Ein Shuttlesystem sorgt im Hochregallager für die ordnungsgemäße Einlagerung der Rohwaren. Dabei fährt das System drei unterschiedliche Temperaturbereiche an. Bild: Ehrhardt+Partner.

Fahrerlose Transportsysteme im Verbund

Für einen zielgerichteten Materialfluss sorgen neben dem Lagerführungssystem auch vier fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF). Diese bilden ab sofort die Verbindung zwischen dem neuen Hochregallager und der Produktion. Bei Eingang eines Produktionsauftrags gibt die LFS zunächst einen Befehl an die Regalbediengeräte im Automatiklager. Diese suchen dann die angeforderten Waren heraus und bringen sie zu einem der Auslagerstiche. Dort nimmt ein FTF die Palette auf und transportiert diese über die Brücke zu einer der insgesamt 25 Produktionsmaschinen. „Das Zusammenspiel der verschiedenen Automatiksysteme, sprich vor allem Regalbediengeräte und FTF, muss durch das System ausnahmslos gewährleistet werden, sonst steht unsere Produktion still“, erklärt Bäcker. Bei der Auslagerung gibt es zudem eine weitere Besonderheit: Das LFS zieht automatisch Paletten einer Rohwaren-Charge kurz nach dem Wareneingang und der Einlagerung wieder für eine gesonderte, manuelle Qualitätskontrolle durch das eigene Labor heraus. Hat eine Charge die Kontrollen erfolgreich durchlaufen, nimmt ein FTF die Paletten aus dem Lager auf und transportiert sie über die fast 100 Meter lange Brücke zur Produktion. Das LFS weist den Fahrzeugen dort auftragsbezogen den richtigen Platz zu, wo die Seeberger-Mitarbeiter anschließend die Waren per Maschinendatenerfassung scannen, entnehmen und zur weiteren Verarbeitung oder zum Abpacken in die entsprechende Maschine geben. Durch die Automatisierung der Prozesse und den gerichteten Materialfluss mithilfe des Automatik-Lagers können pro Stunde bis zu 75 Paletten ein- und ausgelagert werden.

Zwischenüberschrift:Hohe Qualitätsstandards bis zum Versand

Auch während des Abpackvorgangs werden die Waren ständig auf ihr Gewicht und auf die Qualität der Verpackung kontrolliert. Anschließend kommen Nüsse, Trockenfrüchte & Co. in Kartons per Gabelstapler ins Fertigwarenlager, bevor sie ausgeliefert werden. Vier bis fünf LKW verlassen pro Stunde das Lager mit Produkten des Produzenten. „Knapp ein Jahr ist jetzt vergangen, seit Ehrhardt + Partner mit der Anbindung des neuen Lagers begonnen hat – und schon jetzt können wir sagen, dass wir unsere Kapazitäten mehr als verdreifacht haben und von einem nachvollziehbaren Materialfluss profitieren“, bilanziert Frank Bäcker. Im Rahmen des Projekts ‚Seeberger 2030+‘ sind zukünftig weitere Investitionen am Standort geplant. Aktuell bindet E+P eine Fördertechnik an das Lagerführungssystem an, die alle Bereiche des alten Lagers miteinander verbindet. Damit verfolgt Seeberger weiterhin das Ziel, alle Prozesse und Abläufe in Lager und Produktion in einen gerichteten Materialfluss einzubinden.