Integration

Eine Plattform für die intelligentere Fertigung

Die ‚intelligente Fertigung‘ könnte die Arbeitsweise von Unternehmen revolutionieren. Automatisierte, IT-gesteuerte Prozesse in Verbindung mit Big Data-Analysen sorgen für eine bessere Kontrolle und ermöglichen schnelle Reaktionen. ‚Machine-to-Machine‘- und ‚Internet of Things‘-Technologien können das Potenzial von intelligenter Fertigung entfalten, indem sie durch die nahtlose Integration der Fertigungsanlagen mit Unternehmensanwendungen und -datenbanken Geschäftsinformationen in Echtzeit zur Verfügung stellen.

Bild: ILS Technology LLC

Computergestützte Industrieautomation gibt es schon seit Jahrzehnten. Allerdings waren Sensoren, speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS), Manufacturing Execution-Systeme (MES) und PC-basierte Steuerungen im Wesentlichen von IT- und Unternehmensanwendungen getrennt. Diese Systeme, die typischerweise in separaten Datensilos organisiert wurden, hatten keine zentrale Integrationsplattform und standen somit vielen Entscheidungen im Wege. Angesichts neuer Technologien und intelligenter Geräte in der industriellen Fertigung hatten viele IT-Abteilungen mit immer größeren Datenmengen von unterschiedlichen SPSsen zu kämpfen. Wenn aber jede Maschine eine andere Methode verwendet, um mit den Enterprise Resource Planning- und MES-Systemen zu kommunizieren, führt das zwangsläufig zu niedrigeren Integrationsgeschwindigkeiten und einer schlechteren Datenqualität.

Aus schnelleren Abtastraten ergeben sich größere Datenmengen, was wiederum zu langsamen Reaktionszeiten und Datenstaus führen kann. Viele Hersteller implementierten daher intern entwickelte, individuelle Lösungen, um die Datenqualität zu verbessern. Die Zusammenführung dieser End-to-End-Konfigurationen war komplex, in der Entwicklung sehr zeitaufwendig und teuer im Unterhalt. Teilweise mussten spezifische Treiber über Wochen hinweg geschrieben werden, um neue Geräte anschließen zu können. Der Bedarf einer einzigen enterprisefähigen Industrieautomatisierungsplattform, die mit allen Maschinen im Netzwerk kommunizieren und aggregierte Daten an ERP-/MES-Server liefern konnte, war vorhanden.

Datenerfassung erleichtert

Neue Konzepte für Machine-to-machine-Kommunikation, dem Internet of Things und Application Enablement-Plattformen (M2M/IOT-AEPs) versprechen hier deutliche Erleichterung. Eine AEP unterstützt etwa beim Erfassen und Verarbeiten von Daten von allen Arten von Geräten und aus beliebigen Netzwerken; sie bietet zudem eine nahtlose Anbindung und Integration von Daten – sowohl direkt in die unternehmenseigenen IT-Systeme, als auch zur Speicherung in die Cloud, für webbasierte wie mobile Anwendungen. Ob innerhalb der ‚vier Wände‘ des Werks über Ethernet oder über die Cloud mit externen Systemen, AEP reduzieren die Datenkomplexität und können Zeit und Geld im Vergleich zu intern entwickelten Lösungen sparen. Unternehmen sind so in der Lage, Geschäftsentscheidungen anhand besserer Informationen zu treffen. Sie können relevante Informationen bei Bedarf teilen und Dienste in Echtzeit verbessern.

M2M/IoT-AEPs können sich Fertigungsunternehmen die Vorteile einer intelligenten Fertigung erschließen. Sie können dazu beitragen, die Produktionsleistung zu verbessern und Stillstandszeiten zu reduzieren. Zudem lassen sich oft Kosteneinsparungen forcieren, indem die Produktion mit dem Gesamtunternehmen über Manufacturing Execution-Systeme integriert wird, die einen konsistenten Arbeitsfluss, Materialverbrauch und Warenbestand lenken und nachverfolgen. Cloud-Konnektivität erlaubt darüber hinaus, viele Standortbegrenzungen der Industrieautomatisierung aufzuheben. So lassen sich traditionelle Fertigungssysteme mit externen Anlagen wie Pumpen, HLK-Anlagen oder Sicherheitssystemen verbinden, etwa um den Energieverbrauch zu kontrollieren und die Kosten zu senken.







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