Zukunftsmusik oder schon bald Alltag? Die Smartwatch als Steuerung einer hochkomplexen Industrieanlage. Bild: Fraunhofer IOSB-INA

OPC-UA-Client-Apps können integriert werden

Um die Verbindung zwischen einem Produktionsmodul und der Smartwatch herzustellen, können am Markt verfügbare OPC-UA-Client-Apps integriert werden. In der ‚SmartFactoryOwl‘ wurde exemplarisch die Android App ‚Tesla Scada‘ auf der Uhr installiert. Mit der gleichen App kann ebenfalls eine Scada-Visualisierung für die Produktionsmodule angefertigt werden. Die standardisierte OPC-UA Schnittstelle und die einfache Mensch-Maschine-Interaktion können Flexibilität und Produktivität des Facharbeiters vor Ort steigern. Konkret kann der zuständige Facharbeiter die Alarmmeldungen der Anlage nun jederzeit auf seiner Uhr ablesen. Diese Meldungen erscheinen jedoch nicht nur als optisches Signal auf seiner Smartwatch, auch ein akustisches und haptisches Signal durch Vibration kann ihm zuverlässige Rückmeldungen über Anlagenzustände geben, selbst wenn er nicht auf die Smartwatch sieht. So entgeht dem Facharbeiter nichts und er kann bei Bedarf schneller reagieren.

Vor Ort und auch aus der Ferne steuern

Das funktioniert, wenn er sich direkt am Ort des Geschehens befindet. Aber auch aus der Ferne von Unterwegs oder im Meeting, mit einem Finger am Handgelenk, kann er Alarme quittieren oder auch neue Parameter setzen, wie zum Beispiel die Geschwindigkeit eines Förderbandes neu einstellen. Sämtliche Funktionen, die heute bereits an der Anlage mit einem mobilen Rechner oder Tablet ausgeführt werden, können nun ebenfalls mit der Smartwatch bedient werden. Für eine schnelle und leichte Integration der Smartwatch in die ‚SmartFactoryOwl‘ handelt es sich bei den Diensten der Produktionsmodule, die über den OPC-UA-Server veröffentlicht werden, hauptsächlich um generische Dienste. Durch diese muss nicht für jedes Produktionsmodul eine vollständig neue Visualisierung geschaffen werden. Es müssen lediglich die modulspezifischen Besonderheiten ergänzt werden. Alle üblichen Produktionsanlagen sind mit Start- und Stopp-Funktionen oder Warnlampen ausgestattet, die bedient und visualisiert werden können. Damit kann selbst auf dem kleinen Display der Smartwatch eine einmal entworfene Visualisierung für andere Produktionsmodule weiter verwendet werden.

Lediglich eine geänderte Serveradresse in der Visualisierung befähigt dazu, eine neue Verbindung zum jeweiligen OPC-UA-Endpoint, der ähnlich einer Web-Adresse ist, herzustellen. Die Verbindung findet drahtlos über Bluetooth beziehungsweise Wlan statt, um Anlage oder Anlagenteile flexibel mit der Smartwatch beobachten und bedienen zu können. So wird der zeitliche Aufwand der Gestaltung einer Visualisierung bei einer Änderung oder einer Neuinbetriebnahme gesenkt. Durch die leichte und übersichtliche Bedienung der Smartwatch können die Änderungen auch vom Facharbeiter bedarfsgerecht zur Laufzeit der Produktionsanlage durchgeführt werden. Für die Zukunft denken die Lemgoer Wissenschaftler schon an einen weiteren Schritt. Auch die intuitive Bedienung einer Produktionsanlage durch Gesten ist mit einer Smartwatch am Arm möglich. Im Störungsfall könnte beispielsweise durch den Befehl ‚Hände hoch‘ eine Schnellabschaltung ausgelöst werden. In der ‚SmartFactoryOwl‘ des Fraunhofer-Anwendungszentrums werden die Handlungsfelder von Industrie 4.0 an einer realen Produktionsanlage erprobt und demonstriert. Die hier gezeigten intelligenten Lösungen können an Industriepartner transferiert und dort vor Ort installiert werden.







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