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Kollaboration in der Fertigung

Online-Know-how an der Werkbank

Ob Facebook, Twitter oder Wikipedia – im privaten Bereich haben Web 2.0-Technologien die Vision vom 'Beschreibbaren Netz' verwirklicht. Doch auch in Fertigungsunternehmen können Online-Wikis die Zusammenarbeit revolutionieren und neue Maßstäbe im Wissensmanagement setzen.

Bild: Fotolia/XtravaganT

Während private Nutzer die gewohnte Offenheit im Umgang mit Informationen – beispielsweise bei der Online-Enzyklopädie Wikipedia – nicht mehr missen möchten, steckt der Einsatz der Web 2.0-Techologie in produzierenden Unternehmen vielfach noch in den Kinderschuhen. Der notwendige Kulturwandel ist die eigentliche Herausforderung bei der Einführung von Wikis in der Industrie: Denn die meisten Unternehmen sind immer noch in der Welt der hierarchisch-strukturierten Dateiablagen angesiedelt und nutzen Web 2.0 überwiegend zur Kommunikation nach außen, insbesondere für neue Marketing und Kundenbindung. Doch inzwischen erkennen immer mehr Betriebe, welche Vorteile sich durch den Einsatz interaktiver Anwendungen im Intranet ergeben. Viele Unternehmen wissen insbesondere zu schätzen, dass sie in Wikis keine Daten in das Internet als ‚Public Cloud‘ preisgeben müssen.

Abschied von hierarchischen Strukturen

Wiki-Strukturen bieten im Bereich des Knowledge-Managements zahlreiche Vorteile – da die Inhalte dezentral und öffentlich erstellt und prinzipiell von jedem Nutzer kommentiert und weiterverarbeitet werden können. Wikis haben die Art der Dokumenterstellung revolutioniert: So gestattet ein Wiki das Erstellen und Editieren von Dokumenten mit nur wenigen Mausklicks – ohne dass dazu die langwierige Prozedur eines Prüfungs- und Freigabeprozesses eingehalten werden müsste, den ausgewachsene Content Management Systeme (CMS) mit sich bringen.

Dies erleichtert zwar den Einstieg in die Wiki-Welt erheblich, stellt aber zugleich den Hauptkritikpunkt an den offenen Systemen dar. Deshalb ist es für Industriebetriebe entscheidend, dass in Wiki-Systemen auch Prüf- und Freigabefunktionen angeboten werden – wobei Fertigungsunternehmen je nach Anwendungsbereich entscheiden, ob sie die Inhalte frei für die Anwender nutzbar machen oder die gesammelten Inhalte über Workflow-Funktionen in entsprechende Prozesse einbinden. Da Firmenwikis generell eine wesentlich höhere Benutzerzugriffskontrolle unterstützen als offene Wikis, können so auch Sicherheitsvorgaben, normative Regeln oder gesetzliche Datenschutzvorgaben eingehalten werden.

Verknüpfung von Offline- und Online-Welt

Wer jedoch in die Wiki-Welt einsteigen will, muss sich von der gewohnten Offline-IT-Welt mit Ordnerfunktionen und hierarchischen Strukturen verabschieden. Denn Wiki-Systeme erlauben eine völlig neue Art des Dokumenten-, Inhalts- und Wissensmanagements: Die sinnvolle Verbindung von strukturierten und unstrukturierten Daten hält insbesondere für die produzierende Industrie großes Potential bereit. So eignen sich Wikis beispielsweise ideal, um strukturierte Daten eines traditionellen Manufacturing-Execution-System (MES) ohne Programmieraufwand mit dem Zugriff auf unstrukturierte Informationen zu verknüpfen.

Ob in der Produktdokumentation, beim Erstellen von Online-Handbüchern für das Qualitätsmanagement oder dem Verfassen von Arbeitsanweisungen – mit Wikis kann das Konzept des kollaborativen Wissensaustauschs auch auf die Produktion ausgeweitet werden. Denn via Web 2.0 erhalten Fertigungsunternehmen eine Plattform, über die produktionsrelevante Dokumente und Informationen bei Bedarf im gesamten Firmennetzwerk zur Verfügung stehen – vom Arbeitsplatzmonitor des Werkers bis hin zum mobilen Endgerät des Managers.


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