Standardisierte Templates für SAP-Systeme, IT-Lasttests sowie Trainings für die Mitarbeiter können Prozesse vereinfachen, das Budget schonen und zu mehr Agilität führen. Bild: Atos Deutschland

Vorbild Produktion

Wie in der Fertigung kann eine industrialisierte Vorgehensweise auch bei C&H-Projekten Kosten und Zeit sparen. Insbesondere, wenn die Methode in einem praxiserprobten, methodischen Rahmen angewandt wird, der standardisierte Verfahren mit automatisierten Systemanalysen und Quellcode-Anpassungen kombiniert. Als zentrales Werkzeug kann ein erstelltes Template dienen. Dabei handelt es sich um eine Lösung, die nach den spezifischen Standards im Unternehmen entwickelt wird. Sie beschreibt funktionelle Anforderungen wie Organisationsstrukturen, Geschäftsabläufe oder Nummernspektren. Diese ‚Master-Lösung‘ lässt sich anschließend schrittweise auf andere Standorte und Länder ausrollen und alle beteiligten Bereiche in die konsolidierte Systemplattform integrieren. Dabei gilt es, das Template konsequent einzusetzen und nur im Ausnahmefall minimale Anpassungen vorzunehmen. In vielen Unternehmen sind damit bis zu 90 Prozent aller Anforderungen an das Unternehmenssystem auf Anhieb abgedeckt. Weitere Vorteile des Templates: Die Vorgehensweise trägt maßgeblich dazu bei, Best-Practice- und Prozess-Standards im Unternehmen flächendeckend einzuführen. Auch weitere Rollouts können sich damit deutlich einfacher gestalten. Und nicht zuletzt kann das industrialisierte Konzept Risiko- und Kostenfallen wie standortspezifische Entwicklungen reduzieren, die sowohl Upgrades als auch Sicherheitsmaßnahmen deutlich aufwändiger machen.

 

‚Konsolidieren und Harmonisieren‘ als Wettbewerbsfaktor für Industriebetriebe

Die zentralen Herausforderungen für Unternehmen der Fertigungsindustrie liegen häufig in der globalen Beschaffung, in einheitlichen Produktionsprozessen, im veränderten Kundenverhalten und in der Nachhaltigkeit. Denn viele produzierende Konzerne wie Automobilhersteller haben ihre Wertschöpfung in Länder mit günstigeren Kostenstrukturen verlagert und stellen ihre komplexen und variantenreichen Produkte an unterschiedlichen Standorten her. Demnach pflegen sie vielfältige Beziehungen über Unternehmensteile und Ländergrenzen hinweg. Diese funktionieren nur mit einheitlichen, durchgehenden Prozessstandards reibungslos.

Mussten Unternehmen früher die Schnittstellen zwischen Standorten und Abteilungen noch viel intensiver persönlich verwalten, so sind sie nach erfolgreichen C&H-Projekten standardisiert und automatisiert. Stellt beispielsweise ein Mitarbeiter in Deutschland einen Auftrag ins System ein, zeigt dieses automatisch an, wer und wo in der Welt welche Komponente herstellt und wie sich diese Einzelteile auf effiziente Weise zum Endprodukt zusammenführen lassen. Dieses automatisierte Verfahren kann nicht nur die Durchlaufzeiten, sondern auch die Prozesskosten senken. Zudem lassen sich unternehmensübergreifende Kennzahlen wie Produktionskapazitäten oder Lagerbestände transparent darstellen und zentral verwalten. Unternehmen können so auf globaler Ebene von einer einheitlichen Sicht auf verlässliche Daten profitieren und die Verantwortlichen fundierte Entscheidungen treffen.