Durch die Berücksichtigung von definierten Maschinenwarmlaufphasen in der Feinplanung lässt sich eine große Unsicherheit im Produktionsmanagment ausschalten.
Bild: Proxia

Verbesserte Organisation reduziert Verbräuche

Hier gilt die einfache Regel, dass Energie, die für die Produktion von Ausschussteilen aufgewendet wird, pure Verschwendung darstellt. Betrachtet man die Standby-Zeiten an Werkzeugmaschinen, hervorgerufen durch Rüstvorgänge oder Wartezeiten, dann muss eine differenziertere Betrachtung durchgeführt werden. Dabei geht es auch um die Frage, warum entstehen Standby-Zeiten an den Maschinen entstehen. Häufig ist eine ungenaue Planung von Arbeitsfolgen auf einer Maschine die Ursache für nicht wertschöpfende Unterbrechungen; Unsicherheiten in der Kommunikation der Startzeitpunkte von Folgeaufträgen lassen Werkzeugmaschinen im Standby laufen. Dabei kommt eine wesentliche Eigenschaft von Werkzeugmaschinen zum Tragen: Die thermische Stabilität einer Maschine ist ausschlaggebend für die Maßhaltigkeit und Qualität der gefertigten Bauteile. Das führt dazu, dass Maschinen eingeschaltet bleiben, um zum Fertigungsstart von Folgeaufträgen die geforderte ‚Betriebstemperatur‘ zu gewährleisten.

Der Einsatz von MES-Feinplanungssystemen mit Echtzeit-Kommunikation kann helfen, diese Situation zu entflechten. Denn die Systeme unterstützen das Etablieren eines kontrollierten Planungshorizonts. So lassen sich beispielsweise mit einer kombinierten Lösung für die Maschinen- und Betriebsdatenerfassung (MDE/BDE) Auftragsverzögerungen unmittelbar an die Planung zurückmelden. Die entsprechenden Systemkomponenten reagieren auf diese Veränderungen und erzeugen einen neuen Fertigungsausblick. Diese Regelkreislogik dient zur Vermeidung von Lastlücken an den Bearbeitungszentren. Unterbrechungen und Rüstverluste können so deztlich reduziert werden – und in der Folge sinken auch die Standby-Zeiten.

Maschinensteuerung per IT-System

Zur besseren Unterstützung der Maschinensteuerung hat das Ebersberger Softwarehaus Proxia die Feinplanungslösung seines gleichnamigen MES erweitert: Das System ergänzt die vorgehaltenen Maschinenstammdaten um Stromverbrauchswerte und Warmlaufzeiten. Der Zugriff auf diese Daten versetzt Anwender des Proxia-Feinplanungsmoduls in die Lage, Standby-Zeiten schon in der Produktionsplanung zu berücksichtigen und das Planungsergebnis auch nach energetischen Gesichtspunkten zu optimieren. Ergeben sich auf Grund von priorisierten Planungseinflüssen dennoch Lastlücken an der Anlage, dann können von der Software aus automatisiert Ein- und Ausschaltempfehlungen an die Maschine gesendet werden. Mit diesem Ansatz können Anlagenbetreiber weitgehend vermeiden, dass Maschinen wegen Kommunikations- und Planungsunsicherheiten im Standby-Modus laufen. Damit kann die Kombination zwischen vorausschauender Fertigungsplanung und Maschinensteuerung Betreibe unterstützen, zusätzliches Sparpotenzial in der Produktion zu erschließen.







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