Einsatzbereiche von Kanban bis Service und Reparatur

In der Praxis stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die für sie stimmige Technologie zu identifizieren und passgenaue Strategien auszumachen. Hilfreich sind Dienstleister, die sich mit beiden ‘Welten’ –MES und RFID – auskennen. Zu Beginn eines derartigen Projektes geht es zunächst um die Ermittlung unternehmensspezifischer Potenziale sowie die Lokalisierung des technisch und wirtschaftlich günstigsten Einstiegspunktes. Weitere essenzielle Pfeiler eines erfolgreichen und zukunftsorientierten RFID-Projektes sind die technologieunabhängige Betrachtung der beteiligten Prozesse, die genaue Analyse der Einsatzbedingungen und die Berücksichtigung beteiligter externer Systeme. Zudem müssen die Projektverantwortlichen auch daran denken, mögliche Ausstiegspunkte zu schaffen, um die Kosten bei Änderungen oder Abbruch nicht in ungewollte Höhen zu treiben. Die Gesamtheit und das Zusammenspiel aller Systeme, Abteilungen und Mitwirkenden muss schon zu Beginn eines derartigen Projektes im Fokus stehen. Achtet das Projektteam von Anfang an auf diese Synergien und Besonderheiten, kann RFID unterschiedlichste Process Intelligence-Module (PIM) unterstützen. Hierzu zählen beispielsweise Kanban-Anwendungen, Smart Shelf, Gate-Applikationen sowie Reader-Steuerung.

Bei Kanban, Smart Shelf, automatisierter Warenein- und -ausgangsbuchung sowie Nachschubsteuerung kann die Funktechnologie helfen, Fehler und Zeitverluste zu vermeiden, Daten digital zu verarbeiten sowie Bestände, Reaktionszeiten und Aufwand zu reduzieren. Anwendungsbereiche sind neben Beschaffungs-, Produktions- und Absatzlogistik auch Produktionssteuerung, Behältermanagement, Service oder Reparatur.

Agile Produktionslogistik und Transportanlagen

Ein neues Materialflusssystem für den Produktionseinsatz namens ‘Agile Produktionslogistik und Transportanlagen’ (Agilita), gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, veranschaulicht exemplarisch, wie MES und RFID als komplementäres Technologieduo Unternehmen unterstützen können. Aufgrund spezieller Anforderungen eignen sich aufwändige, teure und komplexe Automatisierungslösungen nicht für alle Unternehmen. Daher kann es sinnvoll sein, Steuerungssysteme für die Produktion mit RFID-Technologie zu untermauern. Unternehmen profitieren so von einer autonomen Steuerung und können zu bearbeitende Bauteile zugleich lückenlos nachverfolgen.

Agilita umfasst ein agentenbasiertes Manufacturing-Execution-System (A-MES). Dieses ermöglicht Unternehmen, strategische und operative Informationen in der Produkt- und Fertigungstechnologie kontinuierlich zu vergleichen und in Steuerungsvorgaben umzusetzen. Diese Informationen lassen sich via Ladungsträger unmittelbar an autonom agierende Fahrerlose Transportsysteme (FTS) übermitteln. Durch die Kombination von Multiagenten-, RFID-, FTS-, Transportträgerund Simulationstechnologie lässt sich die Selbststeuerung der Produktion lanfristig unterstützen und die Produktion umfassend verfolgen. Verändern sich die Rahmenbedingungen oder treten Störungen auf, können Unternehmen die Planung korrigieren. Das Weiterlaufen der Produktion bleibt gesichert.

Gezieltes Zusammenspiel von Hard- und Software

Grundlegend bei all diesen Projekten und Überlegungen zur effizienten Prozessoptimierung ist eine durchdachte Kombination fundierter Beratung, leistungsstarker Hard- und Software sowie klar formulierter Erwartungen und Projektplanungen. Der Einsatz von RFID ist in der Regel zu Beginn der Produktkette am effektivsten, da so alle folgenden Prozesse von dieser Technik profitieren könnten. Erst durch dieses umfassende Zusammenspiel können Unternehmen die Möglichkeiten ihrer Technologie-Investitionen umfassend in die Praxis umsetzen.