Grundlagen für die Just-in-Time-Produktion

Material und Information fließen

Die produzierenden Unternehmen unterschiedlicher Branchen haben derzeit ähnliche Probleme: Wettbewerbs- und Kostendruck, komplexe Regulierungen, steigende Rohstoffpreise sowie die Notwendigkeit einer immer schnelleren Fertigung. Und die Kunden der Hersteller erwarten nicht zuletzt immer häufiger Maßanfertigungen statt Produkte von der Stange. Um den Überblick über die eigene Produktion nicht zu verlieren, leistet Track and Trace-Technologie wertvolle Unterstützung.

Bild: Zebra Technologies

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen immer mehr mit immer höherer Geschwindigkeit produzieren, um mehr Zeit und damit Kosten zu sparen. Gleichzeitig müssen sie immer mehr Gesetzesvorgaben und Richtlinien beachten. Um die innerbetrieblichen Abläufe zielgerichtet auf stetig wandelnde Anforderungen auszurichten, braucht es erst einmal einen Überblick über das Werksgeschehen. Was trivial klingen mag, steht in vielen Unternehmen noch allenfalls auf der Aufgabenliste. Bei solchen Vorhaben können Track-and-Trace-Ansätze helfen, indem sich Materialbewegungen strukturieren und kontinuierlich erfassen lassen. Durch Barcodes und Sensoren miteinander vernetzte Objekte können untereinander ebenso Daten austauschen wie mit dem Backoffice. Das ist wichtig für die Produktion, insbesondere in den einzelnen Abschnitten und an den Toren eines Werkes.

Abschnitte und Tore: erhöhte Transparenz

In Fertigungsbetrieben besteht immer die Gefahr, dass Bereiche isoliert arbeiten. Werktore haben jedoch einen verbindenden Charakter. Sie bilden den Übergang zwischen verschiedenen Werksabschnitten und verkörpern gewissermaßen die Industrie 4.0-Prinzipien Vernetzung und Transparenz: Denn ein Tor ist auch ein Kontrollpunkt. Beim Wareneingang wird am Tor beispielsweise der Lieferschein mit den eintreffenden Materialien abgeglichen. Mit der Anzahl der Tore steigt bei entsprechenden Prozessen die Transparenz eines Betriebes. Die Datenverarbeitung an den Toren kann mithilfe von Barcode- und RFID-Etiketten sowie -Anhängern automatisiert werden. Handscanner und automatisierte Systeme können die gespeicherten Daten erfassen, stationäre RFID-Lesegeräte verfolgen dabei die Position von Objekten in der Anlage. Durch die Übermittlung dieser Daten über WLAN an Backoffice- und Steuerungssysteme sowie an die Mobilgeräte des Teams ist der Produktionsstand jederzeit ersichtlich. Die folgenden drei Beispiele zeigen Vorteile digitaler Track-and-Trace-Technologien:

Wareneingang

Typische Probleme im Wareneingang sind langwierige Einbuchungen, umständliche Suchen nach fehlenden Paletten und ausschließlich gedruckte Anweisungen für die Einlagerung. Verzögerungen können hier Blockaden oder sogar Produktionsausfälle verursachen. Durch manuelles sowie automatisiertes Scannen der Waren bei ihrem Eingang können solche Probleme vermieden werden.

Teile an der Fertigungsstraße

Viele Unternehmen stehen der Umstellung auf Just-in-time-Produktion (JIT) skeptisch gegenüber. Um sicherzustellen, dass die Ware erst bei Bedarf geliefert wird, benötigen Unternehmen einen vollständigen Überblick über die Lieferkette – und diese Transparenz fehlt häufig. Werden die Waren aber an jeder Station vom Versand bis zur Verwendung gescannt, ergibt sich ein Gesamtbild. Das beschleunigt und optimiert die Prozesse, spart aufgrund reduzierter Lagerbestände Platz und senkt so die Produktionskosten.

Bis zur Montage

Artikel können bis zur Montage nachverfolgt werden. Dort können Mitarbeiter darüber hinaus Mobilcomputer und Handscanner nutzen und diese mit Etikettendruckern verbinden. So können sie Teile etikettieren, um jederzeit deren Status und Qualität zu überprüfen.

Transparenz für Leistungsfähigkeit

Eine Fertigungslinie ist ein komplexes Gefüge von Materialien, Menschen, Maschinen und Prozessen. Bei wachsendem Konkurrenzdruck sowie der Umstellung auf flexiblere Betriebsabläufe ermöglicht die richtige Technologie einem Hersteller, angemessen zu reagieren. Die Kombination von Sensoren mit automatischen Datenerfassungssystemen liefert fortlaufend Leistungsdaten für Abschnitte oder Tore. Nadelöhre in der Fertigung lassen sich so vom Wareneingang bis zur Auslieferung schnell entdecken. Angesichts neuer Technologischer Entwicklungen bleibt das Handlungsfeld spannend: Schon bald könnten mit Augmented Reality-Werkzeugen den Mitarbeitern von Fertigungsbetrieben weitere Prozessbeschleuniger zur Verfügung stehen. Diese Technologien haben das Potenzial, die ‘vernetzte Transparenz’ in der intelligenten Fabrik einen großen Schritt nach vorne zu bringen.

Standardverfahren verbessern

Papierbasierte Standard Operating Procedures, oder SOPs, sind oft unflexibel und komplex. Die Nutzung digitaler Technologie erweitert diese Standardverfahren durch Möglichkeiten wie Sprachausgabe und Video-Anleitungen. Schon bald kann auch der Einsatz von Augmented Reality (AR) die Prozesse weiter verbessern: Datenbrillen etwa können Text, Videos und Bilder in das Blickfeld eines Mitarbeiters projizieren.