Tracking-Anwendungen wie das Softwaretool Jira unterstützen Projektmanagement und Kostenkontrolle agiler Projekte. Das abgebildete Diagramm stellt erledigte und neue Aufgaben gegenüber.

Anpassungsfähigkeit durch fortlaufendes Controlling

Auch agiles Projektmanagement kommt nicht ohne Kontrollmechanismen aus. Die beteiligten Teams brechen dazu zunächst den Arbeitsvorrat für einen Sprint in Untereinheiten auf. Softwarelösungen wie Jira erlauben es, den Fortschritt innerhalb eines Sprints zu verfolgen und zu überwachen, bis hin zur Abbildung auf Kostensätze für die geleisteten Aufwände. Bei einer Sprint-Begutachtung wird das in dem letzten Zeitintervall Erreichte vorgestellt und bewertet. Wird ein Problem erkannt, so kann das Team aufgrund der kurzen Zeitintervalle schnell korrigierend eingreifen.

Nach Abschluss der Begutachtung eines Sprints folgt die Festlegung der Inhalte des nächsten Sprints – der Arbeitsvorrat der kommenden zwei bis vier Wochen wird somit erst dann definiert, wenn das vorhergehende Intervall bewertet wurde. Das Projekt passt sich somit iterativ den aktuellen Anforderungen an. Stellt sich zum Beispiel bei der Begutachtung eines ersten Prototypen heraus, dass eine Eingabemaske für einen Werker zu kompliziert ist, so kann dies kurzfristig angepasst werden. Bei einem klassischen Projekt würde dies erst während Tests am Ende der Einführung möglich sein. Klassische Vorgehensmodelle gehen zwangsläufig davon aus, dass die zu Beginn gemachten Annahmen richtig und ausreichend sind – Korrekturen und Adaptionen sind so mit zusätzlichem Aufwand und Kosten verbunden. Die iterative Adaption agiler Methoden reduziert somit im Vergleich Kosten.

Mitarbeiterbeteiligung schafft hohe Akzeptanz

Ein weiterer positiver Aspekt agiler Methoden für Einführungsprojekte in der Fertigung ist die große Transparenz, die sich aus der frühzeitigen Einbindung aller Beteiligten ergibt. Bei der Einführung von SAP Manufacturing Execution (SAP ME) bei einem Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie durch Dell Services wurde die agile Methode Scrum zum Einsatz gebracht. Ziel war hier die Implementierung einer ‚papierlosen Fertigung‘. Dazu wurden Touch-Screens für die Werker an den Arbeitsplätzen installiert, um eine enge Werkerführung zu erreichen. Eine bestehende, terminalbasierte Datenerfassungslösung konnte so vollständig ersetzt werden. Entsprechend groß waren die Auswirkungen auf den Fertigungsprozess in allen Ebenen.

Durch die agile Vorgehensweise konnte frühzeitig Feedback von den Werkern eingeholt werden, was die Akzeptanz für die Lösung erhöhte. Die regelmäßigen Begutachtungstermine schafften darüber hinaus auch in anderen Bereichen besseren Überblick, da Verantwortliche aus Qualitätssicherung und Arbeitsplanung sowie der Betriebsrat frühzeitig darüber informiert werden, wie das neue IT-Arbeitsumfeld aussehen würde. Neben wirtschaftlichen und organisatorischen Vorteilen lassen sich so mit agilen Methoden auch Ängste vor Neuem und Widerstände gegen die Änderung des Alten durch das Einbeziehen zukünftiger Anwender in das Projekt kompensieren.

Klassische und agile Vorgehensweise im Vergleich. Agile Methoden wie Scrum gliedern sich in ‚Sprints‘, die iterativ durchgeführt werden. Im Wechselspiel von Begutachtung und Definition des aktuellen Arbeitsvorrates passt sich das Projekt kontinuierlich den Anforderungen an.






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