Muss alles wie am Schnürchen laufen: die Spritzgießmaschinen, die Entnahmeroboter und das vollautomatisierte Materialversorgungssystem zur Trocknung und Beschickung. Bild: Wiesauplast Deutschland GmbH & Co. KG

Wissen, was weg muss

Kam es vor der Systemeinführung noch vor, dass alte Lagerbestände erst zu einem Zeitpunkt auftauchten, wo ihre Qualität nicht mehr garantiert werden konnte, haben die Facharbeiter heute den Lagerbestand über die Ladungsträger umfassend im Blick. Hilfreich ist hier, dass die Behälter nun zwingend nach dem ‚First in-first out‘-Prinzip verwaltet werden. Der mit einem Artikel bestückte Ladungsträger erhält dazu die Kennzahl ‚Fülldatum‘. Danach sortiert das System die Behälter für den Warenausgang oder für die Produktion. Die ältesten Artikel werden so automatisch zuerst entnommen. Während des gesamten Prozesses, angefangen mit dem eingehenden Lieferabruf über die Fertigung bis zum Warenausgang, wird die Qualität von Material und Erzeugnissen permanent geprüft. Auf diese Weise konnte der Hersteller Reklamationen wegen falsch gelieferter Versionen von Teilen drastisch reduzieren. „Unsere Kunden zeigen sich nicht nur hochzufrieden mit unseren Reaktionszeiten und der hohen Lieferbereitschaft“, sagt der kaufmännische Leiter Harald Strobl.

„Wir sparen als Unternehmen auch enorm viel Zeit. Die höhere Effizienz stärkt uns im Wettbewerb.“ Der Hersteller hat seine Produktivität weiter gesteigert, indem er das Manufacturing Execution System (MES) Hydra an das ERP-System anband. Es übernimmt die Einplanung der Fertigungsaufträge für jede einzelne Maschine und meldet die Anzahl der gefertigten Teile über Schnittstellen an die betriebswirtschaftliche Software zurück. Auch der Verbrauch von Rohmaterialien wird so automatisch erfasst. Der Ausschuss wird über einen Vergleich der Ergebnisse des Schusszählers an den Maschinen mit den gemeldeten Ist-Teilen ermittelt. Probleme mit einzelnen Maschinen sollen so zeitnah auffallen.

Lösung für den Werkzeugbau

Das Management des Herstellers vertraute den Wechsel auf die neueste Version von Dynamics NAV inklusive Einführung neuer Module und branchenspezifischer Prozessabbildung dem Systemhaus Computenz an, weil der Dienstleister weitreichendes Automotive-Know-how vorweisen konnte. Der Lösungs-Anbieter bietet zudem ein zertifiziertes Branchenmodul für den Werkzeugbau an. Bei Wiesauplast überlegt man noch, inwieweit der Einsatz dieser voll integrierten ERP-Erweiterung weitere Vorteile beim Bau von kundenspezifischen Spritzgießwerkzeugen verspricht. Für den kaufmännischen Leiter Harald Strobl zeichnet sich ab, dass der softwareseitig eingeschlagene Weg die Produktivität erhöht. „Wir müssen die Lösung nun konsequent weiter ausbauen.“ Die etablierten Prozesse müssen weiter stabilisiert werden. Die nun erfasste breite Datenbasis soll zudem als Grundlage für ein umfassendes Reporting dienen. Die verbliebenen Insellösungen sind Geschäftsführer Hans R. Ammer ein Dorn im Auge: „Wir werden die ERP-Lösung vereinheitlichen.“ Nur wenn der Datenstrom ungehindert von Systemgrenzen fließen könne, würden vollkommen transparente Abläufe geschaffen und die Kosteneffizienz erhöht.







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