Optimismus und Entschlossenheit kennzeichneten das Lebensgefühl vieler Menschen zu Beginn des Wirtschaftswunders der 50er Jahre. Heute sind sich weltweit 85 Prozent der Menschen einig, dass 'digitale Technologien die Welt verbessern'. Sie hegen große Hoffnungen in Hinblick auf wirtschaftliche Entwicklung, Bildung, Lebensqualität, Mobilität, Beschäftigung und Gesundheitswesen. Allerdings sind die Deutschen im internationalen Vergleich deutlich skeptischer, die öffentliche Wahrnehmung in Deutschland ist stärker als anderswo von Sorgen und Ängsten geprägt. Den Mitarbeitern der produzierenden Unternehmen solche Sorgen und Ängste zu nehmen, ist für Anbieter und deren Partner eine wichtige Aufgabe.
Der Autor Frank Naujoks ist Product Manager Dynamics AX bei Microsoft Deutschland. Bild: Microsoft Deutschland GmbH
Das Wirtschaftswunder der 50er Jahre wurde durch massive Investitionen in Technologie und Modernisierung entfacht. Heute stehen wir vor einer ähnlichen Situation: Auch das Digitale Wirtschaftswunder verlangt Investitionen in Zukunftstechnologien, in moderne Organisationen und Innovationen. Die starken deutschen Hochleistungsbranchen, die Großunternehmen und der Mittelstand müssen eng mit der ITK-Wirtschaft zusammenarbeiten, um den nötigen Technologietransfer sicherzustellen und mehr ‚made in Germany‘ möglich zu machen. Mit seinem Partnersystem will Microsoft produzierende Unternehmen dabei unterstützen, das Potenzial der digitalen Veredelung von Produkten und Services zu heben sowie die Chancen zu nutzen, die das Internet der Dinge bietet. Und wenn Unternehmen digital denken, werden sie sich vorstellen können, welche neuen Geschäftsmodelle in der Verbindung aus Produkten, Services und dem Internet der Dinge stecken. Derzeit erwarten zwar 50 Prozent der industriellen Großunternehmen Umsatzzuwächse durch Digitalisierung, aber nur 27 Prozent der Mittelständler.
Die vierte industrielle Revolution setzt sich global durch und beflügelt die Wirtschaft. Nach der Mechanisierung durch Wasser- und Dampfkraft, der Massenfertigung mit Hilfe von Elektrizität und Fließbändern und der Automatisierung durch Elektronik und IT revolutioniert jetzt das Internet der Dinge die Wertschöpfungskette. In Zukunft steuern und optimieren intelligente Objekte und smarte Informationen die Wertschöpfungsprozesse. Ein Ergebnis ist die vernetzte, hoch flexible Produktion, die es erstmals ermöglicht, unmittelbar auf Marktentwicklungen zu reagieren, Kapazitäten besser auszulasten und Kundenwünsche individueller zu bedienen. Mit den technologischen Möglichkeiten einer Industrie 4.0 kann selbst die Fertigung von Einzelstücken rentabel organisiert werden. Made in Germany – nicht nur die Entwicklung, sondern auch die Produktion am Standort Deutschland wird sich wieder lohnen. Gartner prognostiziert, dass intelligente Maschinen und industrialisierte Services die Gesamtbetriebskosten bis 2018 um 30 Prozent senken werden.
Gleichzeitig sichert der Export von Industrie 4.0-Technologien Deutschlands Stellung als weltweit führender Fabrikausrüster. Experten erwarten bis 2025 allein für die Schlüsselbranchen Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik, Automobil, Chemie, Landwirtschaft und ITK ein zusätzliches Wertschöpfungspotenzial von 78 Milliarden Euro am Standort Deutschland durch die Umsetzung von Industrie 4.0-Technologien im Internet der Dinge. In diesem Netzwerk bietet die digitale Veredelung von physischen Produkten und dazu passenden Services gewaltige Chancen. Digital veredelte Erzeugnisse werden anschlussfähig und smart. Damit bieten sie einen Mehrwert. Das Internet der Dinge lässt sie miteinander kommunizieren und legt so die Basis für ganz neue, bislang nicht darstellbare Geschäftsmodelle. Smarte Produkte und Dienstleistungen der Exportnation Deutschland werden am Weltmarkt gefragter sein denn je. Mobile und Cloud-Technologien, Big Data und Social Communications sind die Basis für innovative Produkte, Services und Geschäftsmodelle. Gartner prognostiziert, dass schon 2017 die Mehrheit aller neuen Geschäftsmodelle auf Computer-Algorithmen basiert. Gleichzeitig wird die Digitale Wirtschaft zunehmend zum Innovationstreiber für die klassische Industrie: Laut Bundeswirtschaftsministerium haben 36 Prozent der deutschen Industrieunternehmen seit Anfang 2013 ITK-basierte Innovationen eingeführt.
