Der Sensor- und Automatisierungsanbieter Balluff mit Hauptsitz in Neuhausen auf den Fildern wächst weiter. Das Geschäftsjahr schloss die Firma mit einem Umsatzplus von 3,3 Prozent. Die Zahlen stellte das Unternehmen auf einer Pressekonferenz am Hauptsitz in Neuhausen an der Fildern vor. Zudem schilderte Balluf-Geschäftsführer Florian Hermle, auf welchen Wandel sich die Automatisierungstechnik im Zeitalter der Digitalisierung einstellen könne.

Balluf GmbH

Mit einem Umsatzplus von 3,3 Prozent auf 378 Millionen Euro hat die Balluff-Gruppe das Geschäftsjahr 2016 abgeschlossen. Im Jahr zuvor waren es noch 366 Millionen Euro gewesen. Katrin Stegmaier-Hermle (Bild rechts), als geschäftsführende Gesellschafterin verantwortlich für den kaufmännischen Bereich: „Wir sind mit Sensorik-, Identifikations- und Netzwerk-Lösungen für die industrielle Automation seit langem auf einem konstanten Wachstumspfad. Allein in den vergangenen drei Jahren wuchs unser Umsatz um 19,2 Prozent. Das entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von jährlich 6,4 Prozent. Zudem haben wir gut gewirtschaftet.“ Das EBIT verbesserte sich im Geschäftsjahr 2016 von 28 auf 33 Millionen Euro im Jahr 2016. Damit erreichte Balluff eine Umsatzrentabilität von neun Prozent erreicht, im Vorjahr lag sie bei 7,8 Prozent.

Erstes Quartal vielversprechend

In das aktuelle Jahr ist Balluff mit einem Umsatzplus von 22,7 Prozent im ersten Quartal gestartet. Der Gruppenumsatz stieg in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres im Vorjahresvergleich von 93,0 Millionen auf 114,1 Millionen Euro. Besonders hohes Wachstum verzeichnete die Gruppe auf dem nordamerikanischen Markt (36,2 Prozent) und im asiatisch-pazifischen Raum (42,6 Prozent). „Einige Projekte aus 2016 konnten wir erst in diesem Jahr fakturieren“, erläutert Stegmaier-Hermle. „Allerdings kann man aus dem gelungenen Jahresauftakt noch nicht auf das Gesamtjahr schließen. Dazu ist das politische Umfeld auf wichtigen Märkten zu unsicher.“ Unabhängig davon rechnet sie aber mit einem deutlichen Wachstum für das ganze Jahr: „Unser Ziel steht: 2019 wollen wir die Marke von 500 Millionen Euro überschreiten.“ Als Familienunternehmen weist Balluff eine Eigenkapitalquote von 76 Prozent aus, ist damit außerordentlich solide aufgestellt und verfügt über die finanzielle Unabhängigkeit, um in weiteres Wachstum zu investieren.

Balluf GmbH

1.000 neue Mitarbeiter in fünf Jahren eingestellt

Allein in den vergangenen fünf Jahren hat Balluff mehr als tausend neue Mitarbeiter eingestellt. Zum Jahresende 2016 beschäftigte die Gruppe 3.263 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.079), davon rund 980 am Standort Neuhausen. Am Stammsitz bereiten sich derzeit 80 Auszubildende und Studenten an der Dualen Hochschule auf künftige Aufgaben vor. „Wenn man sieht, gegen welche starken Arbeitgebermarken wir uns in der Region Stuttgart durchsetzen müssen, freut es uns, dass wir als attraktiver Arbeitgeber gesehen werden. Wir gestalten mit dieser großen Zahl junger Menschen aktiv und nachhaltig unsere Zukunft. Die hohe Loyalität unserer Mitarbeiter zeigt uns, dass dies auch geschätzt wird“, sagt Stegmaier-Hermle.

Die Digitalisierung nutzen

Welchen Nutzen die Digitalisierung für die Kunden von Balluff hat, erläutert Geschäftsführer Florian Hermle (Bild mitte). „Intelligente Systeme transformieren die Daten in wertvolle Information – die zu jeder Sekunde in Echtzeit das System Fabrik beschreibt. Nur so wird aus einer automatisierten Produktion eine wirklich smarte Fabrik“, betont Hermle. Er erläutert die Entwicklung von bisherigen streng hierarchisch aufgebauten Automatisierungspyramiden hin zu einem Netzwerk aus vernetzten, dezentralen Systemen. Damit würden Signale, die bisher nur zum Steuern der Anlage verwendet werden, aufgewertet und könnten durch Kombination und Anreicherungen mit anderen Daten zur Verbesserung der Prozesse, zur Steigerung der Qualität und zur Erhöhung der Produktivität genutzt werden.

Den vollen Überblick

„Beispielsweise in der Automobil- und Zulieferindustrie, in der wir traditionell sehr stark vertreten sind, haben die Hersteller zum Teil extrem teure Werkzeuge und Anlagen in ihrer Fertigungslinie. Die Qualitätsstandards sind sehr hoch. Sehr enge Toleranzen müssen eingehalten werden. Und da die einzelnen Schritte in der Produktion minutiös aufeinander abgestimmt sind, bedeutet der Ausfall einer Anlage oder eines Werkzeuges häufig teuren Stillstand der gesamten Produktion“, sagt Hermle. „In einem cyber-physischen Netzwerk haben Hersteller zu jedem Zeitpunkt volle Transparenz über das Geschehen in der Produktion. Unregelmäßigkeiten, die auf einen bevorstehenden Anlagenausfall hindeuten, werden sofort erkannt. Werkzeuge melden laufend ihren Abnutzungszustand. Und Störungen in der Logistik sind erkennbar, bevor sie zu einem Stillstand führen“, meint der Geschäftsführer.

Investition in Forschung und Entwicklung

Um diesen Wandel mit Produkten zu begleiten, legt das Unternehmen nach eigenen Angaben seinen Fokus auf Forschung und Entwicklung. Die F&E-Quote liege demnach bei 13,7 Prozent. Allein im Entwicklungszentrum am Stammsitz Neuhausen arbeiten rund 200 Mitarbeiter an Sensorik-, Identifikations- und Netzwerklösungen für die industrielle Automation. Derzeit laufen 214 Patente, 33 Patentanmeldungen kamen im vergangenen Jahr hinzu.

Sensorik bleibt Wachstumsmarkt

Michael Unger, Sprecher der Geschäftsführung, ist überzeugt, dass Balluff angesichts der aktuellen Trends und Entwicklungen eine ausgezeichnete Zukunftsperspektive hat: „Auch und gerade in einer veränderten Industriewelt gewinnen unsere hochwertigen und intelligenten Sensoren als Datenquelle an Bedeutung, denn sie sind die Konstante in der Industrie 4.0. So verzeichnet die Automatisierungsbranche aktuell sogar ein überdurchschnittliches Wachstum. Um diese Nachfrage bedienen zu können, entwickeln wir unsere Automatisierungslösungen stetig weiter. Unser globales Logistik- und Produktionsnetzwerk sowie der Fokus auf Wachstumsindustrien wie der Automobil- und Zulieferindustrie, der Verpackungs-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie oder der Energiewirtschaft helfen uns dabei, auch künftig unsere Wachstumsziele zu erreichen“, sagt Unger.







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