Enterprise Resource Planning

Modulare Unternehmenslösung für Automobilzulieferer

Kosten- und Qualitätsdruck sind Dauerthemen in der Automotive-Branche. Die steigende Komplexität der Produkte und die Internationalisierung der Branche erhöhen die Anforderungen weiter. Eine vollintegrierte, komponentenbasierte Unternehmenslösung kann Zulieferer an vielen Stellen dabei unterstützen, diese Herausforderungen zu meistern.

Bild: IFS Deutschland

Dass die Automobilzulieferer traditionell unter hohem Kostendruck stehen und dennoch höchste Qualität bieten müssen, ist hinlänglich bekannt. Zwei Trends der jüngeren Zeit haben die Anforderungen indes noch weiter erhöht: Erstens sind Automobilzulieferer mittlerweile nur noch selten Lieferanten einzelner Teilprodukte. Vielmehr steuern sie ganze Komponenten oder sogar Module zur Lieferkette bei. Stellte ein Unternehmen früher beispielsweise einfach Autoschlüssel her, liefert es heute umfassende Schließsysteme, die genau auf die Vorgaben der Hersteller passen müssen und vielfach Hightech-Elemente mitbringen. Oder das Automotive-Unternehmen, das in der Vergangenheit lediglich Teile für den Kühlergrill produzierte, konstruiert und fertigt nun komplette Autofronten. Die Fehlertoleranz bei derartigen Modulen tendiert gegen Null, was die Qualitätsanforderungen weiter in die Höhe schraubt.

Gleichzeitig vergrößert die gestiegene Komplexität der Produkte das Risiko, dass bei ihrer Herstellung die Kosten aus dem Ruder laufen. Der zweite Treiber für die Herausforderungen, denen sich viele hiesige Zulieferbetriebe stellen müssen, betrifft die Notwendigkeit, Produktionsstandorte in Osteuropa und zunehmend auch in Fernost in die Produktionsabläufe einzubinden. Somit müssen Qualität und Kosten unternehmens- und damit weltweit berücksichtigt werden. Diese Aufgaben lassen sich ohne geeignete Unternehmenssoftware, die branchenspezifische Anforderungen abbilden kann, kaum noch bewältigen. Eine durchgängig integrierte betriebswirtschaftliche Komplettlösung kann dabei den Vorteil ausspielen, den Weg von Produktentwicklung bis zum Kunden durchgängig zu unterstützen. Supportprozesse können dabei die Kernabläufe ergänzen, um dem Automobilzulieferer weitere Hebel in die Hand zu geben, seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Durchgängiger Ablauf von der Entwicklung bis zum Kunden

Ein durchgängiger Prozess kann in diesem Zusammenhang bereits mit einer Verzahnung der Konstruktionsdaten mit dem Enterprise Resource Planning-System (ERP) beginnen. Dafür bringen viele Komplettlösungen weitreichende Integrationsmöglichkeiten für Produktdatenmanagement-Systeme (PDM) mit. Mit diesen Systemen verwalten Konstrukteure ihre CAD-Daten und steuern die Freigabeprozesse sowie die Versionierung ihrer Konstruktionszeichnungen. Mit einer entsprechenden Kopplung lassen sich die Konstruktionsstücklisten aus den PDM-Systemen automatisiert an das ERP weiterreichen und dort in Fertigungsstücklisten umwandeln. Fallen Änderungen an einem Produkt an, kann die Integration auf diese Weise sicherstellen, dass diese Änderungen auch an das ERP-System kommuniziert werden. Somit können Mitarbeiter jederzeit mit aktuellen Informationen versorgt werden.

Qualitätssicherung im Standard integriert

Ist in die Unternehmenslösung ein Qualitätsmanagement-System (QM) integriert, kann zudem die Qualitätssicherung über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg abgewickelt werden. So lassen sich mit Kennzahlen Entwicklungsprojekte von Beginn an überwachen. Ferner können die Zulieferer mit integrierten Qualitätstests bereits im Wareneingang prüfen, ob sie von ihrem Lieferanten qualitativ hochwertige Produkte erhalten haben und ob die eigene Fertigung die Qualitätsvorgaben einhält. Kommt es dennoch zu Problemen bei einer Komponente oder einem Modul, muss nachvollziehbar sein, welches Einzelteil dafür verantwortlich ist. Dabei kann ein integriertes QM-System mit einer durchgängigen Chargen-/Seriennummernverwaltung helfen. Das ERP-Komplettsystem IFS Applications beispielsweise führt für jedes Produkt eine so genannte Geräteakte. Anhand eines Seriennummernbaums lässt sich damit ein Produkt über seine komplette Tiefe aufschlüsseln. Damit kann jederzeit nachvollzogen werden, welche eigengefertigten oder zugekauften Teile im Produkt verbaut sind und welche Serien- beziehungsweise Chargennummer diese haben. Ist ein fehlerhaftes Teil identifiziert, lässt sich anhand der Chargen-/Seriennummernverwaltung ermitteln, an welchen Stellen dieses Teil überall verbaut worden ist.





  • Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise

    Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen…


  • Mit Strategie gegen Silos

    Hersteller investieren viel Zeit und Geld, um die Wertschöpfungskette kontinuierlich zu verbessern. Dabei entstehen oft Silo-Systeme, die isoliert voneinander arbeiten und wenig…


  • ERP-Studie nimmt KI und Cloud in den Fokus

    Die Studie ’ERP in der Praxis’ ist in ihre 12. Runde gestartet. Seit 2004 fordern die Analysten der Trovarit AG Anwender von…


  • Datenpunkte in der Batteriezellfertigung setzen

    In der Batteriezellfertigung erzeugen heterogene Quellen enorme Datenmengen. Um die Produktion mit Digitaltechnik aufzurüsten, müssen die verschiedenen Datenquellen an die IT-Systeme in…


  • MES und Lean-Management im Zusammenspiel

    Fertigungsunternehmen suchen stets nach Möglichkeiten, ihre Workflows zu optimieren, Verschwendung zu reduzieren und Ressourcen optimal einzusetzen. Der Lean-Ansatz ist hier ein bewährtes…