Energiemanagement-Software erfasst zeitliche Veränderungen des Energieverbrauchs und zugehörige Einflussfaktoren. Einen hohen Stellenwert beim Einführen und Betreiben eines Energiemanagementsystems hat die Automatisierung der zugehörigen Abläufe und IT-Prozesse.
Bild: Ingsoft
Der Energieverbrauch im produzierenden Gewerbe ist enorm – ebenso aber auch das Potenzial zur Energie- und Kosteneinsparung. Zudem fördert der Gesetzgeber nachweisliche Energieeffizienzmaßnahmen energieintensiver Unternehmen durch Steuerbegünstigungen. Zu diesen Maßnahmen gehört auch ein Energiemanagementsystem gemäß der DIN EN ISO 50001. Das kontinuierliche Durchlaufen einer energetischen Analyse, der Umsetzung und Überwachung von gesetzten Zielen und die regelmäßige Anpassung dieser sind in der Norm als ‚Plan-Do-Check-Act‘-Zyklus (PDCA) beschrieben. Konsequent umgesetzt, können diese Maßnahmen das Energiekostenniveau je nach Betrieb um bis zu 25 Prozent verringern . Das zeigt die Studie ‚Erfolgsfaktoren eines ganzheitlichen Energiemanagements‘, die das Beratungshaus Pricewaterhouse Coopers zusammen mit der EBS Universität für Wirtschaft und Recht im September 2012 veröffentlicht hat.
Einbindung in die Erfassungsstruktur
Doch die vorhandenen Einsparpotenziale gilt es zuerst zu identifizieren und auszuschöpfen. Mithilfe einer speziellen Energiemanagement-Software kann das gelingen: Zunächst müssen dazu alle benötigten Systeme eingebunden werden. Dazu gehören Gebäude- und Prozessleittechnik, Datenbanken, Datenlogger, Enterprise Resource Planning-Systeme (ERP) und Computer-Aided Facility Management-Software (CAFM). Der Anspruch an eine Energiemanagement-Software ist allerdings ein grundlegend anderer als bei einer Gebäude- und Prozessleittechnik: Anstelle von Echtzeitanalyse und -steuerung werden zeitliche Änderungen des Energieverbrauchs und seiner Einflussfaktoren erfasst, alle relevanten Energie- und Mengenflüsse und Einflussfaktoren eingebunden sowie konkrete Ziele und Einsparmaßnahmen kontrolliert und dokumentiert. Einen hohen Stellenwert beim Einführen und Betreiben eines Energiemanagementsystems hat die Automatisierung aller notwendigen Prozesse und die Integration des Systems in vorhandene IT-Architekturen. Denn das bedeutet gesicherten Informationsfluss sowie die Grundlage für Arbeitserleichterung und überschaubaren Kostenaufwand.
Monitoring-Funktionen an der Projektrolle ausrichten
Ein differenziertes Rechtemanagement beziehungsweise angepasste Zugangsmöglichkeiten können sicherstellen, dass unterschiedlichen Verantwortlichkeiten aller im Energiemanagement Involvierten Rechnung getragen wird. Der Energiemanager benötigt zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben ein ausgefeiltes, vollumfängliches Expertenwerkzeug. Mithilfe dessen kann er bestenfalls alle im Unternehmen vorhandenen Erfassungs- und Organisationsstrukturen abbilden, aber auch auftretende Änderungen. Das gilt für die Administration des Energieteams über die Definition konkreter Einsparziele bis hin zur Auswertung und Analyse aller Maßnahmen seiner Mitarbeiter.
Der Einsatz der passenden Software gestattet dem Energiemanager auf diese Weise, den Gesamtüberblick über Energieverbrauch und -kosten zu behalten. Es ist sinnvoll, dass die übrigen Verantwortlichen des Energieteams, etwa Hallen- und Bereichsverantwortliche, über eine entsprechend ihrer jeweiligen Zuständigkeiten angepasste Oberfläche auf das System zugreifen. Eine intuitive Bedienung und effektive Anwendung ermöglichen hier eine rasche Beurteilung des energetischen Status quo. Ein rein lesender Datenzugriff für diesen Nutzerkreis ist meist ausreichend.
Zentrale Arbeitsplattform für das Energiemanagement
Der Energiemanager benötigt hingegen umfassende Administratorenrechte, um alle Erweiterungen und Anpassungen selbst vornehmen zu können. Dazu zählt unter anderem das Anlegen und Verwalten neuer Projekt-Teilbereiche. Dabei muss die zeitliche Abhängigkeit von Verbrauch und Einflussfaktoren jederzeit nachvollziehbar bleiben. In der Regel werden neben der Energie selbst auch Kosten und Emissionen betrachtet. Deshalb sollten auch Tarifänderungen im System verzeichnet werden. Zudem müssen ergriffene Maßnahmen auf die energetische Ausgangsbasis bezogen werden.
Gemäß dem PDCA-Zyklus ist es Aufgabe des Energiemanagers, der Führungsebene im Unternehmen über erreichte Einsparziele, ergriffene Maßnahmen und Optimierungspotenziale Bericht zu erstatten. Dazu sind umfassende, bedarfsorientierte Analyse- und Berichtsfunktionen notwendig. Das Softwarehaus Ingsoft bietet Unternehmen aus dem industriellen Umfeld für die Unterstützung der Umsetzung eines Energiemanagements gemäß DIN EN ISO 50001 die webbasierte Software Ingsoft Interwatt an.
