Im Bild: Stephan Ellenrieder ist Senior Vice President von PTC. Bild: Parametric Technology GmbH

Informationen ausschöpfen

PLM leistet aber noch mehr. Jede finale Konfiguration, die im PLM festgehalten wird, umfasst noch eine Vielzahl an zugehörigen Produktentwicklungsdaten – Teileinformation, Dokumentation, Software-Versionen und leistungsfähige CAD-Visualisierungen. Schöpft man die Informationen dieser Daten aus, lassen sich IoT-Technologien und zugehörige Apps erweitern. Die Nutzung eines IoT, um eine dauerhafte Verbindung zwischen der digitalen Definition eines Produktes in PLM und seinem physischen ‚Zwilling‘ im operativen Betrieb herzustellen, ermöglicht es dem PLM-System, diese wertvollen Produktdaten wiederum den IoT-Technologien und Apps zur Verfügung zu stellen. Diese Verbindung liefert Informationen über erwartete Produktleistung – inklusive Qualität, Zuverlässigkeit und angenommener KPIs für jede Konfiguration. Damit wird die Analyse von IoT-Daten unterstützt.

Gleichzeitig werden wertvolle Informationen aus der Produktentwicklung – inklusive Visualisierungen, Servicepläne, erwartete Fehlerraten, Software-Konfigurationen und mehr – an die IoT-Technologien und Apps weitergegeben, was wiederum deren Funktionalität erweitert. Die Verbindung von physischen und virtuellen Instanzen eines Produktes ist aber auch entscheidend, um IoT-Daten in das PLM-System zu überführen. PLM kontrolliert bereits den Produktdatenfluss innerhalb der Organisation. Um diesen Fluss bis in die operative Phase des Produktlebenszyklus zu erweitern, müssen die operativen Daten über das physische Produkt mit der digitalen Produktdefinition, die die Entwicklung vorangetrieben hat, verknüpft werden. Die Stärken von PLM werden dann genutzt, wenn essenzielle Informationen aus IoT-Analysen, wie dem Vergleich von erwartetem und realem Produktverhalten, an die Verantwortlichen in der Entwicklung weitergegeben werden. Diese können so ihre Arbeit optimieren – und zwar im Kontext der PLM-Technologie, die sie als die einzige Quelle der Wahrheit für die Entwicklung der Produkte und Services nutzen.

Das neue Bild

Um die Potenziale eines IoT optimal auszuschöpfen, gilt es die Stärken von PLM zu nutzen. Dazu gehören Fähigkeiten, wie die konfigurierbare Produktlogik zu steuern, die einzige Quelle der Wahrheit für erwartete Produkt-KPIs als Grundlage für IoT-Datenanalysen zu bieten, konfigurationsgesteuerte Produktdaten – inklusive Visualisierungen – zu verwalten, sowie die unternehmensweite Zusammenarbeit von Teams, die vom Zugriff auf operative Daten ebenfalls profitieren, zu unterstützen. PLM, wie es heute gängig ist, kann diesen Bedarf allein nicht abdecken. Um das Versprechen zu erfüllen, den gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu kontrollieren, muss PLM um neue Funktionalitäten erweitert und mit neuen Technologien integriert werden. Damit ist man besser in der Lage, die Dinge für das Internet der Dinge zu entwickeln, zu verwalten und auszuliefern.

Bereiche zusammenbringen

Um für eine bessere Erstellung dieser Produkte zu sorgen, müssen die bestehenden PLM-Technologien in der Lage sein, ECAD, Systems Engineering sowie Software-Entwicklungsdaten und -prozesse in einem Bereich zusammenzubringen. Und um die intelligenten, vernetzten Produkte in ihrem gesamten Lebenszyklus, also inklusive Betrieb, zu verwalten, muss die PLM-Technologie eng mit IoT-Plattform-Technologien sowie Big Data Analytics integriert werden, um die Daten der sensorgestützten Produkte zu verarbeiten. Für die Nutzung der Daten aus dem operativen Betrieb in der Entwicklung mithilfe des IoT sind neue Funktionalitäten in den Bereichen Konnektivität und Skalierbarkeit in den PLM-Systemen notwendig. Die Aufnahme von Sensordaten und resultierenden Analysen und Interpretationen ermöglicht den Verantwortlichen in der Entwicklung den Zugang zu Informationen, mit denen sie zu Verbesserungen im gesamten Produktlebenszyklus beitragen können. So wird ein geschlossener Kreislauf hergestellt. Das Internet der Dinge führt bei der Art und Weise, wie Produkte entwickelt werden, zu fundamentalen Änderungen. Die aufkeimenden neuen Technologien sollten aber eng mit PLM verzahnt werden, damit sie erfolgreich sind. Das führt bei der Entwicklung von neuen Produkten zu neuen Herausforderungen und Wachstumschancen.