Guerilla-Flexibilität durch starre Schichtmodelle

Geplante Arbeitszeitflexibilität kann Freiräume für Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber schaffen und helfen, Belastungen auf beiden Seiten zu reduzieren. Starre Schichtmodelle können unter bestimmten Umständen zu höheren Krankenständen führen. Das haben die Mitarbeiter der SSZ Beratung aus München beobachtet und einen Ansatz vorgestellt, der diesem Effekt vorbeugen soll.

In der Literatur finden sind Hinweise darauf, dass Gesundheit und Sozialleben von Arbeitnehmern unter manchen Modellen für flexible Arbeitszeiten leiden können. Das könne man umgehen, „wenn Flexibilität nicht einseitig zu Lasten der Mitarbeiter geht, sondern vom Unternehmen systematisch geplant wird“, sagt Guido Zander, geschäftsführender Gesellschafter der SSZ Beratung, Feldkirchen bei München.

Wo keine flexible Arbeitszeitgestaltung zugrunde liegt, kommt es immer wieder zu einer Ungleichbehandlung vermeintlich Freiwilliger. „Wir nennen dies Guerilla-Flexibilität, erläutert Zander. „Mangels entsprechender Vereinbarungen sucht man nach Freiwilligen, um kurzfristig entstehende Bedarfe zu decken. Da es keine Regeln gibt, wird oft mehr beziehungsweise kurzfristiger Flexibilität abgerufen, als in einem gesteuerten Prozess notwendig wäre“, ergänzt Zander.

Steigende Belastung

In diesem Fall ist die Belastung für Mitarbeiter ist meist höher, als in Modellen mit klar definierten Grenzen für Flexibilität. Ungeplante Flexibilität bedeutet oft, dass Schichten kurzfristig abgesagt oder Zusatzschichten organisiert werden. Wenn infolge der Krankenstand steigt, müssen Führungskräfte unter Umständen vehement Mitarbeiter für ‚freiwillige‘ Zusatzschichten gewinnen. Das Verhältnis zu ihnen leidet. 

Um dem Vorzubeugen, empfielt das Beratungsunternehmen, die Grenzen für die Flexibilität im Voraus festzulegen. Mit einer Analyse und Prognose des Bedarfsverlaufs lassen sich dazu Flexibilitätsspielräume ermitteln und
entsprechende Arbeitszeitmodelle sowie Personaleinsatzplanungsprozesse definieren, die den Umfang aber auch Grenzen der Flexibilität definieren helfen.

(Quelle:Dr. Scherf Schütt & Zander GmbH)







  • Lohnt sich ein Retrofit?

    Oft ist unklar, ob es sich lohnt, ältere Maschinen mit neuen Sensoren auszustatten. Im Projekt ‚DiReProFit‘ wollen Forschende dieses Problem mit künstlicher…


  • MVTec eröffnet Niederlassung in Taiwan

    Bereits seit 2020 unterhält MVTec ein Vertriebsbüro in Taiwan. Dieses wertet der Bildverarbeitungsspezialist nun zu einer eigenen Niederlassung, der MVTec Taiwan, auf.


  • Ein Stück näher am Quanteninternet

    Das Quanteninternet verspricht signifikante Verbesserungen in verschiedenen technologischen Schlüsselbereichen. Um dieses jedoch im bestehenden Glaserfasernetz zu realisieren, sind Quantenfrequenzkonverter nötig, die die…


  • KI in Fertigungsbranche vorn

    Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über…


  • Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise

    Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen…