Internet-Technologie für das Produktionsmanagement
Endanwender haben sich daran gewöhnt, dass Applikationen wie Google oder Wikipedia immer verfügbar sind. Im Produktionsumfeld herrschen hingegen Desktop-Applikationen vor. Als Alternative bietet Nuveon die Web-Plattform 'Nuveon Infuse' an. Das System soll sowohl den steigenden Anforderungen an die Datenerfassung Rechnung tragen als auch eine flexible Auslegung von produktionsnaher Software und Prozessen gestatten.
Bild: Nuveon GmbH
Im Produktionsumfeld herrschen vielfach Konglomerate aus Desktop-Anwendungen mit unterschiedlichen Benutzungsphilosophien und Datenformaten vor. Als alternativen Ansatz stellt Nuveon die Anwendung ‚Nuveon mHub‘ zur Verfügung. Das skalierbare Manufacturing Execution-System (MES) unterstützt entlang der Automatisierungspyramide zahlreiche Aufgaben – von der browserbasierten Benutzeroberfläche für Maschinenbedienung und Controlling, der Integration in andere Applikationen bis hin zur Anbindung der Automatisierungsebene. Dabei werden die eingesetzten Web-Technologien lokal im Intranet des Anwenderunternehmens zur Verfügung gestellt.
Der ‚Wiki‘-Gedanke als Vorbild für flexible Prozesse
Das System dient über die webbasierte Business Application-Plattform ‚Infuse‘ als Schnittstelle zwischen Enterprise Resource Planning- (ERP) und Automatisierungsebene. Dazu kann das System geräteunabhängig per Browser bedient werden. Das Grundprinzip folgt dabei dem Wiki-Design-Verfahren, das Ward Cunningham als „einfach, kollaborativ, tolerant und beobachtbar“ beschrieben hat: Wikis erlauben verschiedenen Benutzern, Inhalte gemeinsam zu bearbeiten. Jede Änderung kann dabei rückgängig gemacht und von anderen Benutzern verfolgt werden. Dieser Gedanke lässt sich auch auf die Code-Erzeugung für Anwendungen in der Produktionsplanung und -steuerung sowie der Automatisierung übertragen: Ebenso wie ein Wikipedia-Autor einen Artikel über ‚Software-Agent‘ bearbeiten und für alle Nutzer aktiv schalten kann, könnte ein Entwickler auf der Seite ‚Software-Agent‘ in einem speziellen Wiki zusätzlich die Implementierung eben dieses Konzeptes kodieren und testen. Dazu steht das ‚Produktionswiki‘ in den Ausführungen ‚Development‘, ‚Staging‘ und ‚Live‘ zur Verfügung, um die Freigabe in das Produktivsystem über einen Workflow steuern zu können. Außerdem verfügt die Software über eine integrierte Entwicklungsumgebung, die direkt im Browser abläuft und den Entwickler bei der Logikerstellung unterstützt.
Diese Eigenschaften können helfen, eines der zentralen Probleme lösen, das auch im interdisziplinären Feld der Industrie 4.0 enorm wichtig wird: Das Inseldenken aufzulösen. Wikis erlauben durch einen schnellen Entwicklungszyklus Dinge für den Test live zu schalten, auszuprobieren und dann inkrementell zu verbessern und können so ‚organisch‘ wachsen. Der Anwender ist nicht mehr an langjährige Release-Zyklen gebunden. Anstelle einer Ordnerstruktur existiert ein Namensraum: Jede Seite wird mit dem Substantiv benannt, das dem Konzept entspricht, das es beschreibt (Dokumentation) oder realisiert (Logik) und wird anschließend verlinkt. Dies fördert eine einheitliche Terminologie in der Anforderungs- und Teamkommunikation. Denn während Ingenieure in der Regel SPSen oder in Hardware gegossene Elektronik nutzen, würden Informatiker zu vorhandenen Mitteln aus Betriebssystemen greifen. Allein das Entdecken solcher Konzepte kann zu einem informalen, konstruktiven und eventuell interdisziplinären Austausch zwischen Mitarbeitern führen. Dies führt wiederum langfristig zu einer Vereinheitlichung der Werkzeug- und Methodenauswahl und dadurch zu einer Reduzierung der Kosten.
Applikationsplattform für Geschäftsanwendungen
Die meisten Wiki-Engines dienen vornehmlich der Dokumentation. Können Wikis über ‚Plug-ins‘ oder ‚Extensions‘ um einfache Logik erweitert werden, spricht man von ‚Applikationswikis‘. Solche Plattformen werden heute genutzt, um es Endbenutzern zu ermöglichen, Funktionen einzubauen – etwa das Anzeigen von Listen anderer Geschäftsanwendungen wie SAP ERP. Sie sind eine Variante der unter dem Begriff ‚Mashup‘ bekannten Plattformen, in denen komplette Funktionalitäten, etwa die Kartenanzeige aus Google Maps, eingebaut werden. Analog zu diesem Ansatz dient die Infuse-Plattform dazu, auch umfassende Lösungen unabhängig von anderen Geschäftsanwendungsplattformen zu implementieren. Der Anbieter spricht daher von einer ‚Business Application Plattform Wiki‘ (BAP-Wiki).
