Klares Exit-Management schützt vor Datenverlust und versteckten Kosten
Cloud-Anbieter werben häufig damit, wie schnell und einfach Unternehmen auf Cloud-Lösungen umsteigen. Doch ein späterer Anbieterwechsel kann unter Umständen vertragliche und technische Probleme mit sich bringen. Bei der Wahl eines Cloud Providers sollten Unternehmen daher gezielt darauf achten, ob ein rascher und unkomplizierter Ausstieg aus der Datenwolke möglich ist.
Bild: iStockphoto / alengo
Cloud Computing gewinnt auch in Deutschland weiter an Bedeutung. Zu diesem Ergebnis kommt unter anderem eine IDC-Studie von Juni letzten Jahres. Obwohl in Deutschland die Bedenken Cloud Computing gegenüber lange hoch waren, steigen nun viele Unternehmen auch im Mittelstand schnell auf Cloud-Lösungen um. Doch ein zu zügiger Einstieg in die Welt der Online-Anwendungen und Mietsysteme kann für den Nutzer möglicherweise eine längere Bindung bedeuten, als ursprünglich geplant. Denn nur wenige Unternehmen achten vor dem Vertragsabschluss auf eine zuverlässige Cloud-Exit-Strategie.
Gründe für einen Wechsel nach Vertragsabschluss können beispielsweise mangelnde Zuverlässigkeit des Cloud Providers, zu niedrige Verfügbarkeit oder Reaktionsgeschwindigkeit der Online-Lösung oder schlichtweg bessere Konditionen eines anderen Angebotes sein. Wie eine Umfrage von Networkcomputing zeigt, verfügen fast die Hälfte der befragten Unternehmen über kein Exit-Management. Dann gestaltet es sich nicht einfach, auf eine anderes Cloud-System umzusteigen – denn nicht selten sind die in den Systemen angebotenen Schnittstellen herstellerspezifisch und können so den reibungslosen Datentransfer aus einer Cloud in die andere erschweren.
Know-how für Entscheider
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Fragen zum Einsatz von Cloud Computing sowie die Vertragsgestaltung zwischen Anwender und IT-Dienstleister stehen im Mittelpunkt des Bitkom-Leitfadens ‚Cloud Computing – Was Entscheider wissen müssen‘. 30 Experten von IT-Unternehmen, auf IT-Recht spezialisierten Anwaltskanzleien, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Forschungseinrichtungen geben darin Antworten auf zentralerechtlichen Fragen. Das Dokument steht auf der Webseite des Verbandes als kostenlose PDF-Datei zum Download bereit.
Neben Datenverlust befürchten viele Cloud-Nutzer, dass sie nach Vertragsende zusätzlich zur Kasse gebeten werden und trotz Kündigung vorerst weiter an eine Online-Lösung gebunden sind. Sobald sich ein Unternehmen mit dem Provider auf einen Leistungsumfang für die Nutzung von Online-Diensten einigt, sollte es daher das Thema Anbieterwechsel ansprechen. Denn unterschiedliche Anbieter bieten unterschiedliche Service-Levels, Datenstrukturen und Schnittstellen. Dies kann Unternehmen beim Wechsel unflexibel machen. Für den richtigen Umgang mit der Cloud stellt der Branchenverband Bitkom seinen kostenlosen ‚Leitfaden Cloud Computing‘ zur Verfügung.
Der Verband empfiehlt, bei Fragen nach dem Exit-Management und Exit-Support vor Vertragsabschluss zu klären, wer für welche Schritte und Maßnahmen in welchem Zeitfenster und zu welchem Preis verantwortlich ist. Auch die genauen Modalitäten, wenn die Daten nach Vertragsende übergeben werden, müssen festgelegt werden. Da die Vertragsregelungen bisher nicht standardisiert sind, sollten Cloud-Kunden genau auf Datenschutz und Compliance-Richtlinien achten. Wichtig zu wissen ist, wo die Daten gelagert werden und ob der Cloud-Anbieter Subunternehmer einschalten darf. Subunternehmer können sich in Drittländern befinden, in denen kein vergleichbares Datenschutzniveau herrscht.
Für viele potenzielle Anwender ist Flexibilität ein Hauptargument für Cloud-Lösungen. So selbstverständlich dies vielen Unternehmen scheint, so wichtig ist es, dass genau dies sich auch im Vertrag wiederspiegelt. Im Zweifelsfall kann sich für Unternehmen bei entsprechendem Investitionsvolumen oder der Speicherung geschäftskritischer Daten auch eine anwaltliche Prüfung des Vertragswerkes lohnen.
Für die Antwort auf die Frage, ob ein Anbieter eine zuverlässige Exit-Strategie fährt, gibt es mehrere Indikatoren. „Ein regelmäßiger Download sowie die Zuordnung der Cloud-Daten zur Anwender-Datenstruktur, das sogenannte Mapping, sollten jederzeit möglich sein. Dieses Prinzip greift auch, wenn Daten in die eigene Cloud oder in eine neue Cloud übertragen werden“, erklärt der Bernd Seeburger, Vorstand der Seeburger AG.
Da es für Cloud-Nutzer meist nicht einfach ist, Daten in Eigenregie herunterzuladen, sollte der Anbieter entsprechende Dienstleistungen schon während der Vertragslaufzeit der Cloud-Lösung zur Verfügung stellen. Dabei liegt die Schwierigkeit in der Regel darin, Daten in das vom Unternehmen gewünschte Datenformat zu konvertieren. Je spezialisierter der Anbieter darauf ist, Daten zu konvertieren, umso besser für den Anwender. So muss es keine Ängste vor Datenverlust oder Datenbeschädigung haben. Wenn der Cloud-Anbieter selbst keine Datenmigration anbietet, kann sich das Hinzuziehen eines zusätzlichen Dienstleisters lohnen. „In diesem Fall ist es wichtig, dass sich das Unternehmen an einen Konvertierungsexperten wendet“, rät Bernd Seeburger.
Entsprechend spezialisierte Unternehmen können in der Regel auch für Cloud-Lösungen eines Fremdanbieters eine Exit-Strategie anbieten, wenn ihnen die Schnittstellendefinitionen des Cloud-Providers vorliegen.
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Bild: Fotolia – Acik
Mit der passenden Exit-Strategie ermöglichen Cloud-Lösungen beispielsweise Automobilherstellern und -zulieferern, eine größere Anzahl von Lieferanten in ihren elektronischen Geschäftsdatenaustausch (EDI) zu integrieren. Der Markt bietet dazu unterschiedliche Integrationsarten für Unternehmen an. Die Hosting-Dienstleistungen reichen vom reinen Datenaustausch über die Konvertierung von Fremddaten in das unternehmenseigene Enterprise Resource Planning-System bis zur kompletten Auftrags- und Versandabwicklung in der Cloud. Seeburger bietet in diesem Umfeld zusammen mit Peguform die webbasierte Lösung Logistic Solution Professional (LSP) an. Bei diesem System können sich Lieferanten für die Auftrags- und Lieferplanabwicklung per Online-Appikation anmelden, anschließend können Auftrag, Lieferabruf, Lieferschein, Barcode-Label und Rechnung in der Cloud erstellt werden.
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