Die Autotest AG liefert direkt an die Bänder ihrer Kunden aus dem Automobilbau. Neben der Synchronisierung der eigenen Fertigung mit der des Kunden müssen auch Vorgaben für Etikettierung, Datenformate und Logistikabläufe umgesetzt werden – selbst wenn diese komplex sind und sich häufig ändern. Um das zu beschleunigen, kommt eine Enterprise Resource Planning-Lösung zum Einsatz, die branchenspezifische Funktionen für Electronic Data Interchange und Supply Chain Management mitbringt. Auf diese Weise bleiben den Mitarbeitern viele zeitraubende Routineaufgaben erspart.
Bild: Fotolia / Artstudio_Pro
Die Autotest AG mit Sitz in Lana, Südtirol, ist spezialisiert auf die Fertigung von hochwertigen Spritzgussteilen für die Automobilindustrie. Seit 30 Jahren beliefern mittlerweile vier Werke die deutschen Automobilkonzerne vor allem im Premiumsegment mit fertigen Stoßfängern, Motorführungen und Armaturen. Seien es Audi RS oder Porsche GT – für diese und ähnliche Modelle werden die Komponenten im ‚Just in Sequence‘-Verfahren produziert und an das Fertigungsband des Automobilherstellers geliefert. So können diese individuell konfigurierte Automobile produzieren, ohne dass für sie zusätzliche Lager- und Bevorratungskosten anfallen.
Veränderte Vorgaben zeitnah abbilden
Als Zulieferer, gerade von Kleinserien, muss sich das Fertigungsunternehmen ständig an neue Vorgaben hinsichtlich Etikettierung, Datenformate und Logistikabläufe seiner Kunden anpassen. Das verursachte in der bisherigen IT-Umgebung immer wieder erheblichen Aufwand, da diese Anpassungen ad-hoc und stark individualisiert programmiert werden mussten. Weiterhin beanspruchte die Datenerfassung der fein- und produktionssynchronen Abrufe und die Weiterbeauftragung von Subunternehmen täglich mehrere Stunden manuelle Arbeit. Ein weiteres Problemfeld war die fehlende automatische Verarbeitung von Fortschrittszahlen.
Bei dem Kunststofffertiger ergeben sich durch die Lieferung zum Beispiel von fertigen Stoßfängern in produktionssynchroner Arbeitsweise einige Unterschiede zu anderen Zulieferern von Bauteilen. Zum einen liefert das Unternehmen nicht immer direkt an den Autohersteller, sondern an einen Sequenzierer, der dann die Anlieferung zur richtigen Zeit an den richtigen Verbauort übernimmt. Des Weiteren sind externe Lackierer im Sinne einer verlängerten Werkbank in die Produktionsprozesse integriert. Kommt der Lieferabruf, so informiert der Produzent die verlängerte Werkbank über die aktuelle Planung. Der Sublieferant liefert dann zum Teil an den Auftraggeber und zum Teil direkt an den Automobilhersteller oder den Sequenzierer. Der Sequenzierer schickt die Lieferbestätigung anschließend an Autotest. Daraufhin kann der Auftrag im Unternehmenssystem verbucht werden.
Kunden fordern unterschiedliche Informationen
Wahlweise versendet das Unternehmen das Lieferavis selbst an den Original Equipment Manufacturer, den OEM. Dabei ist zu beachten, dass die Sequenzierungsregeln zum Beispiel beim Panamera-Prozess anders als beim Porsche GT3-Prozess zu wählen sind. Das hat zur Folge, dass sowohl der interne Bearbeitungsprozess, als auch der Datenumfang und die Electronic Data Interchange-Detaillierung (EDI) einzeln gesteuert werden müssen. Manche Kunden benötigen zudem Detailinformationen zur Überwachung der Sequenzplanung – zum Beispiel nach dem Prinzip ‚Perlenkettenmonitoring‘ – in der Montage, um Abweichungen frühzeitig zu erkennen und die Reihenfolgeplanung kontinuierlich optimieren zu können. Schließlich müssen auch Konsignationsläger bei externen Dienstleistungszentren oder Lieferanten-Logistik-Zentren (EDL und LLZ) angebunden werden. „Wir waren auf der Suche nach einer EDI- und Supply Chain Management-Lösung, die diese komplexen Prozesse handhaben kann und den Programmieraufwand reduziert, beziehungsweise die manuellen Tätigkeiten weitgehend automatisiert“, sagt Günther Klotz, Leiter IT bei Autotest. „Mit Yaveon PROE-SCM haben wir genau die durchgängige Branchenlösung für die Automobilzuliefererindustrie gefunden, die wir benötigen, um überhaupt die geforderte Reaktionsgeschwindigkeit zu haben.“
Bild: Yaveon AG
Lückenloser IT-Unterstützung auf der Spur
In den letzten 20 Jahren ersetzten viele Unternehmen ihre IT-Systeme für Produktion, Rechnungswesen und Warenwirtschaft durch integrierte Enterprise Resource Planning-Lösungen. So lassen sich zentral Stammdaten und Ressourcen verwalten, Waren- und Werteflüsse steuern und Transaktionen in der Supply Chain durchführen. Vielfach wird mithilfe von Electronic Data Interchange-Systemen (EDI) und E-Commerce-Portalen die Wertschöpfungskette auch auf Lieferanten und Kunden ausgeweitet. An mehreren Stellen bleibt aber diese IT-Unterstützung hinter den Anforderungen an eine sich rasant entwickelnde Wirtschaftswelt zurück: Zum einen müssen Führungskräfte Chancen früh erkennen und erschließen können.
Des Weiteren werden noch zu viele Abstimmungsprozesse nicht integriert in der IT abgebildet. Der einzelne Anwender, die Teams und die Organisation benötigen jedoch zunehmend effektive Unterstützung bei ihren Aufgaben. Information sollte bedarfsgerecht, schnell und verständlich bereitgestellt werden. Die Ausführung der Tätigkeiten sollte vereinfacht und beschleunigt werden. Das bedeutet für die Bewertung der IT-Systemlandschaft, dass nicht nur die operativen Supply Chain Management-Abläufe abgebildet werden, sondern alle Prozesse, die die Planung, Organisation und Kontrolle der Geschäftsabläufe ermöglichen. Um eine solche IT-Systemlandschaft – an den Geschäftsprozessen ausgerichtet und an die jeweiligen betrieblichen Abläufe angepasst – einzuführen, bedarf es eines abgestimmten Vorgehens. Unterstützung dabei leisten bei Bedarf Integrationspartner mit branchenspezifischen IT-Beratungs- und Softwareangeboten.
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