Anlagenleistung am Modell evaluieren
Die Szenarien aus Produktion und Lager lassen sich in der 3D-Anwendung mit animieren und können dadurch schon in frühen Planungstadien zusätzliche Aussagekraft entwickeln. Dazu werden den Objekten über Tabellen gewünschte Eigenschaften zugewiesen: Werte zu Taktzeiten oder Mengen zugeführter Güter übernimmt das Programm etwa aus Microsoft Excel. Anhand der Eingaben bildet die Anwendung Abläufe, Materialflüsse und Produktionsprozesse realitätsnah nach. In den Szenarien lassen sich mithilfe unterschiedlicher Taktzeiten Staus oder Nachschubbedarf im Vorfeld identifizieren. Parameter von Bearbeitungs- und Kommissionierzeiten über Fördergeschwindigkeiten bis hin zu Prozess- und Verteilstrategien, können ebenfalls eingegeben werden. Anschließend lässt sich die Leistungsfähigkeit der virtuellen Anlagen mithilfe von Durchsatzmessern überprüfen. Diese simulationsnahe Animation der Abläufe kann die Analysemöglichkeiten verbessern und aussagekräftige Statistiken liefern. Anlagenbetreiber können so logistische Potenziale quantifizieren und dynamische Wechselwirkungen evaluieren um etwa Durchlaufzeiten zu verkürzen und die Liefertreue zu erhöhen.
Virtual Reality in der Produktionsplanung
Neben der Fördertechnik sowie der Intralogistik kann auch die Produktionsplanung von Virtual-Reality-Anwendungen profitieren: Verschiedene Fertigungs- und Materialfluss-Alternativen lassen sich auf dem Rechner zum Beispiel risikolos evaluieren. Denn eine schlanke Produktion erfordert auch intelligente Materialflüsse, welche die Lager- sowie die Umlaufbestände in der Fertigung innerhalb einer Abteilung sowie zwischen den unterschiedlichen Bereichen reduzieren. Lean-Initiativen bezwecken, vermeidbare Verschwendung auszuschalten und die Produktivität des Betriebes zu steigern: Konsequent eingesetzte Software kann Auskunft darüber erteilen, ob dies mit der gewählten Strategie gelingen kann. Am Computer überprüfen Planer dafür unterschiedliche Szenarien und Möglichkeiten um die für ihre Zwecke bestmögliche Lösung zu finden. Neben den Virtual-Reality-Szenen, in der sich der Anwender wie in einem PC-Spiel per Maus bewegen kann, stehen die Planungsergebnisse zusätzlich als Video, Einzelbilder oder 2D- und 3D-Export zur Verfügung.
Werkzeug für die Digitale Fabrik
Im Rahmen ihrer Strategien zur Industrie 4.0 verlagern viele Unternehmen ‚Intelligenz‘ auf die Prozessebene, verbinden Steuerungen mit Produkten, Fördermittel mit Kennzeichnungs- und Verpackungseinrichtungen mit Informationstechnologie. Diese Intelligenz lässt sich dementsprechend meist nur mit Werkzeugen der digitalen Fabrik steuern. Als ein solches Werkzeug bietet sich 3D-Visualisierungssoftware an, um Unterstützung in verschiedenen Bereichen zu leisten: So kann die übersichtliche Darstellung von Abläufen zum Beispiel Überzeugungsarbeit im Rahmen von Verbesserungsinitiativen leisten – auf allen Ebenen des Unternehmens bis hin zu den Entscheidungsträgern in der Geschäftsleitung. Im Kern geht es bei dem industriellen Einsatz von Software um Kosteneffizienz: Der Beitrag von Simulationslösungen kann darin bestehen, wenn sich durch Voraboptimierungen die Nacharbeiten im Anschluss an umgesetzte Planungsaufgaben reduzieren lassen.