Die Lasersysteme von LPKF Laser & Electronics kombinieren Verfahren aus Lasertechnik, Maschinenbau und Softwaretechnologie. Damit können die Anlagen in vielen Fällen herkömmliche Fertigungsverfahren ablösen. Bild: LKPF Laser & Electronics AG

Die Grundlage für stetige Weiterentwicklung schaffen

Zusammen mit den Key-Usern aus den Fachabteilungen wurden die geschäftskritischen Prozesse analysiert und zunächst unter organisatorischen Aspekten optimiert, um sie anschließend in der neuen Unternehmenslösung abbilden zu können. Für ein innovationsgetriebenes Unternehmen wie LPKF hat die permanente Weiterentwicklung aller Abläufe einen hohen Stellenwert. Dabei geht es in einem ersten Schritt um die Sicht auf einzelne Abläufe und in einem zweiten Schritt um das Zusammenspiel der Prozesse – angefangen von der Beschaffung über die Lagerverwaltung, die Fertigung und den Vertrieb bis hin zu den Zahlungseingängen im Rechnungswesen. Das Qualitätsmanagement ist nach ISO 9001 zertifiziert, ein Gütesiegel auch für Transparenz und Reduzierung der Qualitätskosten. Unabdingbar für das Qualitätsmanagementsystem ist dabei die Dokumentation der Organisationsstrukturen und Abläufe bis hin zu detaillierten Prozessanweisungen. Damit ein Zertifikat erteilt werden kann, muss die Zertifizierungsstelle Deuzert in einem genau geregelten Verfahren die Übereinstimmung der Prozesse mit dem Unternehmensalltag prüfen.

Implementierungsdauer und Kosten im Blick

Nach nur zehn Monaten ging die neue ERP- Lösung Anfang Januar 2011 live und läuft seitdem zur Zufriedenheit der Anwender. „Wenn wir nicht das gute Team bei IFS gehabt hätten, hätten wir das nicht geschafft“, schildert Novak. Der ursprüngliche Zeitplan konnte eingehalten werden, lediglich der anfangs veranschlagte Kostenrahmen wurde etwas überschritten, da im Projektverlauf weitere Funktionalitäten hinzugefügt wurden. Die Anwendung unterstützt offene Standards für den Datenaustausch. Daher ließen sich in überschaubarem Aufwand Schnittstellen zum bestehenden Customer Relationship Management-System (CRM) von Siebel einrichten, das in Service, Marketing und Vertrieb eingesetzt wird. Zudem wurde das parallel zum Unternehmenssystem implementierte Produktdatenmanagement-System (PDM) CIM Database von Contact Software mit dem ERP-System verzahnt. Der Fertiger nutzt heute Komponenten der modularen Unternehmenssoftware etwa für die Bereiche Engineering, Produktion, Projektmanagement, Instandhaltung, Logistik, Vertrieb und Service sowie Rechnungswesen.

Dabei kann der High-Tech-Betrieb unterschiedliche Fertigungsvarianten wie Serienfertigung, Variantenfertigung oder Sondermaschinenbau im System parallel abbilden. Als Vorteil erweist sich dabei die Möglichkeit, Prozessfortschritte weitgehend automatisch, sicher und nachvollziehbar zu gestalten. Das Unternehmenssystem läuft im Garbsener Rechenzentrum des Betriebs auf x86-basierten Systemen unter Microsoft Windows Server 2008. Von den beiden Standorten Garbsen und Erlangen erfolgt der Zugriff auf das System webbasiert. Im November 2012 erfolgte der Rollout am Standort Suhl. In diesem Folgeprojekt machte sich die überlegte Organisation der Lösungseinführung bezahlt: „Die Strukturen und der Aufbau der Systemprozesse waren so gut dokumentiert, dass sie problemlos auf den Rollout in Suhl übertragen werden konnten“, berichtet Anja Novak. „LPKF war in der Lage, den Rollout fast aus eigener Kraft zu stemmen.“ Aktuell arbeiten rund 340 Anwender mit dem ERP-System. Sie alle wurden in intensiven Schulungen mit den erweiterten Funktionalitäten der neuen Software vertraut gemacht. In Arbeit befinden sich darüber hinaus ein Rollout der Lösung IFS Finance in der Niederlassung in China, die Implementierung einer Barcodelösung an den Standorten Erlangen und Garbsen sowie ein Rollout am Produktionsstandort in Slowenien.







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