Nicht nur die Datenerfassung ist hier weitestgehend automatisiert, sondern auch der Berichtsversand und die Alarmierungsfunktionen. So wird ein zuverlässiger Informationsfluss sichergestellt, und alle Maßnahmen werden dokumentiert. Die herstellerneutrale Software lässt sich in nahezu jede Systemlandschaft integrieren, das System wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) als ‚förderfähige Software‘ gelistet.
Definition wesentlicher Verbraucher
Als Grundlage können bei einer Werksbegehung alle elektrischen Großverbraucher ermittelt und zum Beispiel als ‚Top 10‘-Verbraucher in die Überwachung aufgenommen werden. Durch Einbindung der Verbrauchsfunktionen in die Software werden unterschiedliche Betriebsweisen dieser technischen Anlagen berücksichtigt. Schwankender Verbrauch aufgrund von Arbeitsschichtmodellen, Jahreszeiten, Betriebsferien oder produzierten Stückzahlen spielt dabei eine wichtige Rolle. Fehlen solche Angaben, können selbst definierte Kennwerte und Benchmarks für einzelne Teilbereiche oder gesamte Abteilungen zugrunde gelegt werden. Um Abweichungen von den festgelegten Verbrauchs- oder Budgetfunktionen frühzeitig zu erkennen, ist eine rasche visuelle Beurteilung notwendig. Hier haben sich klar lesbare Symbole für die Anzeige des Abweichungsgrads per ‚Tacho‘, mit grünen, gelben und roten Bereichen sowie die Alarmierung per E-Mail bewährt.
Auswertungen für weiterführende Analysen
Für weiterführende Analysen benötigen Bereichsverantwortliche Auswertungen einzelner Zählwerke und Zähler und die Darstellung aufsummierter Werte für gesamte Bereiche. Dazu dienen in der Software grafische sowie tabellarische Auswertungen von Verbräuchen und Kosten. Um dem Energiemanager direkt Rückmeldungen über Auffälligkeiten zu geben, sollte der rein lesende Zugriff der Software dahingehend erweitert sein, dass Anmerkungen und Maßnahmen dokumentiert und in die Datenbank geschrieben werden können. Diese werden daraufhin im automatischen Reporting aufgenommen und als zielgruppenspezifische Berichte in vorab definierten Zeitintervallen an alle gewünschten Personen gesendet.
Ein Unternehmen, das sich mit der Auswahl eines ERP- Systems befasst, muss sich gleichsam mit einem viel- schichtigen Software-Markt und unklaren Interessen- lagen an interne Abwick- lungsprozesse auseinander- setzen. Guter Rat bei der Investitionsentscheidung ist teuer. ERP/CRM Wissen Kompakt unterstützt Sie bei der gezielten Investition in die IT-Infrastruktur.
Immer mehr Anbieter von Maschinen, Automatisierungstechnik und Industriesoftware integrieren künstliche Intelligenz in ihre Produkte. Das ganze Potenzial spielen selbstlernende Systeme aber erst aus, wenn sie passgenau auf ihren Einsatz in Fertigung und Büro zugeschnitten wurden. Über beide Möglichkeiten, als Fertiger die Vorzüge von industrieller KI zu nutzen, geht es im regelmäßig aktualisierten Themenheft Künstliche Intelligenz.
Das Internet of Things verändert Produktwelten und die Vernetzung in der Fertigung gleichermaßen. Entstehende Ökosysteme laden zur einer neuen Form der Zusammenarbeit ein. Die Spezialausgabe IoT Wissen Kompakt informiert über die Technologie, Projektierung und Anbieter für die eigene Applikation, in- und außerhalb der Fabrik.
Um alle Potenziale eines MES umfassend ausnutzen zu können, beleuchten unsere Autoren in der Serie von MES Wissen Kompakt die erfolgskritischen Faktoren, um Fertigungsunternehmen präventiv zu steuern. Darüber hinaus präsentiert MES Wissen Kompakt ein breites Spektrum an Firmenportraits, Produkt- neuheiten und Dienst- leistungen im MES-Umfeld.
Mittelständische Unternehmen investieren selbst in schwierigen Zeiten in Microsoft-Technologien, weil sie überzeugt sind, dass ihre Mitarbeiterproduktivität steigt und sich ihre Kostenstruktur bessert. Microsoft hat mit dem Microsoft-Partner-Network ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. Für unsere Leser gibt die Microsoft-Partnerübersicht in Ausgabe Juli/August der IT&Production Tipps für die Suche nach einer geeigneten Branchen- oder Speziallösung im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Auf der Suche nach Innovation, nach neuen Lösungen und der Abgrenzung zum Mitbewerb vernetzen sich zunehmend mehr Unternehmen mit externen Experten und Partnern. SAP hat mit dem SAP-Ecosystem ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. In der Maiausgabe der Fachzeitschrift IT&Production erhalten unsere Leser einen aktuellen Überblick zum SAP-Ecosystem im Bereich des produzierenden Gewerbes.