Die meisten Schritte vom 2D-Plan zum CNC-Programm lassen sich softwaregestützt abwicklen – aktuelle Systeme unterstützen das Erstellen des 3D-Entwurfs genauso wie die Simulation beweglicher Teile und Fertigungsabläufe. Bild: Martin Brunner GmbH, CH-Lauterbrunnen

Entwicklungsdaten für die Produktionslogistik

Ob Blech, Stahl und Kunststoff, Schrauben und Muttern, Gummidichtungen, LC-Displays, Elektrokabel oder Aufkleber – wenn das Material nicht vorhanden ist, stoppt die Produktion. Doch umgekehrt kosten hohe Lagerbestände Geld. Die Arbeitsvorbereitung hat dafür zu sorgen, dass die richtige Menge des richtigen Materials zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle ist. Auch diese Abläufe kann eine Lösung auf Basis eines CAD-Systems unterstützen. Denn ein 3D-System kann allen Bauteilen Eigenschaften zuordnen – vom zu verwendenden Material bis hin zu Hersteller und Artikelnummer des Zubehörs.

Über eine Verbindung von CAD- und Enterprise Resource Planning-System (ERP) lassen sich Lagerbestände überprüfen und Bestellungen auslösen. Lohnfertiger, die für mehrere Auftraggeber arbeiten, können so beispielsweise aus Materialverschnitt eines Auftrags die Kleinteile für einen anderen Auftrag ausstanzen. Dazu werden die gewünschten Bauteile in einer Zeichnung zusammengefügt und die Maschine wird entsprechend programmiert. Über den Einsatz einer Software, die Stücklisten verschiedener Aufträge nach solchen ‚Chancen‘ untersucht und die Arbeitsvorbereitung darüber informiert, lassen sich auf einfache Art Material und Zeit sparen.

Sicherer Datenfluss über den gesamten Lebenszyklus

Das Design des Handgriffs, die Größe des Kaffeebohnenvorrats – es gibt immer gute Gründe, ein Produkt zu verändern. Und die Zeit zwischen den einzelnen Versionen wird stetig kürzer. Damit zu jeder Zeit das Richtige produziert wird, ist daher nicht nur ein 3D-Datenmodell nötig, das von allen Beteiligten gelesen und bei Bedarf verändert werden kann. Erst ein cleveres Produktdatenmanagement (PDM) stellt sicher, dass jeder Anwender zu jeder Zeit den korrekten Versionsstand kennt und nutzt. Dazu muss die Verbindung zwischen Konstruktion und Fertigung zumindest virtuell bestehen.

Zu den möglichen Vorteilen solcher durchgehender Lösungen zählen die Reduktion von Ausschuss, zumindest annehmbare Maschinenrüstzeiten und gesteigerte Produktivität. Viele Elemente dieser Digital Prototyping-Kette sind in fast jedem Systemhaus erhältlich. Daneben steht eine Fülle von Schnittstellen und Software-Werkzeugen bereit, deren gezielter Einsatz das IT-System erst zu einer zuverlässigen Lösung macht, um Bereiche wie Konstruktion, Elektrotechnik, Design, Arbeitsvorbereitung, Fertigung, Einkauf, technische Dokumentation und Vertrieb zu verbinden. Hier zeichnen sich gute Systemhäuser durch kompetente Beratung, standardisierte Software und das Know-how für individuelle Anpassungen aus.