Für das Familienunternehmen Wagner AG spielen die Systemfunktionen zur Steuerung der Intralogistik bei seiner Manufacturing-Lösungen eine wichtige Rolle. Dabei kommt auch das Behältermanagement zum Einsatz: Anhand der Visualisierung des Ist- und Soll-Zustands der Behälter im Kreislauf können sich Schlüsse auf den tatsächlichen Fertigungsstand im Auftragsnetz ziehen lassen. Bild: Syncos

Fremdbearbeitung möglichst effizienz abbilden

In vielen Fertigungsszenarien spielt die Fremdbearbeitung eine zentrale Rolle. So kann es erforderlich sein, einzelne Produktionsabläufe auszugliedern, um spezielles Know-how anderer Unternehmen im Sinne einer verlängerten Werkbank zu nutzen. Fremdbearbeitung kann leicht zu Brüchen in der Prozesskette führen, bei denen Ware termingerecht und in definierter Reihenfolge zu externen Dienstleistern geliefert und von diesen wieder in Empfang genommen werden muss. Auch hierbei müssen die First in – first out-Fertigung ebenso wie eine lückenlose Rückverfolgbarkeit im Reklamationsfall sichergestellt sein. Die bestmögliche Abwicklung dieser Vorgänge kann sich für die Systeme für Fertigungs- und Logistikplanung gleichermaßen herausfordernd gestalten: Die Fremdbearbeitung kann alle Teilprozesse innerhalb einer Produktionskette berühren und muss in der Feinplanung entsprechend berücksichtigt werden. Der Aufenthaltsort extern bearbeiteter Güter sollte dem Produktionslogistik-Modul zu jedem Zeitpunkt bekannt sein.

Datenaustausch mit dem Unternehmenssystem

Das MES gestattet dem Fertigungsbetrieb die zielgerichtete Planung, Steuerung und Kontrolle des Material- und Informationsflusses zwischen dem Unternehmen und seinen Lieferanten, Kunden und Dienstleistern als Basis zur Umsetzung einer optimierten Produktionslogistik. Dazu stellt das führende ERP-System im Unternehmen, Microsoft Dynamics NAV, Informationen über Stücklisten und Arbeitspläne bereit. In Verbindung mit den ausgefeilten Feinplanungsfunktionen der Lösung lässt sich sowohl die interne Fertigung, als auch die Fremdbearbeitung steuern. Mit dem Modul Syncos MES Terminal stehen dem Anwender zudem Werkzeuge zur Produktions- und Qualitätsdatenerfassung zur Verfügung. Im Rahmen der Produktionslogistik werden hier sowohl Mengen und Zeiten im Sinne der klassischen Betriebs- und Maschienendatenerfassung (BDE/MDE) als auch Daten zur Behälterlogistik erfasst. Dabei können in das System ohne Weiteres Technologien wie RFID und digitale Waagen zur Reduzierung des manuellen Erfassungsaufwands bei Lagerbewegungen eingebunden werden.

 

Teilbereich der Materiallogistik

Produktionslogistik bildet einen Teilbereich der allgemeinen Materiallogistik innerhalb des Prozesses Rückverfolgung eines MES nach VDI 5600 ab. Sie befasst sich mit der Verfolgung von Behältern innerhalb der unternehmensinternen Fertigung und den dort stattfindenden Fertigungsprozessen. Das strategische Kernziel der Produktionslogistik stellt dabei meist die Ermittlung und Minimierung von Durchlauf-, Liege- und Transportzeiten dar. Dabei werden zwei zentrale Schwerpunkte gesetzt: Tracking – wo befindet sich das für die Fertigung erforderliche Matrial? Und – Tracing – in welchen Prozessschritten wurde Material innerhalb der Fertigung verbraucht, weiterverarbeitet oder geliefert?