Entwicklungseffizienz durch integrierte IT-Systeme

„Erst die Gesamtlösung bringt das volle Potenzial“

Seit September 2010 führt Maximilian Brandl die Geschäfte des Engineering-Lösungsanbieters Eplan. Der 47-jährige Diplomphysiker wechselte aus der Geschäftsleitung der SAP Deutschland auf den Chefposten der Rittal-Tochter. Brandl will den Systemintegrator zum international führenden Unternehmen entwickeln. Ein zentraler Erfolgsbaustein dabei heißt ‚Standardisierung und Vernetzung‘, um den Brückenschlag zwischen individuellen Engineering-Anforderungen und Standardsoftware zu unterstützen.

Bild: Eplan

IT&Production: Herr Brandl, seit September 2010 führen Sie die Geschäfte von Eplan und der Schwestergesellschaft Mind8. Angesichts der anziehenden Wirtschaftslage ein geeigneter Zeitpunkt, um das Unternehmen mit neuer Plattform auf Expansionskurs zu bringen?

Maximilian Brandl: Ich bin da sehr optimistisch. Der Markt entwickelt sich wieder aufwärts, die Investitionsbereitschaft nimmt zu. Das sehen wir in den Auftragsbüchern, aber auch auf Veranstaltungen wie zuletzt der Messe SPS/IPC/DRIVES. Derzeit sind wir in der angenehmen Lage, sowohl auf Zuwachsraten als auch positives Kundenfeedback zurückblicken zu können. Unser Ziel lautet, unsere Marktführerschaft in Deutschland auch international zunehmend auszubauen. Das steigende Anwenderinteresse zeigt: Wir sind mit unseren innovativen CAx-Lösungen in den Bereichen Automatisierung, Fluid, Mechanik und Prozesstechnik auf dem richtigen Weg. Diese Entwicklung wollen wir natürlich fortführen – unter anderem durch die Weiterentwicklung von Lösungen wie Eplan Engineering Center oder Eplan Pro Panel, das wir auf der kommenden Hannover Messe in seiner nächsten Ausbaustufe vorstellen werden.

IT&Production: Unter der Versionsnummer 2.0 haben Sie Ihre Eplan-Plattform im Oktober 2010 mit umfangreichen Erweiterungen an den Start gebracht. Neben Neuerungen bei Auswertungen, Formulargestaltung und Workflow-Management der Software betonen Sie unter dem Begriff ‚Efficient Engineering‘ vor allem das Potenzial im Zusammenspiel mit anderen Systemen. Was verbirgt sich hinter dem Schlagwort?

Brandl: Efficient Engineering beschreibt unsere Herangehensweise an einen integrierten Produktentstehungsprozess. Denn im Zusammenspiel verschiedener Lösungen etwa innerhalb unserer Engineering-Plattform, aber auch zwischen Anwendungen wie Enterprise Resource Planning-Systemen, Produktdatenmanagement und CAx steckt jede Menge Potenzial, um die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu steigern. Unsere Best-Practice-Beispiele zeigen den Anwendern verschiedener Branchen, dass auch auf Basis von Standardlösungen ein hohes Maß an Flexibilität erreicht werden kann. Ein Blick auf den Sondermaschinenbau macht deutlich, dass selbst in der Einzelfertigung ein hoher Grad an Wiederverwendung möglich ist. Durch die schnelle Auswahl von vordefinierten Standard-Modulen ergeben sich maßgebliche Vorteile bei Produkt- und Anlagenkonfiguration.

IT&Production: Das Zusammentreffen von Standard und Flexibilität klingt erst einmal nach einem Widerspruch …

Brandl: Das ist richtig und genau diesen Widerspruch lösen wir mit unserem Eplan Engineering Center auf. Ein Anlagenbauer beispielsweise muss flexibel auf die Anforderungen von Kunden eingehen, um den Auftrag zu gewinnen. Wenn er diese Anforderungen durch die Kombination verschiedener standardisierter Komponenten realisieren kann, die auf den Erfahrungen vorangegangener Projekte basieren, dann kann er dafür seinem Kunden oftmals sogar eine noch preiswertere und qualitativ hochwertigere Anlage zur Verfügung stellen – verglichen mit einer Neukonstruktion einer hoch spezialisierten und individualisierten Variante. Genau diesen Prozess können wir mit dem Eplan Engineering Center entscheidend unterstützen – und verbessern. Selbst die komplette Dokumentation und die zugehörige SPS-Software lassen sich automatisch generieren. Das gestiegene Interesse und die Akzeptanz der Unternehmen für diese Themen haben wir auf den Messen in 2010 sehr stark gespürt – trotz des dafür manchmal notwendigen Umdenkens bei den Konstruktionsprozessen. Das bestätigt unsere Strategie.







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