Beispiel für eine Nutzeroberfläche für die visuelle Qualitätskontrolle: Erst das Zusammenspiel etwa mit Auftragsverwaltung und Stammdaten aus dem Geschäftssystem erschließt das volle Potenzial der IT-Lösung. Bild: Symestic

Drei-Stufen-Modell für die Systemeinführung

Ein funktionierender Ansatz zur Einführung eines unternehmensweiten MES über mehrere Standorte teilt den Gesamtkomplex des IT-Systems in drei Stufen ein: Stufe Eins ist die Installation in der Fertigung für eine oder mehrere Produktionslinien. Stufe Zwei umfasst als Werksinstallation einen gesamten Werkskomplex. Stufe Drei beschreibt schließlich den konzernweiten Systemeinsatz und integriert die vorhergehenden Stufen vollständig. Für Konzerne ist diese sogenannte ‚Corporate Installation‘ das eigentliche Ziel jeder Systemintegration. Denn nur wenn die dritte Stufe erfolgreich abgeschlossen ist, können die Möglichkeiten der produktionsnahen IT vollständig ausgeschöpft werden. Dabei verbindet eine sinnvolle Lösung, die speziell auf den Bedarf in der diskreten Fertigung ausgelegt ist, Management- und Fertigungsebene nahtlos miteinander. Die Software schlägt eine Brücke zwischen der funktionalen Welt der Produktion und der Ebene der Bewertung und Beurteilung in der Unternehmensleitung. Mithilfe moderner Internet-Technologien lässt sich damit die gesamte Produktionswelt nahezu in Echtzeit vernetzen. Eine solche Lösung arbeitet in hohem Maße standardisiert und lässt sich so bei Bedarf branchen- und produktunabhängig einsetzen.

Zu jeder Zeit informiert

Exakte Protokollmodule für die Kommunikation der einzelnen Systembestandteile untereinander schaffen dabei die Grundlage für zuverlässigen und schnellen Informationsfluss über alle Fertigungsbereiche. Beginnt das Monitoring bereits bei der aktiven Überwachung des Materialflusses, kündigen sich mögliche Qualitätsprobleme frühzeitig an und das Unternehmen kann in einer frühen Phase durch Maßnahmen der ‚active traceability‘ gegensteuern. Analog dazu legt ein sauber dokumentiertse Reporting die Grundlage für den systematischen, kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

Hohe Verfügbarkeit mit vertretbarem Aufwand

Wichtig ist außerdem ein über das gesamte System gelegtes Sicherheitsnetz, das alle am Fertigungsprozess beteiligten datentechnischen Komponenten erfasst und Zugriff auf die zugehörigen Anlagen- und Maschinensteuerungen hat. Dies ist bei einer reinen IT-Lösung nur mit hohem finanziellem und administrativem Aufwand zu erreichen. Die geschickte Kombination eines datenbankbasierten Systems mit einer robusten und hochverfügbaren SPS-Technologie für die operative Fertigungssteuerung kann hingenen eine kontinuierliche Verfügbarkeit des Gesamtsystems von ’99 Prozent plus‘ mit vertretbarem Aufwand unterstützen. Dieser Ansatz ist für Unternehmen mit JIT/JIS-Lieferverpflichtungen ein überlebenswichtiger Faktor.

Klarer Entwicklungsplan verspricht Sicherheit

Produktionsnahe IT-Systeme haben ihren Preis. Wer eine MES-Lösung einkauft, investiert langfristig in seine Wettbewerbsfähigkeit und muss in der Regel mit einer Amortisationsdauer von einem halben bis zu zwei Jahren rechnen. Für die nötige Investitionssicherheit auch bei langfristigem Systemeinsatz muss das Unternehmen auf einen seriösen Entwicklungsplan oder ‚Roadmap‘ seitens des Systemanbieters vertrauen können. Diese Aufstellung sollte neben neuen Funktionen und ganzen Modulen sämtliche geplante Schritte der Produktpflege und Produktverbesserung aufzeigen. Der Anbieter sollte außerdem in der Lage sein, die Kompatibilität seiner Lösung mit künftigen Microsoft-Betriebssystemen sicher zu stellen.







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