Bis in den einzelnen Produktionsprozess kann der Echtzeit-Energieverbrauch ‚controlled‘ werden. Bild: Bosch Energy and Building Solutions GmbH

Aufwand reduziert

Vor Nutzung der Lösung wurden die Energiedaten über die Gebäudeleittechnik bezogen. Da die Auswertung über Makros erfolgte, mussten die Daten zunächst manuell aufbereitet und sortiert werden, was einen erheblichen Personalaufwand erforderte. „Dieser Personalaufwand kann durch die ‚Energy Platform‘ dauerhaft erheblich reduziert werden. Alleine durch diesen Effekt rechnet sich die Applikation bereits nach drei Jahren“, sagt Energiemanager Regert. Dabei wurden auch die gesamte Messtechnik und Installation in der Wirtschaftlichkeitsberechnung berücksichtigt.

Darüber hinaus könnten weitere Einsparungen durch Steuerungsmöglichkeiten und automatisierte Versendung und Erstellung von Reports generiert werden, wodurch der Return on Investment erheblich verbessert werden könne. Weiteren Einsparungen dank einer verbesserten Maschineneffizienz lassen sich durch eine vorbeugende Instandhaltung erreichen. Auch hinsichtlich ‚Industrie 4.0‘ mit verteilten und vernetzten intelligenten Fertigungs- und Automatisierungsumgebungen ist die Lösung vorbereitet. Stefan Regert sagt: „Da die ‚Energy Platform‘ nicht nur als Monitoring-Applikation fungiert, sondern auch über einen leistungsstarken Controller in der Feldebene verfügt, können über diesen Steuer- und Regelalgorithmen in bestehende Fertigungs- und Automatisierungsnetzwerke problemlos implementiert werden.“ Die ‚Energy Platform‘ bietet die Basis zur Automatisierung von Prozessen, um weitere Energieeffizienzpotenziale in einer ‚Connected Industrie‘ zu generieren. Dazu kommen produktionsrelevante Funktionen wie Lastabwurfmanagement und Wochenendabschaltung, die nachhaltig Energiekosten senken.

Neben dem Bosch-Werk in Blaichach ist auch das Homburger Bosch Werk mit allen energetisch relevanten Daten auf die ‚Energy Platform‘ aufgeschaltet. Diese bietet die Grundlage für das monatliche Energiedaten-Reporting, die automatisierte Rechnungskontrolle der Primärenergieträger Strom, Gas und Öl, aber auch zur automatischen Generierung der elementaren Leistungskennzahl Kilowattstunde/Stück über die Einbringung der produktspezifischen Stückzahlen. Außerdem werden die Energiekosten für einen jeden Produktionsbereich ermittelt und im Nachgang den einzelnen Kostenstellen verrechnet. Darüber hinaus werden künftig charakteristische Kennzahlen erhoben und zur Steuerung von Maschinen und Zentralanlagen verwendet, um übergreifende Einsparpotenziale zu generieren. Aus diesen Daten wird aktuell auch bereits der energetische Wertstrom ermittelt und die Leistungskennzahl Kilowattstunde pro Stück für eine jede Einzelmaschine ausgewiesen. Durch eine Schnittstelle zur SAP und Produktionsdaten-Erfassungssystemen kann diese Kennzahl automatisiert ermittelt werden.

Basis für DIN-Audits

Auch gesetzliche Bestimmungen wie der Energie-Audit nach DIN EN16247 werden durch die Energy Platform unterstützt. „Das System Energy Platform bietet hierbei eine gute Grundlage, um die notwendigen Daten zur Legalitätserfüllung bereitzustellen. Die Reportfunktion ermöglicht darüber hinaus die Aufbereitung und Sammlung der Energiedaten für den jährlichen Energiebericht, die regelmäßige Zieleverfolgung und die Generierung der Leistungskennzahl im Zuge des Energiemanagementsystems“, so Regert.