Eine hohe Fertigungstiefe, absolute Fokussierung auf den Standort Deutschland, kontinuierliches Wachstum und dabei weltweit einer der größten Anbieter im Marktsegment – das beschreibt die Erfolgsgeschichte des mittelständischen Maschinenbauers MTI Mischtechnik International. Ein wichtiges Werkzeug für diesen Erfolg ist eine ERP-Branchensoftware für den Maschinenbau. Ein Ortstermin gibt Ein- und Ausblicke.
Bild: MTI Mischtechnik International GmbH
Die MTI Mischtechnik International GmbH hat sich als Hersteller von Misch- und Aufbereitungstechnik weltweit einen Namen gemacht. Seit über 40 Jahren beliefert das mittelständische Familienunternehmen Kunden aus der Kunststoff-, Chemie- und Pharmaindustrie mit Mischmaschinen. Geschäftsführer Christian Honemeyer empfängt uns. Er bietet an, das Thema ERP-Software bei einem Rundgang durch die einzelnen Bereiche des Unternehmens zu vertiefen.
Wettbewerbsfaktor Enterprise Resource Planning
Surrend setzt sich in der hellen Fabrikhalle ein Kran in Bewegung. Ein Universalmischer der neuesten Generation wird für den Export verladen. Honemeyer kommt gleich zum Thema: „Unsere Mitbewerber kommen aus Asien. Wir können nur durch Geschwindigkeit, Qualität und permanente Prozessoptimierung im Wettbewerb bestehen. Und das kann man ohne ein modernes ERP-System nicht mehr.“ Er wollte eine Lösung auf Basis der weltweit eingesetzten Plattform Microsoft Dynamics NAV. „Wir haben uns für Kumavision entschieden, da Kumavision für uns als Auftragsfertiger wichtige Funktionen bereits im Standard der Branchensoftware mitbringt.“ Als integrierte ERP-Lösung deckt der Software-Anbieter sämtliche Unternehmensbereiche in Verkauf und Einkauf, in Fertigung und Montage, in Lager und Logistik, in Service- und Projektmanagement bis hin zum Finanzwesen in einem System ab. Alle Mitarbeiter arbeiten dabei mit demselben Datenbestand. Damit wird eine durchgängige Abbildung von Prozessen ermöglicht, die Unternehmen schlanker und schlagkräftiger macht: Sie verkürzt den Auftragsdurchlauf, reduziert Fehlerquellen und erlaubt es, schneller und flexibler auf Kundenwünsche zu reagieren. MTI Mischtechnik arbeitet mit komplexen Baugruppen, die bis zu sieben Ebenen umfassen können. Eine Herausforderung für die ERP-Software: „Die Abbildung der hierarchisch organisierten Baugruppenstrukturstücklisten bei vollständiger Kosten- und Leistungstransparenz ist für uns unverzichtbar“, sagt Honemeyer. Ebenso wichtig war ein offenes Schnittstellenkonzept – das Unternehmen plant derzeit die Anbindung konstruktiver Vorsysteme wie CAD-Software oder Eplan im Bereich Elektrotechnik.
Funkenflug und Hammerschläge in der einen, Hightech-Atmosphäre in der nächsten Halle. MTI deckt vom Stahlbau über die Montage bis hin zur Elektrotechnik die gesamte Fertigungskette im eigenen Haus ab. Wie alle anderen Unternehmensbereiche wird auch die Produktionsplanung und -steuerung durch die Branchensoftware abgebildet. Typisch für die Auftragsfertigung: Jede Maschine ist anders. Direkt aus dem ERP-System generierte Arbeitspläne stellen sicher, dass auch bei komplexen Baugruppen der Überblick nie verloren geht.
Unverstellter Blick auf das Ganze
Das Feedback der Mitarbeiter ist ausgesprochen positiv, obwohl manches komplexer als früher geworden ist. Doch der vermeintliche Mehraufwand ist unverzichtbar. Honemeyer nennt das Beispiel der Serien- und Chargennummernverfolgung. Die Chemie- und Pharmabranche verlangt eine lückenlose Dokumentation. Die ERP-Branchensoftware hat dafür die Basis gelegt. „Wir können auf Knopfdruck jedem unserer Kunden einen validierten Ablauf des Herstellungsprozesses liefern und dabei minutiös bis auf die letzte Schraube nachweisen, welcher Rohstoff mit welcher Güte bei uns eingegangen ist und verbaut wurde“, sagt Honemeyer.
Absolute Kundenorientierung
After-Sales-Service. Das Telefon klingelt. Ersatzteile für eine über 40 Jahre alte Maschine werden angefordert. Auch diese Lieferung wird innerhalb von 24 Stunden den Empfänger erreichen. „Wir haben auch die Stücklisten älterer Maschinen vollständig digitalisiert“, sagt Honemeyer. Weitere Voraussetzung, um Service-Anfragen optimal bedienen zu können, ist ein gut organisiertes Lager. Sämtliche Lagerbewegungen werden in Echtzeit erfasst, Materialengpässe durch automatisch generierte Bestellvorschläge vermieden. Aber auch die Geschäftsführung profitiert von optimierten Prozessen im Lager: Die Lösung bietet uns eine automatische, tagesaktuelle Ermittlung des Lagerwerts“, sagt Honemeyer. Voraussetzung, um Service-Anfragen optimal bedienen zu können, ist ein gut organisiertes Lager. MTI Mischtechnik hat die Branchensoftware vor einiger Zeit um Barcode-gestützte Prozesse erweitert. Sämtliche Lagerbewegungen werden jetzt in Echtzeit erfasst, Materialengpässe durch automatisch generierte Bestellvorschläge vermieden. Aber auch die Geschäftsführung profitiert von optimierten Prozessen im Lager: „Kumavision bietet uns eine automatische, tagesaktuelle Ermittlung des Lagerwerts. Auch die internen Wertschöpfungsketten sind im ERP-System abgebildet. Bewertungen erfordern nur einen Klick mit der Maus, dabei lassen sich alle in Produktion befindlichen Baugruppen kostenstellenorientiert betrachten“, sagt Honemeyer.
Ein Büro weiter mischt sich der Bestätigungston eines Scanners in die Geräuschkulisse. Lohnscheine werden als QR-Code eingescannt. „Wir arbeiten mit mehrstufigen Fertigungsaufträgen. Entsprechend hoch ist die Zahl der Lohnscheine. Seit wir die QR-Codes eingeführt haben, verzeichnen wir eine beachtliche Zeitersparnis“, sagt Honemeyer. Ein weiterer Effizienzgewinn. Doch wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Menschen bei Kumavision, die hinter der Branchensoftware stehen? „Wir sprechen heute von einer ganz engen Partnerschaft.“ Das Ergebnis spiegelt sich in Honemeyers Fazit: „Wir sind schneller geworden, wir sind prozesssicherer geworden, wir sind flexibler geworden.“
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