Prozesshistorie für das Produktionsmanagement
Nuveon hat, aufbauend auf seiner Plattform, das Produkt mHub entwickelt. Mit dieser Applikations-Suite verfolgt der Anbieter das Ziel, ein verlässliches, skalierbares und auf Web-Technologie basierendes System für Manufacturing Execution and Control anzubieten. Inzwischen kann das Unternehmen auf die erfolgreiche Umsetzung entsprechender Projekte bei mehreren Anwendern zurückblicken. Das System synchronisiert dazu die Fertigungsauftragsdaten verschiedener ERP-Systeme und kommuniziert über Touchscreens und mobile Geräte mit Mitarbeitern in der Fertigung. Außerdem zeichnen die Lösungskomponenten Zustandsdaten zu Personaleinsatz, Maschinen und Arbeitsgängen auf und kombinieren sie zu einer Prozesshistorie. Diese können dann als Basis für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, genaues Product Costing und die zukünftige Produktionsplanung dienen. Der Austausch mit CNC-Anwendungen und Ein-/Ausgabemodulen (E/A) der Automatisierungssystemen erfolgt dabei über eigene Treiber.
Zu den unterstützten Benutzerschnittstellen und Hardwaretypen zählen unter anderem Desktop-Clients, Tablets sowie mobile Clients unter Windwos Mobile, Android und iOS. Außerdem wurden High-Level-Treiber entwickelt, um implementierungsneutral und mit möglichst wenig Logik mit Hardware wie SPSen, Barcode- und Smartcard-Readern sowie Druckern umgehen zu können. Die Umsetzung der reinen Anwenderlogik wird dabei komplett im Browser durchgeführt. Um dies zu bewerkstelligen, stellt das System eine eigene objektorientierte Abstraktionsschicht zur Verfügung. Dieses Entwicklungsframework macht die beschriebenen Komponenten in Verbindung mit Wiki-Markup scriptfähig.
Mittelständische Unternehmen investieren selbst in schwierigen Zeiten in Microsoft-Technologien, weil sie überzeugt sind, dass ihre Mitarbeiterproduktivität steigt und sich ihre Kostenstruktur bessert. Microsoft hat mit dem Microsoft-Partner-Network ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. Für unsere Leser gibt die Microsoft-Partnerübersicht in Ausgabe Juli/August der IT&Production Tipps für die Suche nach einer geeigneten Branchen- oder Speziallösung im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Auf der Suche nach Innovation, nach neuen Lösungen und der Abgrenzung zum Mitbewerb vernetzen sich zunehmend mehr Unternehmen mit externen Experten und Partnern. SAP hat mit dem SAP-Ecosystem ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. In der Maiausgabe der Fachzeitschrift IT&Production erhalten unsere Leser einen aktuellen Überblick zum SAP-Ecosystem im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Anbieter & Produkte
MPDV Mikrolab GmbH – WE CREATE SMART FACTORIES
Make Lean Leaner
becosEPS – Enterprise Planning System
Prime Edge – eine Edge Lösung für die Industrie
Wachstum durch Kundenorientierung: Das Geheimnis liegt in einem smarten Variantenkonfigurator
Qualität, Lieferketten, Rückverfolgbarkeit – Nachhaltigkeit hat viele Facetten
Work-in-Process-Management in S/4HANA
Weltweit führende APS-Technologie für alle industriellen Anforderungen
ANZEIGE
Whitepaper
Monitoring IT, OT and IIoT with Paessler PRTG: use cases and dashboards
Vom 4-Stufen-Modell zum Regelkreis
Vollautomatische Feinplanung
Mit Kennzahlen die Produktion im Griff
Smart Factory Elements
Videos
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Prospera: Laserschneiden, Biegen und Stanzen. Aprova hat all unsere Planungsprobleme gelöst.
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Panasonic, Hersteller von Komponenten für Autoelektronik
Asprova User Day 2022 in Frankfurt
MPDV Mikrolab GmbH – Imagefilm
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Kontio, finnischer Hersteller von Blockhäusern
Ein Unternehmen, das sich mit der Auswahl eines ERP- Systems befasst, muss sich gleichsam mit einem viel- schichtigen Software-Markt und unklaren Interessen- lagen an interne Abwick- lungsprozesse auseinander- setzen. Guter Rat bei der Investitionsentscheidung ist teuer. ERP/CRM Wissen Kompakt unterstützt Sie bei der gezielten Investition in die IT-Infrastruktur.
Immer mehr Anbieter von Maschinen, Automatisierungstechnik und Industriesoftware integrieren künstliche Intelligenz in ihre Produkte. Das ganze Potenzial spielen selbstlernende Systeme aber erst aus, wenn sie passgenau auf ihren Einsatz in Fertigung und Büro zugeschnitten wurden. Über beide Möglichkeiten, als Fertiger die Vorzüge von industrieller KI zu nutzen, geht es im regelmäßig aktualisierten Themenheft Künstliche Intelligenz.
Das Internet of Things verändert Produktwelten und die Vernetzung in der Fertigung gleichermaßen. Entstehende Ökosysteme laden zur einer neuen Form der Zusammenarbeit ein. Die Spezialausgabe IoT Wissen Kompakt informiert über die Technologie, Projektierung und Anbieter für die eigene Applikation, in- und außerhalb der Fabrik.
Um alle Potenziale eines MES umfassend ausnutzen zu können, beleuchten unsere Autoren in der Serie von MES Wissen Kompakt die erfolgskritischen Faktoren, um Fertigungsunternehmen präventiv zu steuern. Darüber hinaus präsentiert MES Wissen Kompakt ein breites Spektrum an Firmenportraits, Produkt- neuheiten und Dienst- leistungen im MES-Umfeld.