Eine Frage der technischen Umsetzung

Bei der Beschäftigung mit Produktionsdaten wird außerdem schnell erkennbar, dass zum schnellen, IT-gestützten Ermitteln zutreffender Reports sowohl große Datenmengen als auch eine hohe Abhängigkeitskomplexität berücksichtig werden müssen. Die Leistungsfähigkeit der produktionsnahen IT ist daher ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. In-Memory Technologien bieten heute die entsprechenden Möglichkeiten, um hochperformante Datenzugriffe zu realisieren. Dabei werden Informationen aus Datenbanken nicht mehr von der Festplatte gelesen, sondern in einem Arbeitsspeicher vorgehalten.

Auf diese Weise sind Antwortzeiten von unter einer Sekunde realisierbar; Analyseergebnisse und Kennzahlen können in Echtzeit berechnet und visualisiert werden. Das spielt auch für den Datenabruf über mobile Anwendungen eine wichtige Rolle. Bei jeder Art des Umgangs mit kritischen Unternehmensdaten muss allerdings nach wie vor die Sicherheit im Vordergrund stehen. In diesem Zusammenhang stellen sich Fragen, wie es etwa um die Daten aus dem Arbeitsspeicher bei einem Servercrash bestellt ist, und ob die technischen Lösungen weit genug fortgeschritten sind, um in einer ausschließlichen In-Memory Anwendung beim Crash keine Daten zu verlieren.

Zwischen Data-Warehouse und In-Memory-Technologie

Diese durchaus berechtigten Fragen werden derzeit in der Fachwelt sehr differenziert diskutiert. Schlussendlich wird der Anwender entscheiden, wie er seine Datenverarbeitung zukünftig erledigen will. Es zeichnet sich aber bereits ab, dass die Ansprüche an Bedienkomfort und Datensicherheit gleichermaßen steigen werden. Sogenannte hybride Technologien versprechen einen Ausweg aus diesem Interessenkonflikt. Dabei kommt eine Kombination aus In-Memory-Technologie und klassischem Datawarehousing zum Einsatz: Die Daten weiterhin in relationalen Datenbanken auf den Festplatten im Rechenzentrum geschrieben, die Zugriffsdaten allerdings im Cache vorgehalten. Dieser Ansatz vermeidet, dass die ‚flüchtigen‘ Daten aus den In-Memory-Anwendungen bei einem Systemabsturz verloren gehen können. Somit werden auf der einen Seite die Zugriffszeiten verkürzt, ohne dabei andererseits die Datensicherheit aus dem Auge zu verlieren.

IT als Werkzeug für nachhaltige Verbesserung

Welche Technologie letzendlich für die IT-Unterstützung des Produktionssystems zum Einsatz kommt, hängt von Struktur und Zielsetzung des einzelnen Produktionsunternehmens ab. Jedes erfolgreiche Unternehmen hat seine eigene Strategie, die auch die beteiligten IT-Lösungen bis ins Detail unterstützten sollten. Unabhängig von der technischen Plattform ist die Nachhaltigkeit der Optimierungsprozesse erfolgsentscheidend: Nur stabile, nachvollziehbare Abläufe können mit unvorhersehbaren Einflüssen verlässlich umgehen. Und hohe Stabilität wird dabei nachweislich durch den Einsatz von durchgängigen IT-Organisationsstrukturen ‚vom Topfloor zum Shopfloor‘ unterstützt. Die Nachvollziehbarkeit einzelner Prozessparameter bis hin zur zeit- und ortsunabhängigen Informationsbeschaffung dienen dabei als Grundlagen für eine langfristig hohe Produktivität.

 

IT-Unterstützung für agile Unternehmensprozesse

IT-Unterstützung für agile Unternehmensprozesse
Bild: PROXIA Software AG

Erfolgreiche Produktionsunternehmen zeichnen sich durch Agilität in ihren Produktionsprozessen aus. Diese Eigenschaft ist von aktuellen Echtzeitinformationen aus der Produktion abhängig. Aktuelle Auftragsfortschritte oder bereits zu diesem Zeitpunkt erkennbare Auftragsverzögerungen müssen zeitnah erkannt werden und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können.

Entscheidungsgrundlagen in Echtzeit auf das mobile Endgerät

Das bayrische Unternehmen Proxia Software AG hat sich dieses Trendthemas angenommen und bietet Unternehmen zur Bewältigung dieser Aufgaben eine umfangreiche Softwarelösung an: Proxia KPI.web ist das jüngste Produkt der deutschen Softwareschmiede und reiht sich in die klassischen MES-Softwaremodule das Anbieters – darunter MDE/BDE, Leitstand/Feinplanung, Personaleinsatzplanung und Monitoring – ein. Dabei unterstützt der Einsatz von Methoden der Business Intelligence (BI) die Überwindung der organisatorischen Grenze von der Geschäftsebene in den Shopfloor: Meister und Produktionsleiter können bei Besprechungen direkt auf aktuelle Kennzahlen und Analyse-Charts aus der Produktion zurückgreifen; ausgedruckte Exceltabellen oder handschriftliche Journalbücher gehören damit der Vergangenheit an.

Kombination aus klassischem Datawarehouse und In-Memory-Technologie

Schnelle Analyse bei sehr großen Datenmengen und dabei die Datensicherheit nicht aus dem Auge zu verlieren – das ist in der industriellen Anwendung von größter Bedeutung. Daher setzt der Anbieter als Technologiebasis auch für seine mobilen Anwendungen auf hybride Datenverarbeitung: Als sichere Datenablage kommt eine relationale Datenbank im Hintergrund zum Einsatz, während Berechnungsergebnisse und Ausgangsdaten für Auswertungen durch serverseitiges Caching ‚in-memory‘ gehalten werden. So lassen sich Zugriffszeiten reduzieren und beispielsweise Charts-Vorlagen in Echtzeit wechseln.

Hohe Integrationsfähigkeit durch aktuelle Microsoft-Technologie

Für den Software-Anbieter spielt die hohe Integrationsfähigkeit in bestehende IT-Infrastrukturen eine wichtige Rolle. Daher setzt das Unternehmen bei der Enwicklung auf eine standardisierte Softwareplattform auf Basis von Microsofts .NET-Technologie und des Webbrowser Plug-ins Silverlight , um eine möglichst schnelle Implementierung und hohe Flexibilität der Software zu unterstützen.







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