Um Konstruktionsdaten mit Zulieferern und Partnern über verschiedene Regionen und Zeitzonen hinweg sicher, nachweisbar und schnell auszutauschen, setzt der international tätige Automobilzulieferer Peguform auf ein dediziertes Datenaustauschprogramm. Der Einsatz einer onlinebasierten Lösung erleichtert die Kommunikation mit Zulieferern und Kunden, gleichzeitig dokumentiert das System den Datenverkehr.
Bild: Transcat PLM
Peguform liefert weltweit Kunststoffteile sowie komplette Systeme und Module für den Innen- und Außenbereich von Fahrzeugen, wie zum Beispiel Türverkleidungen, Cockpits oder Stoßfängerverkleidungen und Spoiler. Als einer der führenden Kunststoffverarbeiter Europas zählen namhafte Automobilhersteller zu den Kunden. Zur Peguform-Gruppe mit Hauptsitz in Bötzingen bei Freiburg gehören mehrere Standorte in Deutschland, Spanien, Portugal, Slowakei, Brasilien, Mexiko und China. Insgesamt beschäftigt der Automobilzulieferer 6.500 Mitarbeiter.
Übermittlung großer Datenmengen
Seit dem Jahr 1990 konstruiert der Automobilzulieferer mit der CAD-Lösung Catia. Mittlerweile sind 50 Arbeitsplätze der Lösung in vier deutschen Standorten des Unternehmens im Einsatz. Um den Datenaustausch zwischen den Standorten schneller abwickeln zu können, setzt das Unternehmen auf die beiden webbasierten Lösungen Trufusion Enterprise und Trufusion Portal des Anbieters Trubiquity. Das Unternehmen nutzt das Online-Portal für den Datenaustausch, da die großen Datenmengen aus der Konstruktion mittels Internet bedeutend schneller übermittelt werden können als mit dem bis dahin eingesetzten Standard Dialog Data Exchange (DDX).
Früher transferierte das Unternehmen die Konstruktionsdaten via ISDN-Leitung oder brannte große Datenmengen auf CD und verschickte sie per Post. Das war extrem zeitaufwändig und führte zu Verzögerungen. So konnte es schon einmal vorkommen, dass CAD-Daten erst nach zwei Tagen übermittelt wurden, da ein großer Vorlauf bestand. Das bedeutete sowohl für die externen Lieferanten als auch für die Produktion einen erheblichen Zeitverlust und produzierte Kosten. Norbert Tschiggfrei, Leiter Produktentwicklung/CAD bei Peguform, erklärt: „Heute haben wir einen Geschwindigkeitsvorteil im Vergleich zu früher von mindestens Faktor Zehn.“
Nachverfolgbarer Informationsfluss
Auch war der Nachweis, ob und welche Dateien versandt und vom Zulieferer empfangen worden waren, aufgrund der unterschiedlichen Übermittlungsverfahren nicht lückenlos möglich. Heute stellt ein Konstrukteur seine Daten auf die Online-Plattform und wählt nur noch den relevanten Empfänger aus der Datenbank. Das System informiert den Zulieferer dann per E-Mail, dass Daten für ihn zum Download zur Verfügung stehen. Hat dieser die Dateien heruntergeladen, so ist das für die Peguform-Mitarbeiter ersichtlich. Sämtliche Vorgänge werden durch die Integrationslösung Trufusion Enterprise protokolliert und revisionssicher zum Nachweis gespeichert.
„Jetzt benötigen wir eine Minute für das Einstellen der Daten. Lädt der Empfänger sich die Dateien direkt nach der Benachrichtigung herunter, so ist in 20 Minuten, spätestens in einer halben Stunde, der Transfer erledigt“, erkläutert Thiemo Zuckschwerdt, Engineering Teamleiter am Standort Bötzingen. Bei Peguform protokolliert man nicht nur, was, wann, an wen versandt wurde, sondern speichert sämtliche Konstruktionsdaten im System ab. So können Modelle, die noch einmal benötigt werden, jederzeit wieder zurückgesichert werden. Heute sind die Kosten für Speichererweiterungen aufgrund der eingesetzten modernen Storagesysteme mit hochkapazitiven ‚Lowcost‘-Festplatten überschaubar. Mittlerweile hat Peguform mehrere hundert Lieferanten zwecks Datenaustauschs angebunden und es kommen immer neue dazu.
Externer Dienstleister stellt Verfügbarkeit sicher
Bereits im Jahr 2009 kontaktierte Peguform Transcat PLM zwecks Betriebs der Datenaustauschlösung. Das Systemhaus administriert in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Trubiquity nicht nur die Datenaustauschlösung, sondern lieferte auch die Hardware, stellt die Softwarepflege sicher und ermöglicht eine maximale Verfügbarkeit. Die IT-technische Basis wurde so angelegt, dass auch im Falle eines Hardwareausfalles der Betrieb der Lösung sichergestellt ist. „Die Hardware haben wir mehrfach redundant ausgelegt. Wir haben uns für ein Bladeserver-System mit VM Ware entschieden“, erläutert Hermann Doebner, IT-Projektleiter für die Einführung der Datenaustauschlösung. Nachdem die Anforderungen geklärt waren, installierte der Anbieter im Spätsommer 2009 das System.
Von September bis Dezember 2009 testete Peguform mittels Probeläufen mit 20 ausgewählten Lieferanten die Lösung und nahm Optimierungen vor. „Die Lieferanten loggen sich über einen Browser auf unsere Plattform ein und ziehen sich von dort die Daten auf ihre Rechner“, erläutert Produktentwicklungsleiter Tschiggfrei. Klicken die Lieferanten den Link für die Einrichtung der IT-Lösung an, werden automatisch im Hintergrund die entsprechenden Sicherheitszertifikate installiert und der Teilnehmer autorisiert. Nachdem in der Testphase alles gut lief, stellte der Autombil-Zulieferer den gesamten Datenaustausch zwischen Weihnachten und Neujahr 2010 auf die neue Lösung um und band nach und nach alle seine Zulieferer sowie die OEMs in den Online-Datenverkehr ein.
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