Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag drucken

Industrie 4.0-Studie: Mehr Fragen als Antworten

Eine Studie des Softwarehauses Felten zur Industrie 4.0 zeigt, dass Produktionsmanager an das Thema zwar positive Nutzenerwartungen hegen, sich bei der Planung aber noch zurückhalten. Erst fünf Prozent der Unternehmen richten sich umfassend auf die Digitalisierung aus.

Mit Industrie 4.0 verbinden die meisten Produktionsmanager in den Fertigungsunternehmen zwar generell spannende Perspektiven, weil es die Produktionsprinzipien völlig verändern wird. Gleichzeitig haben sie nach einer Studie des Softwarehauses Felten aber noch in großer Mehrheit erhebliche Schwierigkeiten, diese neue Welt ausreichend zu verstehen.

Auf die Frage, wie sie das Thema Industrie 4.0 bewerten, geben vier von fünf der über 300 befragten Produktionsverantwortlichen in Deutschland an, dass sich die Produktionsprinzipien völlig verändern werden. Wie genau, ist den meisten jedoch noch nicht klar. Denn 81 Prozent geben an, Industrie 4.0 sei für sie noch voller ungeklärter Fragen. Fast folgerichtig sind die Produktionsmanager auch mehrheitlich der Meinung, dass die technische Umsetzung vermutlich noch etwas dauern wird. Und auf dem Weg dorthin fühlt sich der Mittelstand besonders herausgefordert.

Perspektiven sind klar

Auf der anderen Seite sind die Nutzenperspektiven von Industrie 4.0 für drei von fünf Befragten relativ klar, auch interne Akzeptanzschwierigkeiten bei den Mitarbeitern erwartet nur ein kleinerer Kreis von ihnen. Andererseits ist vielen noch nicht klar, welche neuen Chancen für die Wettbewerbsfähigkeit durch die Ausrichtung auf digital sehr vernetzte Produktionsverhältnisse entstehen könnten.

In dieser Gemengelage von erwartungsvollem, aber unklarem Blick nach vorne erscheint es kaum verwunderlich, dass die strategische Ausrichtung zu Industrie 4.0 meist noch nicht klar definiert ist. So beschäftigt sich erst jedes achte Produktionsunternehmen bereits intensiv damit, etwa doppelt so viele sind derzeit damit beschäftigt, zunächst Notwendiges zu diesem Thema intern aufzubauen. Die meisten haben aber vorerst noch eine abwartende Position eingenommen. Entweder beobachten sie derzeit lediglich den Markt (37 Prozent) oder beschäftigen sich noch gar nicht damit (24 Prozent).

Nur kleine Budgets für Industrie 4.0

Dementsprechend ist der Kreis an Unternehmen, die ihre Ausrichtung auf eine umfassende Digitalisierung bereits intensiv planen, mit fünf Prozent erst sehr klein. In jedem zehnten Fall sollen in diesem Jahr immerhin die ersten Schritte vorbereitet werden, 2017 soll dann in den Planungen eine deutlichere Dynamik entstehen. Analog dazu sind die Investitionen für Industrie 4.0 im aktuellen Jahr auch erst sehr gering budgetiert: Nur vier Prozent der befragten Unternehmen haben bereits in deutlichem Umfang finanzielle Mittel dafür vorgesehen, weitere 19 Prozent wollen geringfügig investieren. Alle anderen haben keine entsprechenden Budgets eingeplant oder hierzu noch keine Entscheidung getroffen.

"Faktisch beschäftigt man sich jedoch schon deutlicher mit dieser Zukunft, auch wenn diese Projekte nicht explizit den Namen Industrie 4.0 tragen", relativiert Werner Felten, Geschäftsführer des Softwarehauses, die Befragungsergebnisse aus seinen Beobachtungen. "Wir stellen fest, dass beispielsweise verstärkt in MES-Infrastrukturen mit ERP-Integration, standardisierten Produktionsabläufen und Analyse von Prozessdaten zur effizienten Produktionssteuerung investiert wird." Damit würden wichtige Voraussetzungen geschaffen, so Felten. "Denn das Industrie 4.0-Szenario verlangt, dass dezentral Echtzeitdaten zu den Fertigungszeiten, Maschinenauslastungen, Personalressourcen, Material- und Energieverbräuchen und mehr bereitgestellt werden müssen."

(Quelle:Felten GmbH/Bild:Felten GmbH)


Das könnte Sie auch interessieren:

Die Industrial Digital Twin Association hat mit PTC ein neues Mitglied. Gestartet mit 23 Organisationen, umfasst die Initiative nun 94 Mitglieder.‣ weiterlesen

Industrielle Montagelinien sind vielfältig: Einige arbeiten mit häufig wechselnden Produktaufbauten, während sich andere durch komplexe Prozesse und hohen Abstimmungsbedarf zwischen Werker und weiteren Experten auszeichnen. Das Fraunhofer IGD will Anwender mit einer Kombination aus Augmented Reality (AR) und künstlicher Intelligenz (KI) unterstützen.‣ weiterlesen

Rund 1 Million Industrieroboter werden allein im Automotive-Bereich eingesetzt. Laut der International Federation of Robotics ein Rekordwert. Das größte Wachstum beobachtet der Robotik-Verband derzeit in China.‣ weiterlesen

Firewalls gehören in Unternehmen zu den wichtigsten Sicherheitskomponenten, um das Netzwerk vor Angriffen zu schützen. Mehr noch, im integrierten und vernetzen Zusammenspiel mit weiteren Security-Lösungen, beispielsweise für die Endpoint-, Mobile- oder Cloud-Security und mit den immer wichtigeren Security-Services durch menschliche Experten, fügt sich die Firewall in ein ganzheitliches Security-Ökosystem ein, das alle IT-Bereiche im Unternehmen bestmöglich vor Angriffen und vor Schäden bewahren kann.‣ weiterlesen

Die Anforderungen an die Cybersecurity von überwachungsbedürften Anlagen werden deutlich konkretisiert. Betreiber müssen mögliche Gefährdungen ihrer Anlagen durch Cyberangriffe ermitteln und wirksame Gegenmaßnahmen entwickeln. Die zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS) werden zukünftig überprüfen, ob Cyberbedrohungen im Zusammenhang mit dem sicheren Betrieb der Anlagen ausreichend behandelt wurden.‣ weiterlesen

Mit dem Start der Anmeldung öffnet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die digitalen Pforten für den 19. Deutschen IT-Sicherheitskongress. Am 10. und 11. Mai 2023 findet der Kongress unter dem Motto 'Digital sicher in eine nachhaltige Zukunft' digital statt.‣ weiterlesen

Die längst verstaubt geglaubte Masche des 'Ich lasse mal einen USB-Stick mit Schadsoftware auf Parkplätzen zum Mitnehmen herumliegen' wurde doch tatsächlich noch einmal aus der Cybercrime-Kiste geholt.‣ weiterlesen

Sonicwall hat den Sonicwall Cyber Threat Report 2023 veröffentlicht. Dieser zweimal jährlich erscheinende Bericht gibt Einblicke in eine zunehmend diversifizierte Cyberbedrohungslandschaft und die sich verändernden Strategien der Bedrohungsakteure.‣ weiterlesen

Smart Factories bieten eine breite Angriffsfläche für Cyberattacken. Deshalb sichert die Freie Universität Bozen ihre 'Smart Mini Factory', eine Lernfabrik für Industrie-4.0-Technologien, mit der Endian Secure Digital Platform. Neben umfassender IT-Sicherheit ermöglicht die Plattform die Nutzung von Edge Computing und das Management von Rollen und Rechten.‣ weiterlesen