Digitalisierung demokratisiert Märkte
Die Cloud bietet Unternehmen einen direkten Zugang zu Anwendungen, die sich beliebig skalieren lassen, mobil zur Verfügung stehen und immer auf dem aktuellen Entwicklungsstand sind. Das heißt: Kleine Unternehmen können sich IT-Kapazitäten leisten, die bisher Konzernen vorbehalten waren. Mittelständler können in Märkte vordringen, die ihnen bisher mangels technischer Möglichkeiten verschlossen waren. Junge Firmen können in einer Liga mit etablierten Playern spielen, ohne gefährliche finanzielle Risiken einzugehen. In Kombination mit intelligenten Endgeräten macht die Cloud neue Formen der vernetzten, orts- und zeitunabhängigen Zusammenarbeit möglich, die Unternehmen innovativer, agiler und produktiver machen. Vernetzung, Kooperation, der Austausch von Wissen und nicht zuletzt technologische Offenheit sind wichtige Pfeiler für den Erfolg unserer exportorientierten Wirtschaft. 72 Prozent der deutschen Unternehmen sind international tätig.
Deutschland liegt unter den am besten vernetzten Ländern auf Platz Eins und zählt damit eindeutig zu den Siegern der Globalisierung. Angesichts der Tatsache, dass die digitale Veredelung von Produkten, die Digitalisierung von Produktionsprozessen und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle softwaregetrieben sind, können das Internet der Dinge und eine darauf aufsetzende Industrie 4.0 nur in der internationalen Zusammenarbeit erfolgreich sein. DAX-Konzerne ebenso wie der deutsche Mittelstand nutzen verschiedenste Technologieplattformen für ihre Geschäfts- und Produktionsprozesse, die sie mit lokaler Branchenexpertise ihren spezifischen Bedürfnissen anpassen. Sie sind darauf angewiesen, dass Technologieanbieter aus Deutschland, Europa, den USA und Asien kooperieren und Interoperabilität von IT-Infrastrukturen und Anwendungen ermöglichen. Nur so kann gewährleistet werden, dass Märkte für neue Technologien und innovative Geschäftsmodelle offenbleiben.
Mittelständische Unternehmen investieren selbst in schwierigen Zeiten in Microsoft-Technologien, weil sie überzeugt sind, dass ihre Mitarbeiterproduktivität steigt und sich ihre Kostenstruktur bessert. Microsoft hat mit dem Microsoft-Partner-Network ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. Für unsere Leser gibt die Microsoft-Partnerübersicht in Ausgabe Juli/August der IT&Production Tipps für die Suche nach einer geeigneten Branchen- oder Speziallösung im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Auf der Suche nach Innovation, nach neuen Lösungen und der Abgrenzung zum Mitbewerb vernetzen sich zunehmend mehr Unternehmen mit externen Experten und Partnern. SAP hat mit dem SAP-Ecosystem ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. In der Maiausgabe der Fachzeitschrift IT&Production erhalten unsere Leser einen aktuellen Überblick zum SAP-Ecosystem im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Um alle Potenziale eines MES umfassend ausnutzen zu können, beleuchten unsere Autoren in der Serie von MES Wissen Kompakt die erfolgskritischen Faktoren, um Fertigungsunternehmen präventiv zu steuern. Darüber hinaus präsentiert MES Wissen Kompakt ein breites Spektrum an Firmenportraits, Produkt- neuheiten und Dienst- leistungen im MES-Umfeld.
Ein Unternehmen, das sich mit der Auswahl eines ERP- Systems befasst, muss sich gleichsam mit einem viel- schichtigen Software-Markt und unklaren Interessen- lagen an interne Abwick- lungsprozesse auseinander- setzen. Guter Rat bei der Investitionsentscheidung ist teuer. ERP/CRM Wissen Kompakt unterstützt Sie bei der gezielten Investition in die IT-Infrastruktur.
Immer mehr Anbieter von Maschinen, Automatisierungstechnik und Industriesoftware integrieren künstliche Intelligenz in ihre Produkte. Das ganze Potenzial spielen selbstlernende Systeme aber erst aus, wenn sie passgenau auf ihren Einsatz in Fertigung und Büro zugeschnitten wurden. Über beide Möglichkeiten, als Fertiger die Vorzüge von industrieller KI zu nutzen, geht es im regelmäßig aktualisierten Themenheft Künstliche Intelligenz.
Das Internet of Things verändert Produktwelten und die Vernetzung in der Fertigung gleichermaßen. Entstehende Ökosysteme laden zur einer neuen Form der Zusammenarbeit ein. Die Spezialausgabe IoT Wissen Kompakt informiert über die Technologie, Projektierung und Anbieter für die eigene Applikation, in- und außerhalb der Fabrik.