In der Diskussion um den Einsatz von Cloud Computing gelten Kostengründe als gewichtige Argumente. Eine kürzlich von IDC Manufacturing Insights veröffentlichte Studie, die auf Recherchen in der Fertigungsindustrie beruht, gibt Aufschluss zu den Einsparpotenzial von Online-Lösungen für Enterprise Resource Planning und berücksichtigt dabei auch offene und verdeckte Kosten des Software-Einsatzes.
Beispiel für eine skalierbare, gehostete Multi-Tenant-Umgebung: Die Anwender der Cloud-Lösung greifen auf die gleiche Funktionalität und Infrastuktur zu; lediglich Daten und Konfiguration werden pro Nutzer verwaltet. Bild: Plex Systems
Bereits heute nutzen über 50 Prozent der Fertigungsunternehmen in irgendeiner Form im Internet gehostete Software-Anwendungen, weitere 35 Prozent ziehen dies in Erwägung. Die beliebtesten Anwendungsbereiche finden sich in der Logistik, wo der ‚Vernetzungseffekt‘ sowohl auf einer gemeinsamen Wissensbasis als auch auf vorhandenen Anbindungen aufbauen kann. Auf den nächsten Plätzen folgen Customer Relationship Management (CRM), E-Commerce und Business Intelligence-Lösungen.
Am attraktivsten ist Unternehmenssoftware ‚as a Service‘ (SaaS) bisher für kleine und mittelständische Fertigungsunternehmen, deren IT-Budgets einen Aufbau adäquater Support- und Infrastrukturen für große Inhouse-Anwendungen nicht erlauben. Doch unter dem Gesichtspunkt der Gesamtkosten oder ‚Total Cost of Ownership‘ (TCO) können Online-Lösungen selbst für Großunternehmen von Vorteil sein. Unabhängig davon, ob ein Mietmodell nach Umsatz, Transaktionen oder Nutzeranzahl abgerechnet wird, können viele offene und versteckte Kostenfaktoren wegfallen. Auch Fertigungsunternehmen erhalten so die Möglichkeit, Fixkosten ihrer Betriebsabläufe in variable Kosten zu verwandeln, um besser auf Markt- und Umsatzentwicklungen zu reagieren zu können. Als Folge dieser Entwicklung erwartet IDC inzwischen bis zum Jahr 2013 ein jährliches Marktwachstum für SaaS-Anwendungen von sieben Prozent.
Gegenüber der üblichen ‚On-Premise-Installation‘ von Software vor Ort im Betrieb, sei es in Client/Server- oder anderen Architekturen, haben sich im Online-Bereich verschiedene neue Modelle entwickelt. Diese Mietlösungen werden in der Softwarebranche unter unterschiedlichen Bezeichnungen angeboten:
Als ‚gehostete Software‘ bezeichnet man eine Applikation, die auf einem externen Server in einer nichtmandantenfähigen Umgebung, als als ’single tenant‘ betrieben wird.
Als ‚Software as a Service‘ (SaaS) versteht man ebenfalls gehostete Applikationen, die jedoch in einer mandantenfähigen Umgebung in ‚multi tenant‘-Architektur betrieben werden.
Unter ‚Cloud Computing‘ versteht man allgemein die Bereitstellung einer Infrastruktur oder IT-Plattform.
Sowohl gehostete Software als auch SaaS-Anwendungen können über die Cloud bereitgestellt werden. Bei einer nicht mandantenfähigen Lösung – also dem, was als ‚gehostete Software‘ bezeichnet wird – betreibt der Softwareanbieter für jeden Nutzer eine unabhängige Version seiner Anwendung. Beim mandantenfähigen oder multi tenant-Ansatz nutzen hingegen mehrere Anwender dieselbe Anwendungsinstanz und dieselbe logische Datenbank. Als beste Wahl für SaaS-Lösungen gilt momentan der Multi-Tenant-Ansatz, da er nicht nur niedrigere Betriebs- und Upgradekosten verspricht, sondern dem Hostinganbieter eine bessere Anpassung der Kapazität an veränderten Bedarf bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der zugesagten Servicelevel ermöglicht. Dadurch können sich teils merkliche Einsparungen bei den Betriebskosten ergeben, von denen letztendlich auch der Anweder profitiert.
Lizenzansätze im Vergleich
Bei einer herkömmlichen ‚On-Premise‘-Softwareimplementierung verkauft der Anbieter eine Einmallizenz, mit der der Anwender die Software in seinem Rechenzentrum installiert und pflegt. Neben den Anschaffungskosten für die Lizenz fallen für das Unternehmen Installations- oder Integrationskosten sowie jährliche Kosten für einen Wartungsvertrag an. Im Rechenzentrum des Anwenders muss Hardware angeschafft und regelmäßig modernisiert werden. Hinzu kommen Kosten für die Software-Infrastruktur in Form von etwa Datenbanken und Betriebssystemen sowie Personalkosten. Mitunter wird dieses Grundmodell dahingehend variiert, dass der Softwarehersteller oder ein externer Dienstleister die Anwendung auf seinen eigenen Servern in seinem eigenen Rechenzentrum betreibt.
Der Zugriff durch den Nutzer erfolgt dann auf Mietbasis über eine geschützte Verbindung. Bei einem System auf SaaS-Basis ist die Anwendung hingegen von Grund auf als Hostinglösung konzipiert. Alle Nutzer können gemeinsam eine einzige Instanz der Datenbank und Software nutzen. Bei der Abrechnung gehen die Anbieter sowohl bei gehosteter Software als auch reinen SaaS-Lösungen unterschiedliche Wege. In manchen Fällen richtet sich das Nutzungsentgelt nach Firmengröße oder Umsatz des Anwenders; andere Anbieter berechnen nach der Anzahl von Benutzern oder nach Transaktionsvolumen.
In beiden Szenarien stellen die Kosten einer SaaS-Lösung überwiegend variable Kosten dar, während bei einer herkömmlichen Installation der Fixkostenanteil überwiegt. Und die vertraglich vereinbarten Lizenz- und Wartungskosten für Updates und Upgrades von Software sind für CIO und IT-Abteilungen ein wichtiger Punkt: Reduzierte IT-Budgets führen in Kombination mit steigenden Unterhaltskosten für ERP-Implementierungen dazu, dass sich Fertigungsunternehmen nach Alternativen umschauen.
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