Corporate Social Responsibility, kurz CSR, etabliert sich zu einem entscheidenden Faktor im Wettbewerb. Das gilt insbesondere dann, wenn es um Energie- und Ressourceneffizienz geht. Einzelne Software-Lösungen dafür lassen sich kaum integrieren. So rückt das Unternehmenssystem in den Fokus, um CSR wirtschaftlich zu gestalten.
Bild: Epicor
Einen ersten Hinweis auf die Rolle von Corporate Social Responsibility (CSR) als Wettbewerbsfaktor geben die zahlreichen Nachhaltigkeitsindizes an den Kapitalmärkten. Sie listen nach definierten ‚Sustainability-Kriterien‘ ausgewählte, börsennotierte Unternehmen und bilden deren durchschnittliche wirtschaftliche Entwicklung ab. Die Aufnahme in solche Indizes kommunizieren Unternehmen gerne, um ihre weitsichtige Handlungsstrategie zu demonstrieren. Wie wichtig diese ist, betont auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in der Veröffentlichung ‚Verantwortung neu denken – Risikomanagement und CSR‘ vom März des Jahres 2011.
Demnach ist mit der Wirtschaftskrise das Risikomanagement von Unternehmen in den Fokus geraten. Megatrends wie Klimawandel und Ressourcenverknappung führten zusammen mit der rasant wachsenden Weltbevölkerung zu neuen Risiken für Unternehmen. So gelte es, ökologische und soziale Risiken zu identifizieren, zu bewerten und daraus nachhaltige Erfolgschancen zu entwickeln. Denn ob und wie Unternehmen mit dem wachsenden Spektrum an Umfeldrisiken umgehen, wird über ihre künftige Wettbewerbsfähigkeit entscheiden. Ein kurzfristiges, formales Risikomanagement allein, beispielsweise nach ISO 31000, genügt nach Angaben des BMU jedoch nicht: Für wirksame Ziele und daraus abgeleitete Maßnahmen müssten die Entwicklungen der nächsten zehn bis 20 Jahre beobachtet werden. Schließlich bestünden auch jenseits der formalen Risikoreportingsysteme und Meldepflichten Prozesse etwa im Umfeld von Produktion oder Beschaffung, die zur Erfassung und Reduzierung von Risiken beitragen.
Es sei deutlich, dass Unternehmen, die über CSR-Konzepte verfügen, einen längerfristigen Blick auf die Entwicklungen in ihrem Umfeld haben und daher Entscheidungen auf einer besseren Grundlage treffen können. Sie erkennen besser, welche Einflüsse mit Klimawandel, knappen Ressourcen und der demografischen Entwicklung verbunden sind und münzen diese vielfach in Chancen um, indem sie Produktentwicklung und Prozessgestaltung darauf ausrichten.
Ein weiteres Beispiel für den Wirtschaftsfaktor CSR liefert die Studie ‚Energy Management Systems for Industrial Markets‘ von Pike Research vom Oktober 2011. Die Untersuchung fokussiert den US-Markt, die aufgezeigten Tendenzen sind aber auf Europa übertragbar: Demnach sind bei Industrieunternehmen, die knapp ein Drittel des gesamten jährlichen Energieverbrauchs in den USA verbuchen, die Themen Energie und Nachhaltigkeit zentrale Aspekte der Wettbewerbs- und Überlebensfähigkeit.
Angesichts der volatilen Preise und des harten globalen Wettbewerbs beginnen die Unternehmen, die Muster ihres Energiebedarfs zu analysieren und den Verbrauch zu optimieren. Software und Services für Energie-Management sowie entsprechende neue Standards und Zertifizierungsprogramme haben das Bewusstsein dafür geschaffen, Energie als zu kontrollierende Größe im industriellen Prozess zu behandeln.
