Asset Information Management

Sicherer Zugriff auf verteilte Instandhaltungsdaten

Instandhaltungsprozesse benötigen aktuelle Informationen zum betroffenen Asset, wie Handbücher, Softwareupdates oder die Wartungshistorie. Der Ansatz des Asset Information Management (AIM) unterstützt dazu den Zugriff auf verteilte Datenquellen unterschiedlicher Organisationen für eine übergreifende Zusammenarbeit ohne Medienbrüche.

Bild: © SAP AG 2013

Produzierende Unternehmen, seien es Komponenten- oder Maschinenhersteller, nutzen vermehrt ‘Product-as-a-Service’-Geschäftsmodelle, um die Kundenbeziehung zu stärken und sich von der Konkurrenz abzuheben. Anstatt ausschließlich Produkte zu verkaufen, übernehmen viele Hersteller zunehmend den Betrieb und die Wartung der Maschinen für ihre Kunden. Des Weiteren erfordert die steigende Komplexität der Maschinen oft Wissen, das auf Seiten des Maschinenbetreibers nicht vorhanden ist. Solche Zusatzleistungen bieten Koassmponentenund Maschinenhersteller in Form von Serviceverträgen an.

Um hohe Verfügbarkeit bei möglichst geringen Kosten zu ermöglichen, müssen Komponentenhersteller, Maschinenhersteller und -betreiber mit den verantwortlichen Servicespezialisten nahtlos über Unternehmensgrenzen hinweg kommunizieren. Um etwa bei Störfällen schnellstmöglich die Verfügbarkeit einer Anlage zu sichern, ist der Zugriff auf aktuelle Asset-Informationen erforderlich − unabhängig davon, bei welchem Unternehmen die Informationen erzeugt oder verarbeitet werden.

Da jeder Beteiligte während des Asset-Lebenszyklus Informationen erzeugt und verwaltet, benötigen Akteure wie Betreiber, Wartungsspezialisten oder Produktdesigner rollenspezifischen Zugriff auf relevante Informationen. Dabei ist die Informationssicherheit von entscheidender Bedeutung: Informationen bilden für Unternehmen ein hohes Gut, das nur ungern in die Hände Dritter gegeben wird. Eine Voraussetzung für effektives Asset Information Management (AIM) ist daher ein solides Sicherheitskonzept mit einer granularen Zugriffskontrolle seitens des Informationseigentümers.

Sichere Datenhaltung mit cloud-basierter Vermittlung

Im Rahmen zweier Forschungsprojekte erarbeitet die Forschungsabteilung der SAP AG, derzeit in Kooperation mit Endress+Hauser, Fiat und SKF die Vision und Prototypen für AIM. Dazu kommt ein cloud-basierter Verzeichnisdienst oder ‘Asset Information Service’ (AIS) zum Einsatz, der Informationen zur Verfügbarkeit von Stamm- und Lebenszeitdaten einzelner Assets zur Verfügung stellt und auffindbar macht. Zur Steuerung des lokalen Zugriffs wird ein Asset Services Gateway bei den Informationseigentümern verwendet. Der Informationsdienst wird mit Metadaten befüllt, die beschreiben, welche Produktdaten wo verfügbar sind und wie auf diese zugegriffen werden kann. Dabei kontrolliert jeder Akteur, welche Metadaten im Verzeichnisdienst des Ökosystems veröffentlicht werden. Die Lebenszeitdaten eines Assets werden beispielsweise im Bereich Wartung von OEM, Betreiber oder Dienstleister veröffentlicht. Jeder Akteur benutzt dazu sein eigenes ,internes wie externes Identifikationsmodell. Trotzdem müssen die Lebenszeitdaten für alle Beteiligten auffindbar sein. Dazu unterstützt das System ein Mapping der Asset-Identifikationsnummern. Eine Abbildung verschiedener Asset-IDs ermöglicht dabei das Auffinden der Informationen zu einem bestimmten Asset.

Virtueller Zugriff auf Ökosystem-Daten

Das Asset Services Gateway (ASG) wird als ‘Virtual Appliance’ bei den Akteuren des Ökosystems installiert. Diese Lösung bindet die lokalen IT-Systeme an und kontrolliert den Datenzugriff. Des Weiteren befüllt es den AIS mit Informationen über die zur Verfügung stehenden Daten. Dazu annotiert ein Dienst die Daten aus den lokalen Systemen, damit sie gesucht und gefunden werden können. Außerdem transformiert der ASG lokale Daten in ein generisches Datenmodell mittels semantischer Methoden. Weitere Dienste umfassen die digitale Rechteverwaltung (DRM) und die Abrechnung des Informationsaustauschs. Drei Unternehmensbeispiele zeigen Anforderungen an solche Kollaborationssysteme:







  • Lohnt sich ein Retrofit?

    Oft ist unklar, ob es sich lohnt, ältere Maschinen mit neuen Sensoren auszustatten. Im Projekt ‚DiReProFit‘ wollen Forschende dieses Problem mit künstlicher…


  • KI in Fertigungsbranche vorn

    Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über…


  • Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise

    Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen…


  • MVTec eröffnet Niederlassung in Taiwan

    Bereits seit 2020 unterhält MVTec ein Vertriebsbüro in Taiwan. Dieses wertet der Bildverarbeitungsspezialist nun zu einer eigenen Niederlassung, der MVTec Taiwan, auf.


  • Ein Stück näher am Quanteninternet

    Das Quanteninternet verspricht signifikante Verbesserungen in verschiedenen technologischen Schlüsselbereichen. Um dieses jedoch im bestehenden Glaserfasernetz zu realisieren, sind Quantenfrequenzkonverter nötig, die die…