In Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie werden groรŸe Mengen Energie verbraucht. Entsprechend groรŸ kรถnnen auch die Potentiale zur Einsparung sein. Bild: Mbongo / Fotolia.com

Zusammenhang zwischen Verbrauch und Produktion

Um Effizienzpotentiale zu finden, wird ein direkter Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und Produktion oder aber auch dem Fertigungsprozess hergestellt. In der betrieblichen Praxis lassen sich einzelne Produkte – Chargen oder Auftrรคge – vergleichen. So kรถnnen energetische AusreiรŸer ermittelt und analysiert werden. Kommt ein automatisierter Workflow zum Einsatz, kรถnnen Prozessverantwortliche die energetischen AusreiรŸer identifizieren, bewerten und entsprechende Optimierungspotentiale transparent machen. Durch den Einsatz von elektrischen Messgerรคten kรถnnen Energiestrรถme der Produktionsanlagen stรคndig รผberwacht und analysiert werden. So ist eine verursachergerechte Zuordnung der Energiestrรถme und Lastspitzen auf einzelne Anlagen mรถglich, und im Bedarfsfall lassen sich gezielte MaรŸnahmen kurzfristig durchfรผhren. Das verzรถgerte und kontrollierte Zuschalten von Maschinen und Anlagen in energieverbrauchsarmen Zeiten kann zur erheblichen Reduzierung von Lastspitzen fรผhren. Das einfache Abschalten eines in Gang gesetzten Fertigungsprozesses sollte aber auf jeden Fall vermieden werden.

Kein Lastabwurf durch verzรถgertes Zuschalten

Die Kombination einer Energiemanagement-Software und der Fertigungsplanung lรคsst zeitlich viel frรผher erkennen, ob bei der gegenwรคrtigen Planung Lastspitzen eintreffen oder nicht. So lassen sich diese Spitzen vermeiden, bevor sie entstehen. Durch die Einbeziehung von Fertigungs- und Planungsdaten kรถnnen vorzeitig Informationen zur Erreichung oder รœberschreitung von Lastspitzen gegeben werden. Damit kann jeder Fertigungsleiter selbst entscheiden, ob und wie der Fertigungsablauf beeinflusst werden soll. Das Ziel ist es, energieoptimal zu fertigen, ohne Kundenauftrรคge und Qualitรคt zu beeintrรคchtigen. In vielen Fรคllen reichen bereits wenige Minuten aus, um entscheidende Lastspitzen zu verhindern. Das Potential einer Energiemanagementsoftware geht รผber das reine Visualisieren von und das Bilden von Kennzahlen hinaus. Hierzu gehรถren die energetische Bewertung des Fertigungsprozesses und die Dokumentation von energieeinsparenden MaรŸnahmen. Moderne Lรถsungen erzeugen zusรคtzlich Energieberichte. Diese sind eine Grundlage fรผr die Testierung beispielsweise nach ISO50001. Die jeweils erforderlichen Kennzahlen werden von Energiemanagementlรถsungen erstellt und anschlieรŸend ausgegeben.

Mitarbeiter mรผssen mitgenommen werden

Auch die Einbindung der Mitarbeiter ist eine wesentliche Forderung der ISO 50001. So sind manche ‚vor Ort‘-Anzeigen dafรผr ausgelegt, den Maschinenbedienern unmittelbar eine Rรผckmeldung zu geben, ob die momentane Fertigungsweise energieoptimal ist oder ob Handlungsbedarf besteht. Zusรคtzlich kรถnnen Mitarbeiter รผber einen Energiebericht informiert und sensibilisiert werden. Hierzu lรคsst sich die Zusammenstellung der Kennzahlen benutzen. Jeder Mitarbeiter kann dann auf der Grundlage dieser Informationen sein eigenes Handeln ableiten und bewusst einen individuellen Beitrag zur Energieeinsparung leisten. Wichtig ist die Qualitรคt der aufbereiteten Informationen. Je genauer die Informationen sind, desto eher lรคsst sich erkennen, an welchen Stellen konkreter Handlungsbedarf besteht, um nachhaltig gezielt einsparen zu kรถnnen.