Exakte Kennzahlen für sichere Planung

Die Ferdinand Bilstein GmbH + Co. KG setzt zur Unterstützung ihres Fertigungscontrollings Manufacturing Execution-Software ein. Auf Basis von Kennzahlenanalysen kann das Unternehmen genau planen – und erreicht eine Liefertreue von mehr als 95 Prozent. Entsprechend hoch fällt die Kundenzufriedenheit aus.

Bild: Proxia

Als technischer Leiter und Leiter des Geschäftsbereichs Präzisionstechnik trägt Stefan Barth die Verantwortung für die Produktion bei der Ferdinand Bilstein GmbH + Co. KG. Er kennt alle Prozesse in der Fertigung und hält ein wachsames Auge auf jedes Detail. „Unsere Kunden erwarten höchste Qualität und Termintreue. Und sie wissen auch, dass wir ihnen genau das bieten. Das sorgt für höchste Kundenzufriedenheit“, sagt Barth.

Das Unternehmen mit dem Markennamen Febi besteht bereits seit dem Jahr 1844 und beschäftigt gegenwärtig mehr als 1.300 Mitarbeiter, davon über 140 Facharbeiter in der Fertigung. Dort werden Artikel für die beiden Geschäftsbereiche hergestellt: Für den automotiven Ersatzteilmarkt sind dies beispielsweise Motorsteuerungskomponenten, Lenkungskomponenten sowie Öl- und Wasserpumpen. Im Geschäftsbereich Präzisionstechnik bedient Febi Bilstein über einen eigenständigen Vertrieb Kunden im Bereich Antriebstechnik, Getriebetechnik und Maschinenbau, ist aber auch Lieferant für OEMs im Bereich LKW- und PKW-Komponenten. So fertigt das Unternehmen unter anderem Getriebekomponenten für Sportwagen.

Barth betont die hohe Wertschöpfung in der Fertigung: „Wir müssen kaum fremde Prozesse zukaufen. Drehen, fräsen, schleifen, Verzahnungen schneiden – das alles machen wir selbst. Für unsere Kunden heißt das, dass sie alle Prozesse aus einer Hand bekommen.“

Hohe Liefertreue durch zuverlässiges Reporting

Da die Produktion eng mit den Prozessen der Kunden verflochten ist, spielt Termintreue eine wichtige Rolle für den Geschäftsbereichleiter: „Wir haben eine Liefertreue von über 95 Prozent. Unseren Kunden können wir nicht nur das Lieferdatum ihres Auftrages genau mitteilen, sondern sogar die Schicht, und das wissen sie zu schätzen.“ Um solche Aussagen zu treffen, muss Barth die Kennzahlen der Produktion verlässlich ermitteln können. „Früher haben die Meister das alles eigenhändig gezählt und die Werte in Tabellen eingetragen. Heute erledigt diese Aufgabe die Software von Proxia, und zwar in kürzester Zeit. Die Mitarbeiter werden nicht durch solche fachfremden Tätigkeiten aufgehalten. Und bereits das steigert die Produktivität. Darüber hinaus vermeidet die Software Fehler, die sich bei der Kennzahlenermittlung per Hand einschleichen können.“

Nicht nur der technische Leiter kann stets die aktuellen Zahlen aus der Produktion per Mausklick abrufen, auch jedem Mitarbeiter stehen sie zur Verfügung. Auf großen 50-Zoll-Bildschirmen, die an zentralen Stellen in den Produktionshallen aufgestellt sind, kann jeder genau ablesen, wo er persönlich und seine Gruppe bei der Auftragsbearbeitung, der Produktivität oder auch der Ausschussquote stehen. Die permanente Rückmeldung steigert letztendlich die Qualität und trägt ebenfalls zur hohen Termintreue bei.

Zu den wichtigsten Leistungskennzahlen in Barths Verantwortungsbereich zählt die ‚Overall Equipment Effectiveness‘ (OEE). Sie umfasst die Verfügbarkeit von Anlagen, ihre Ist-Leistung im Vergleich zur Vorgabe und die Qualität der produzierten Teile. Je geringer einer der genannten Faktoren oder alle drei zusammen sind, desto geringer der OEE – und das gilt es zu vermeiden. Für Febi Bilstein dienen diese Kennzahlen als Grundlage für alle Produktionsplanungen. Außerdem setzt das Unternehmen die Daten für das Prämiencontrolling ein. Insgesamt erhalten die Mitarbeiter so einen besseren Blick für Zusammenhänge, und vor allem auch das Verständnis, wie sie die Zahlen beeinflussen können. Einmal wöchentlich werden dazu die Kennzahlen besprochen; so können bei Bedarf gesicherte Maßnahmen zur Optimierung eingeleitet werden.