -steuerung verwirklichen. Die hohe Skalierbarkeit der Online-Lösung erlaubt dem Projektleiter zudem, jederzeit weitere Kooperationspartner hinzuzufügen.

Zuverlässige Infrastruktur für den Wissenstransfer

In der komplexen Produktentstehung erfüllt das Projektmanagement eine Klammerfunktion bei der Einbindung von Fachabteilungen und externen Partnern: Eine isolierte, erst nachträglich und manuell zusammengeführte Projektplanung ist ineffizient und fehleranfällig. Hier schafft eine stabile Infrastruktur, die eine Projektmanagementsoftware mit allen relevanten Daten an verteilten Standorten verfügbar macht, die erforderliche Informations- und Wissensvernetzung. Sie bildet die Basis für die ganzheitliche Planung und Steuerung von Entwicklungsprozessen und damit auch für eine verkürzte Produktentstehung bis zur Marktreife.

Das Rückgrat homogener Entwicklungsumgebungen sind nach wie vor Client-Server-Infrastrukturen. Als Ergänzung und Erweiterung für unternehmensübergreifendende Entwicklungsplattformen ist die Projekt-Cloud aber inzwischen zu einer interessanten Option herangereift. Das gilt vor allem dann, wenn Hersteller neue Partner kurzfristig, erstmalig oder nur vorübergehend in kollaboratives Projektmanagement integrieren wollen. Zumindest für eine temporäre und dennoch eng synchronisierte Zusammenarbeit über Funktions-, Organisations- und Landesgrenzen hinweg wird sich die Projekt-Cloud als Alternative zu klassischen Lösungen etablieren.







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