Deutschland im weltweiten Vergleich: Die Digitalisierung als Chance
Vier mögliche Szenarien und nur eines davon ist aus Sicht der deutschen Industrie erstrebenswert. Das ermittelte die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften im Projekt INBENZHAP. Sie ermittelte auch 44 Handlungsempfehlungen, um das entsprechende Szenario zu realisieren.
Deutschland könnte 2030 zum Leitmarkt und Leitanbieter für Industrie 4.0 werden. Die industrielle Produktion und die Ausbildung von Facharbeitern und Ingenieuren sind Weltklasse. Doch es fehlt an Wagniskapital, Internettechnologien und innovativen Geschäftsmodellen. Das ermittelte die Projektgruppe 'Internationaler Benchmark, Zukunftsoptionen und Handlungsempfehlungen für die Produktionsforschung (INBENZHAP)'. Auf dem Kongress für Produktionsforschung überreichte am 23. Juni Acatech-Präsidiumsmitglied Günther Schuh stellvertretend für eine Arbeitsgruppe des Institutes Forschungsstaatssekretär Georg Schütte 44 Handlungsempfehlungen für die digitale Transformation Fertigungsindustrie.
Vier Szenarien untersucht
Werden menschliche Arbeiter zu Handlangern intelligenter Maschinen? Nimmt die Dominanz globaler Internetriesen weiter zu? Scheitert die Idee einer vernetzten Wirtschaft an Sicherheitslücken und mangelnder Kooperation? Oder gelingt es Deutschland mit technischen Innovationen, internationaler Zusammenarbeit und staatlichem Engagement Industrie 4.0 so zu gestalten, dass Beschäftigte und Firmen gleichermaßen profitieren? In vier alternativen Szenarien für das Jahr 2030 haben Mitarbeiter der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) mögliche Auswirkungen der Digitalisierung eruiert. Darauf aufbauend formuliert die Arbeitsgruppe 44 Handlungsempfehlungen, um Deutschlands digitale Souveränität zu wahren und das Land neben China und den USA zum Leitanbieter und Leitmarkt für Industrie 4.0 zu machen. Auf dem Kongress für Produktionsforschung am 23. Juni in Berlin überreicht die Arbeitsgruppe nun ihre Ergebnisse Forschungsstaatssekretär Georg Schütte.
Technische Probleme und gesellschaftliche Herausforderungen
Neben technischen Problemen adressiert die Arbeitsgruppe um die Projektleiter Jürgen Gausemeier (Universität Paderborn) und Fritz Klocke (RWTH Aachen) auch organisatorische und gesellschaftliche Herausforderungen. So müsse etwa die Akzeptanz der Bevölkerung für neue Technologien gefördert werden. Datentreuhänder könnten dazu über die Nutzung personalisierter Daten wachen. Auch sollte das Bildungssystem konsequenter neue Kompetenzen vermitteln, etwa in den Bereichen Datenschutz oder Datenanalyse. Gefordert seien digital mündige Bürgerinnen und Bürger, die die Vorteile und Risiken der Digitalisierung erkennen und bewerten können. Angesichts der demografischen Entwicklung müssten auch die 50-Jährigen stärker eingebunden werden, die dank digitaler Assistenzsysteme länger als bisher am Berufsleben teilhaben können.
Notwendig seien auch neue Formen der Zusammenarbeit über Firmengrenzen hinaus, etwa offene Schnittstellen und Kollaborationsplattformen für den sicheren Austausch industrieller Daten. Empfohlen wird auch eine Reform des Schutzes von geistigem Eigentum mit klaren Richtlinien für den Anteil an Erfindungen in Crowdsourcing-Netzwerken und an automatisch generierten Daten.
"Industrie 4.0 hat das Potenzial für radikale Veränderungen und könnte zum Schlagwort des Jahrzehnts werden", sagt Projektleiter Jürgen Gausemeier vom Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn. "Aber viel zu wenig wird die Frage gestellt, wie sich mit Industrie 4.0 Geld verdienen lässt. Deshalb wollten wir den Leistungsstand von Industrie 4.0 im Vergleich mit anderen Industrienationen realistisch abbilden und die künftige Entwicklung des globalen Wettbewerbs vorausdenken."
Schlüsseltechnologien in Deutschland entwickeln
Um Deutschlands technologische Souveränität zu sichern, sollten Schlüsselkomponenten von Industrie 4.0 wie Sensorik oder Internettechnologien auch in Deutschland entwickelt werden. Auch müssten die Stärken Deutschlands international besser vermarktet werden. In vielen asiatischen Märkten stehe die 'Marke Industrie 4.0' bereits für hochwertige und innovative Produktionstechnologie. Ein Label im Sinn von 'Industrie 4.0 – Made in Germany' könnte weitere Wettbewerbsvorteile schaffen.
"Wenn alle Stakeholder in Deutschland ihre Einflussmöglichkeiten nutzen und gemeinsam an der Balance von Mensch, Technik und Staat arbeiten, kann Industrie 4.0 zu einem Exportschlager Made in Germany werden", sagt Projektleiter Klocke.
Basis der Prognose ist ein internationaler Vergleich von sieben Industrienationen. In rund 150 Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Unternehmen und anderen Stakeholdern untersuchte die Arbeitsgruppe die Umsetzung von Industrie 4.0 in weltweit 13 Ländern und der Europäischen Union. Die Gespräche zeigten, dass regional ganz unterschiedliche Strategien für die vernetzte Zukunft existieren.
Während Deutschland unter der Marke Industrie 4.0 auf innovative und intelligente Produktionstechnologien vor allem für industrielle Kunden setzt, konzentrieren sich US-amerikanische Firmen auf disruptive Geschäftsmodelle und die Bedürfnisse der Konsumenten. Chinesische Unternehmen setzen pragmatisch auf die Anwendung ausgereifter Technologien und auf strategisch wichtige Schlüsseltechnologien. Japan und Südkorea wollen möglichst schnell neue Märkte erobern und bauen bereits heute große Smart Factories auf.
(Quelle:Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften/Bild:Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften)
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