Der Pike Research-Untersuchung zufolge wird der US-Markt für Energie-Management-Software und -Services von 960 Millionen US-Dollar in 2011 auf 5,6 Milliarden US-Dollar in 2020 ansteigen, die jährlichen Wachstumsraten sollen bei 21,6 Prozent liegen. „Bei unseren Kunden sehen wir weltweit und auch in Deutschland, dass sie ihre Energiekosten und deren Einflussfaktoren besser nachvollziehen wollen“, erklärt Marcus Martenstein, Director Strategic Accounts Europe bei Epicor Software Deutschland. „Zum anderen fordern die Partner in der Wertschöpfungskette sowie die Endverbraucher mehr Nachweise einer nachhaltigen Unternehmensführung. Dazu sind allerdings Softwarekonzepte erforderlich, die integriert und automatisiert die unterschiedlichen Unternehmensprozesse mit den strategischen CSR-Richtlinien verknüpfen und wirtschaftliche Konsequenzen analysieren.“
Herausforderung Integration
Dabei gilt Integration als eine der größten Hürden für IT-gestütztes, nachhaltiges Energie- und Ressourcen-Management. Untersuchungen der Analysten des Beratungshauses Verdantix zeigen, dass die technologische Unterstützung von Energie-Management bis zu acht verschiedene Software-Anwendungen erfordern kann, um zwölf unterschiedliche Verbrauchsszenarien abzubilden. Die Berater sehen die Schwierigkeit in der Unterschiedlichkeit der Energieverbraucher: Beleuchtung, Sicherheitssysteme, Heizungs- und Klimaanlagen, Kessel, Fahrstühle, Server und Router oder Produktionsanlagen.
Dieser Vielfalt könne derzeit keine Einzellösung für Energie-Management gerecht werden. Die Verbindung modernster Software mit sperrigen analogen Systemen zu einem automatisierten Datenfluss mit bidirektionalen Kontrollmöglichkeiten ist eine Herausforderung. Doch der Markt boomt: Verdantix identifizierte 72 globale Anbieter für Lösungen dieser Art. Zudem geben die Analysten an, dass die in den vergangenen zwei Jahren bekannt gegebenen Venture Capital-Investitionen in diesem Sektor 100 Millionen US-Dollar überschritten haben. Es wird geschätzt, das noch einmal das gleiche Volumen unternehmensintern oder in Form von Akquisitionen investiert wurde.
Das Problem der Integration adressiert der Software-Anbieter Epicor in seiner gleichnamigen ERP-Lösung: Das System zielt darauf ab, sämtliche Wertschöpfungsprozesse im Unternehmen zu erfassen und zu steuern. Damit fungiert es als integriertes System für CSR-Strategien. Die in ERP konsequent zentrale Datenhaltung mit Verknüpfung zum Finanzwesen gestattet dabei, Maßnahmen in der Supply Chain im Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit zu analysieren und zu kontrollieren. Technisch greift das Prinzip der Service-orientierten Architektur (SOA), um bei Bedarf Zusatzmodule auch von Drittanbietern in das Gesamsystem einzubinden.
Ein Beispiel dafür ist eine Lösung für CO2-Bilanzierung, welche der Software-Anbieter als integrierte Erweiterung anbietet. „Das Spektrum an Möglichkeiten, wie CSR mit klassischen ERP-Funktionen vorangetrieben werden kann, ist vielfältig“, erklärt Martenstein. „Es reicht von Energie- und CO2-Management über Beschaffungswesen, Logistik, Prozessoptimierung und Produklebenszyklus-Management bis hin zu Performance Management und IT-Virtualisierung.“
Ein wertvolles Tool ist nach Angaben von Martenstein dabei integriertes Business Intelligence (BI): „Mit BI können die Effekte und Kosten von CSR-Initiativen vorab simuliert und berechnet werden. So werden Wirtschaftlichkeits- und Compliance-Fragen zuverlässig und mit einem hohen Automatisierungsgrad lösbar.“ Genauso lassen sich nachhaltige Strategien über spazialisierte Module im ERP umsetzen. „Übergreifende CSR-Standards bilden wir über das Enterprise Performance Management (EPM) als integralen Teil von ERP ab“, ergänzt Martenstein. „So gelingt es mit moderner ERP-Software und etwas Weitsicht, CSR-Initiativen auf einen erfolgreichen Weg zu bringen.“
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