Datenbereitstellung in der Konstruktion

Kooperation ist alles

Ingenieure sehen sich heute einer Flut von Herausforderungen gegenüber. Die größte ist, den immer kürzeren Entwicklungszyklen für komplexere Projekte gerecht zu werden. Aber auch die Fragen, wie man einmal erarbeitete Daten sinnvoll wiederverwendet und wie man schnell und konsistent Informationen mit anderen Systemen austauscht, treiben Ingenieure heute mehr denn je um.

Bild: Aucotec AG

Der Zeitdruck bei der Entwicklung komplexer Projekte steigt: Ingenieure arbeiten parallel, gleichzeitig ist ein erhöhtes Maß an Daten-Durchgängigkeit gefordert. Für die Ingenieure bedeutet das auch mehr Abstimmung unter den verschiedenen Disziplinen, externe Dienstleister und Lieferanten eingeschlossen. Dabei den Überblick zu behalten, ist schwer, zumal Engineering-Strukturen heute auch global verteilt sind. Das vernetzte Arbeiten gehört zu den größten Herausforderungen der Industrie, ein entscheidendes Stichwort ist dabei ‚Kooperation‘ – nicht nur innerhalb des Engineerings, sondern beispielsweise auch mit dem Enterprise Resource Planning. Doch wie gelingt Kooperation konsistent und effizient? Das A und O dabei ist der professionelle Überblick. Vor allem in der Projektierung, aber auch bei Instandhaltung oder Umbauplanung von Maschinen und Anlagen müssen Daten unterschiedlicher Disziplinen einbezogen werden. Doch die Suche danach kann – vor allem bei dateibasierten Werkzeugen – sehr aufwendig sein. Die Planung eines Antriebs zum Beispiel erfordert heute viel mehr Daten-Koordination als noch vor wenigen Jahren. Der Antrieb unterhält Beziehungen zu anderen Objekten und kann auf vielerlei Dokumenten seine Spuren hinterlassen.

Kooperation braucht Vernetzung

Da Planungs- und Dokumentations-Tools lange Zeit jeweils nur eine Disziplin abdeckten, entstanden zur Vereinheitlichung der Datenhaltung elektronische Managementsysteme für Dokumente, Produktdaten und Product Lifecycle. Doch da diese Systeme die Daten der verschiedenen Tools in separaten Containern halten, sind die Objekte nicht vernetzt. Besagter Antrieb fände sich also einmal im Container des E-CAD Systems, im Hydraulikplan in einem anderen Container und so weiter. Selbst wenn man alle Dokumente findet, die den Antrieb beinhalten, ist eine direkte Navigation zwischen ihnen oft kaum möglich. Die Dokumente sind zwar sicher aufgehoben, aber inhaltlich ‚verdummt‘. Das erschwert Kooperation unnötig. Einen Ausweg bietet die gemeinschaftliche Datenhaltung in einer ’single source of truth‘. Sie ist in der Lage, verschiedene Disziplinen parallel und sogar simultan am selben Objekt arbeiten zu lassen, ohne dass Informationen mehrfach eingegeben werden müssen oder verloren gehen.

Ein Autorensystem, das sich dieser Technologie bedient, stellt dasselbe reale Objekt einer Anlage in unterschiedlichen logischen Zusammenhängen bereit. Die Informationen jeder Disziplin lassen sich für die Ausbauarbeit einer anderen weiter nutzen, ohne doppelte Eingaben, Abspracheaufwände und Fehlerquellen. Auch zwischen den Dokumenten sind Verweise möglich, die später zum Beispiel in der Anlagenbetreuung die Navigation unterstützen. Ein datenbankbasiertes Autorensystem zur logischen Anlagenbeschreibung kann außerdem die Daten weiterer beteiligter Systeme verwalten. Wichtig ist, dass sich das System nicht auf grafische Dokumente beschränkt, sondern die Anlagenobjekte selbst modelliert. Dabei werden nicht nur alle Objekte als Symbole abgelegt, sondern komplett alphanumerisch beschrieben. Das ermöglicht das Halten von erheblich mehr Informationen.