Fertigungsleiter Claus Hoffmann kann über den Leitstand alle Aufträge mit Bearbeitungsstand und Fertigstellungstermin im Blick behalten. Bild: Proxia

Frühwarnsystem gestattet schnelles Reagieren

Das eingesetzte Manufaturing Execution-System (MES) erfüllt unterschiedliche Aufgaben, die von der Erfassung von Betriebs- und Maschinendaten über die Feinplanung auf dem Leitstand und die Auswertung von Produktionskennzahlen bis zur Werkzeugverwaltung reichen. Insbesondere die Module zur Betriebsdatenerfassung (BDE) liefern Informationen über den Ist-Zustand im Werk.

Mithilfe der Software kann Barth die Fertigungsaufträge im Auge behalten. Sollte es Probleme oder Verzögerungen geben, warnt das System rechtzeitig, sodass er und seine Kollegen schnell reagieren können. Außerdem unterstützt es das Produktionsteam bei der Feinplanung der Prozessoptimierung: Die Software gibt den Mitarbeitern die Möglichkeit, Szenarien in der Fertigung zu simulieren, die Ergebnisse dieser Planungssimulationen miteinander zu vergleichen und so die geeignetste Vorgehensweise herauszufinden. Und sollte es Verzögerungen geben, lässt sich genau vorhersagen, welche Auswirkung diese auf die Liefertermine haben.

Darüber hinaus kommen auch Software-Module zur direkten Datenübertragung an CNC-Maschinen (DNC) sowie zur Betriebsmittelverwaltung zum Einsatz. Hier geht es vornehmlich um die Frage, ob ein Betriebsmittel, ein Werkzeug oder ein NC-Programm auftragsbezogen seine Aufgabe sicher erfüllt, oder ob es ersetzt werden muss, um eine gleichbleibend hohe Produktqualität zu gewährleisten. Gerade diese Qualität hat neben der Termintreue zum Ruf des Unternehmens bei seinen Kunden beigetragen. „Wir messen, überprüfen und dokumentieren jedes Teil, das unser Unternehmen verlässt, und zwar im Mikrometer-Bereich. Denn nur wenn ich beste Qualität zum vereinbarten Termin liefere, kann ich auch meine Preise rechtfertigen. Da muss einfach alles stimmen“, erläutert Barth die hohen Anforderungen, denen die Produktion gegenüber steht.

Anlagen bestmöglich auslasten

Als Werkzeug für die bestmögliche Maschinenbelegung nutzt das Unternehmen die Leitstand-Software des MES. Die Feinplanung am Leitstand fällt in die Zuständigkeit von Claus Hoffmann. Die großen Panoramafenster in seinem Büro geben nicht nur die Sicht auf den Lichthof frei, sondern auch in die Fertigungshallen. Doch wichtiger als der freie Blick auf die Halle sind die beiden Bildschirme auf seinem Schreibtisch. Sie informieren über die Auslastung der Maschinen und ihre effektive Kapazität.

Balkendiagramme zeigen dem Leiter der Fertigungssteuerung den Nutzungsgrad der einzelnen Maschinen an. Mithilfe dieser Informationen kann er die Belegung zeitlich genau festlegen, verschiedene Lösungsansätze gegeneinander abwägen und den jeweils besten auswählen. Die Software liefert dabei per Mausklick die wichtigsten Kennzahlen. So stehen Barth, Hoffmann und ihren Kollegen innerhalb weniger Minuten alle Informationen zur Verfügung, um die bestmögliche Anlagenauslastung zu ermitteln, exakte Terminvorhersagen zu treffen und die Produktion zu planen.

Fünf Prozent mehr Produktivität jährlich

Um alle geschäftsrelevanten Bereiche des Unternehmens im Zusammenhang zu betrachten, greift Febi Bilstein auf die Enterprise Resource Planning-Software (ERP) SAP R3 zurück. Das MES ergänzt das Unternehmenssystem, indem es detaillierte Informationen aus der Produktion und von den einzelnen Maschinen liefert. Ein Auftrag wird zunächst im ERP angelegt und mit der integrierten Datenkommunikation des MES verarbeitet.

Da das Produktionssystem ständig Rückmeldung aus der Fertigung erhält, wird der Ist-Zustand der Fertigung mit den Soll-Vorgaben verglichen. Das MES erfasst nicht nur die Daten aus der Produktion, sondern analysiert sie, wertet sie aus und stellt sie übersichtlich auf den Bildschirmen dar. Barth und Hoffmann sind sich einig: Die Software ermöglicht ihnen, exakte Wertstromanalysen durchzuführen, Betriebskosten genau zu kalkulieren und auch die Produktivität kontinuierlich zu verbessern. Und all das erst ist die gesicherte Basis für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP).

„Bei der Produktivität rechnen wir mit einer Steigerung von drei bis fünf Prozent jährlich“, erklärt Barth. „Ohne die verlässlichen Zahlen, die uns die MES-Software von Proxia auf die Bildschirme bringt, könnten wir das nicht schaffen.“ Feinplaner Hoffmann ergänzt: „Wenn Sie A-Lieferant werden wollen, brauchen Sie einfach Unterstützung von einem leistungsfähigen Softwaresystem.“