Mithilfe mobiler Enterprise Resource Planning-Apps, die Zugriff auf die Systemdaten bieten, können Mitarbeiter auch unterwegs arbeiten, Zeit sparen und flexibel auf Unverhofftes reagieren. Bild: IFS Deutschland

Lieferprobleme früh erkennen

Für die Kostenüberwachung kann eine integrierte betriebswirtschaftliche Komplettlösung auf eine einheitliche Datenbasis zugreifen. Entsprechende Auswertungswerkzeuge können daher Informationen aus verschiedenen Unternehmensbereichen abrufen, verknüpfen, verdichten und einheitlich präsentieren. Damit können Automotive-Zulieferer Kennzahlen frei definieren, diese laufend überwachen und so im Notfall gegensteuern. Im Einkauf lassen sich Einkaufspreise zum Beispiel nach verschiedenen Methoden bewerten und kritische Schwellenwerte ermitteln. Diese Werte vergleicht das System laufend mit dem Rechnungswesen, wo die tatsächlich entstehenden Kosten auflaufen. Damit ist die Software in der Lage, vor der Überschreitung von Schwellenwerten eine Warnung auszugeben und dem Unternehmen früh Handlungsalternativen aufzuzeigen – diese können aus Nachverhandlungen mit Lieferanten bestehen, einem Lieferantenwechsel oder einem veränderten Bestellverhalten. So können Zulieferer etwa die Kapitalbindung im Lager überwachen oder die Kosten von Projekten und der Fertigung steuern.

Mitarbeitereignung IT-basiert bei Planungen berücksichtigen

Bei den Aspekten Qualität und Kosten nimmt auch der gezielte Einsatz von Mitarbeitern eine wichtige Rolle ein. Fragen der Verfügbarkeiten müssen mit Rücksicht auf Urlaub, Krankheit, Außentermine oder bereits erfolgten Einteilungen geklärt werden. Verfügt die Unternehmenslösung über ein integriertes Human Resources Management-Modul (HR), lässt sich die entsprechende Planung effizient in die Betriebsabläufe einbinden. Ist die Personalmanagement-Anwendung darüber hinaus strategisch ausgelegt, können zudem meist Mitarbeiterqualifikationen hinterlegt und berücksichtigt werden. So bleibt stets überprüfbar, ob der jeweilige Mitarbeiter die nötigen Qualifikationen für die Tätigkeit mitbringt, für die er eingeplant werden soll – beispielsweise für die Bedienung einer Maschine. Dabei ist zu beachten, dass Unternehmen, die Qualifikationen der Mitarbeiter im HR-Modul hinterlegen, an die gesetzlichen Vorgaben des jeweiligen Landes gebunden sind.

Nachhaltigkeit im Umgang mit Werkstoffen

Schon seit einigen Jahren orientiert sich die Automotive-Branche hin zur Nachhaltigkeit. Ihr Qualitätsbegriff umfasst deshalb mittlerweile auch die ökologische Qualität der Produkte. Zu den Aufgaben sogenannter Corporate Social Responsibility-Werkzeuge (CSR) gehört es deshalb, den Einsatz umweltfreundlicher Werkstoffe und Fertigungsprozesse sicherzustellen. Die Software liefert zu diesem Zweck Umweltkennzahlen, mit deren Hilfe ein Unternehmen beispielsweise alle Materialien nachverfolgen kann, die Kohlendioxid oder wiederverwertbare Werkstoffe enthalten. Außerdem lässt sich überwachen, ob Energie wirtschaftlich genutzt wird oder ob die eigenen Zulieferer vereinbarte Verhaltensregeln einhalten. Möglichkeiten, die gerade hinsichtlich der zunehmenden Verlagerung von Aufgaben ins Ausland immer wichtiger werden. Auch diese Funktionalität gewinnt in integrierten Unternehmenssystemen derzeit an Bedeutung.

Mobilität von Vertrieb bis in die Werkhalle

Nicht zuletzt erhalten Zulieferer zusätzliche Unterstützung in ihrem Alltag, wenn das ERP-System Funktionalitäten auf Smartphones und Tablets zur Verfügung stellen kann. Ein Vertriebsmitarbeiter kann so bei seinen Kunden beispielsweise dessen offene Posten einsehen oder sich die letzten Gesprächsnotizen durchlesen, der Fertigungsleiter Kennzahlen zu Produktionskosten abrufen oder der Qualitätsbeauftragte überprüfen, ob sich das Unternehmen noch innerhalb der QM-Vorgaben bewegt.