Durch den zunehmenden Einsatz IT-gestützter Prozesse bei Becker Chemie kann ein Ausfall der Infrastruktur zu einer mehrstündigen oder sogar mehrtägigen Betriebsunterbrechung führen. Zur Sicherung der Betriebsbereitschaft setzt das Unternehmen daher auf zwei per Software synchronisierte Server. Die Systeme stehen in unterschiedlichen Brandabschnitten, um höchstmögliche Ausfallsicherheit zu erreichen.
Bild: Becker Chemie
Sicherheit ist in der chemischen Industrie ein zentrales Thema. Von den Produktionsverfahren über die Logistik bis zu den Gebäuden, die in Brandabschnitte aufgeteilt und gegen das Grundwasser abgedichtet sein müssen. Für jeden Aspekt gibt es umfangreiche Vorschriften, deren Einhaltung von den Behörden akribisch kontrolliert wird, bis zur Größe der Hinweisschilder für den Notausgang. Was die Betriebe jedoch zur Sicherung der IT unternehmen, bleibt ihnen selbst überlassen. Becker Chemie ist ein Familienunternehmen, das mittlerweile in der dritten Generation Reinigungs- und Pflegemittel für Großhändler und für Großverbraucher herstellt. Viele betriebliche Abläufe sind ‘sicherheitskritisch’, so die Arbeit im Labor des Unternehmens und das Mischen und Abfüllen der Reinigungsmittel, aber auch das Drucken von Frachtpapieren, denn die Produkte fallen unter die Gefahrgutverordnung und dürfen ohne entsprechende Papiere nicht transportiert werden.
Betriebssicherheit der IT rückt in den Fokus
Obwohl Fragen der Sicherheit im betrieblichen Alltag des Unternehmens eine große Rolle spielen, war die Betriebssicherheit der IT in der Vergangenheit kein zentrales Thema. Als im Jahr 2011 bei Becker Chemie der Ausbau und die Erneuerung der IT notwendig wurde, wurde erstmals auch die Betriebssicherheit der Infrastruktur thematisiert. „Wir hatten über USV und regelmäßige Datensicherungen hinaus keine Vorkehrungen getroffen”, erläutert Jörg Becker, Geschäftsführer bei dem Hersteller von Reinigungs-, Desinfektions- und Pflegemitteln. „Nun aber wurde uns bewusst, dass der Ausfall eines Servers gravierende Folgen haben kann. Ein IT-Ausfall kann zu einer mehrstündigen oder sogar mehrtägigen Betriebsunterbrechung führen. Und wenn es bloß am Ende der Prozesskette der Lieferschein ist, der nicht mehr geschrieben werden kann: Die Papiere können heute nun mal nicht mehr von Hand ausgefüllt werden.” Aufgrund dieser Überlegungen wurde die Ausfallsicherheit zu einer wichtigen Anforderung für die neue Server-Generation des Produzenten.
Nahtloser Server-Betrieb durch Synchronisierung
Das Unternehmen entschied sich schließlich für die Implementierung der Software-Lösung Stratus Avance. Dabei werden zwei x86-Server laufend synchronisiert. Bei einem Server-Ausfall übernimmt der jeweils andere automatisch den Betrieb. Als Folge ist auch bei technischen Störungen ein nahtloser Betrieb ohne Ausfallzeit sichergestellt. Das System wartet aber nicht passiv auf den etwaigen Ausfall einer System- Komponente, sondern kontrolliert ständig mehr als 150 unterschiedliche Systemparameter von der Stromspannung über die Temperatur bis zum Fehlerkorrekturverfahren des Arbeitsspeichers. Das System verfügt über eine automatische Fehlererkennung auf Basis einer Fehlermusterdatenbank und kann damit auftretende Hardwareprobleme schon während der Entstehung identifizieren und vor einem möglichen Ausfall entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. So ist die Lösung z.B. in der Lage, Daten noch bevor sich ein Problem bemerkbar macht, auf den intakten Partner-Server zu verlagern. Durch diese Funktionen erreichen die Server ein Verfügbarkeitsniveau von mehr als 99,99 Prozent.
Unterbringung in verschiedenen Brandabschnitten
Zur Erhöhung der Sicherheit wurden bei Becker Chemie die beiden verbundenen Server in einem Abstand von etwa 180 Metern in verschiedenen Gebäuden und unterschiedlichen Brandabschnitten untergebracht. „Wir sind damit auch für den Brandfall abgesichert”, erläutert Becker. „Damit sind wir nach menschlichem Ermessen für alle Eventualitäten gerüstet und können auch im schlimmsten Fall unsere IT betriebsbereit halten.” Aus der Sicht des Systemadministrators erscheinen die beiden verbundenen Server wie ein einziges System, was die Administration der Server und die Installation von Anwendungssoftware erheblich vereinfacht; die Lösung unterscheidet sich darin insbesondere deutlich von Cluster-Systemen oder von Verfügbarkeitslösungen auf Basis von Virtualisierungssoftware. Das System lässt sich von einer einzigen Management-Konsole überwachen und steuern. Mit den integrierten Prognosewerkzeugen lassen sich die meisten Hard- und Softwareprobleme schnell identifizieren; Störungsmeldungen werden bei Bedarf direkt an das Systemhaus weitergemeldet, so dass umgehend Austauschteile geliefert und installiert werden können.
Keine Mehrfach-Lizenzen nötig
Auf einen weiteren Aspekt weist Peter Jong, Geschäftsführer des Bielefelder Systemhauses Jobri, hin. Das Systemhaus hat die Implementierung der Lösung bei Becker Chemie durchgeführt: „Im Unterschied zu anderen Lösungen werden bei dem Serversystem keine doppelten Software-Lizenzen benötigt, denn die beiden Server verhalten sich gegenüber dem Betriebssystem wie ein System.” „Das reduziert die Kosten der Gesamtlösung noch einmal deutlich, und es vereinfacht Installation und Administration”, sagt Jong. Auch sonst sei die Lösung in den Anforderungen bescheidener als alternative Ansätze, wie beispielsweise umfangreiche Virtualisierungssysteme. So benötigt die eingesetzte Server-Software kein eigenes Speichernetzwerk oder ‘Storage Area Network’ (SAN) zur Anbindung von Festplattenverbünden, was sich erheblich auf die Gesamtkosten auswirkt. Bei Becker Chemie kommt stattdessen ein systeminternes, gespiegeltes RAID-System zum Einsatz.
Passende Alternative gefunden
„Die technisch möglichen Alternativen wären nicht nur wesentlich aufwändiger in der Implementierung und Administration gewesen, sondern vor allem deutlich teurer. Mit Avance haben wir genau bekommen, was wir in unserer Situation gebraucht haben – vor fünf Jahren hätten wir das alles so noch nicht realisieren können”, sagt Becker.
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