Deutsche Automatisierer haben komplexe Aufgaben im Griff

Deutsche Ingenieure nehmen immer größere Komplexität innerhalb der Automation wahr. Gleichzeitig sehen sie sich in der Lage, die Komplexität etwa durch neue Technologien zu bewältigen. Das zeigt eine Umfrage, die der Verein Deutscher Ingenieure anlässlich des Kongresses ?Automation 2012? durchgeführt hat.

Komplexität bestimmt zunehmend die Arbeitswelt der Ingenieure: Mehr als die Hälfte der über 600  im Rahmen der VDI-Studie befragten Ingenieure gab an, Komplexität täglich und hauptsächlich im beruflichen Umfeld wahrzunehmen. 84,1 Prozent der Teilnehmer nehmen Komplexität zudem als kontinuierlich steigend wahr. Die wesentlichen Aspekte dabei sind die Abhängigkeit von zu lösenden Fragestellungen sowie die Beurteilung der zugehörigen Auswirkungen. „Dies ist eine ernstzunehmende Entwicklung, die wir nicht unterschätzen dürfen“, sagt Dr. Kurt Bettenhausen, Vorsitzender der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik.

„Es kann auf Dauer nicht gut sein, wenn 48 Prozent der Befragten angeben, dass Komplexität aus ihrer Sicht ein Problem darstellt. Mut macht, dass sich die Befragten ihren Aufgaben gewachsen fühlen“, betont der Vorsitzende. Fast 70 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gaben an, Werkzeuge zur Bewältigung von Komplexität zu nutzen. Dazu zählen Methoden des Projektmanagements ebenso wie beispielsweise methodisches Wissen oder Vorstellungsvermögen. Nachholbedarf bestehe jedoch bei Ausbildung und  Erfahrungsaustausch. „Bei der Ausbildung können wir nur appellieren, dass mehr Gewicht auf methodische Fähigkeiten gelegt wird. Da waren wir in Deutschland bei der Ausbildung unserer Ingenieure schon einmal deutlich besser!“, erklärt Bettenhausen. Mit dem anspruchsvollen Zukunftsprojekt ‚Industrie 4.0‘ wartet eine weitere Herausforderung auf Automatisierer. „Aus unserer Sicht wird die industrielle Welt mit der Umsetzung von ‚Industrie 4.0‘ zunächst nicht einfacher“, sagt Bettenhausen. Daher sei das Ziel nicht das zusätzliche Funktionsmerkmal um jeden Preis, vielmehr müsse anwenderfreundliche Bedienung mit zuverlässiger Funktione bei der Gestaltung von ‚Automation Made in Germany‘ im Vordergrund stehen.

(Quelle:VDI/Bild:VDI)







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