In der Preiskalkulation für den Kunden müssen Anlagenbauer zusätzlich zur Länge der verbauten Rohre auch Biegungen und Abzweigungen berücksichtigen. Bild: Intergraph

Technologie zur Integration von Vorentwürfen

Zur Verbesserung dieser Konstruktionsfunktionen hat der Anbieter aus München das Programm Smart Plant Layout entwickelt, eine Lösung zur Erstellung von 3D-Vorentwürfen, die als zusätzliche Aufgabe oder Disziplin in die übergreifende Architektur implementiert wird. Die Lösung unterstützt die Entwicklung von Vorschlägen, frühzeitigen Schätzungen und die Optimierung des Anlagenlayouts. Mit dieser Technologie lassen sich Vorentwürfe durch die Weiterentwicklung von Layouts zu einer Ausführungsplanung wieder verwenden, ohne dass eine Neumodellierung erforderlich wäre. Dem Nutzer stehen dabei neben Berichten und Modellierinstrumenten auch Software-Werkzeuge für die Wiederverwendung von Modelldaten und die Referenzierung zur Verfügung.

Hinzu kommen eine leistungsfähige Automatisierungsebene und die vollständige Integration mit Instrumenten zur Kostenschätzung. Der Anwender kann manuelle und automatische Rohrverlegung beliebig mischen, um schnell ein skalierbares Anlagenmodell zu erstellen. Damit erübrigt sich auch die komplette Neumodellierung der Vorplanung für das Haupt-Konstruktionssystem – ungeachtet der Software, die später für die Ausführungsplanung zur Anwendung kommt. Die Anlagenplaner können zunächst die Lage der wichtigsten Ausrüstungsteile, Rohrgerüste und anderer wichtiger reservierter Bereiche festlegen, die der integrierte Autorouter für Rohrleitungen nutzt. Hierzu zählen beispielsweise zu vermeidende Bereiche und Bereiche mit Hindernissen. Zur Unterstützung dieser Phase können die Planer Regeln nach den Konstruktionsstandards des Unternehmens oder Betreibers definieren, etwa für das Rohrlayout innerhalb von Rohrgerüsten oder den Mindestabstand von Ventilen. Um die Entscheidung zwischen alternativen Führungen zu unterstützen, stellt das System dem Anwender auch Funktionen zur Kostenanalyse zur Verfügung.

Kostenberechnung auf Basis der Leitungsführung

Nach der ersten Festlegung von Anlagenzonen kann die Leitungsführung vom Anwender eingegeben, aus einer extern erstellten Kalkulationstabelle mit Leitungslisten importiert oder aber aus Rohrleitungs- und Instrumentenfließbildern abgeleitet werden. Der integrierte Autorouter für Rohrleitungen berechnet dann die kostengünstigsten Rohrführungen für ein bestimmtes Anlagenlayout. Die Lösung berechnet dabei die zur Verlegung von Leitungen wie verbundenen Rohrleitungen einschließlich Biegungen, Verbindungen und Bauteilen, die bei Durchmesseränderungen erforderlich sind. Jede Leitungsführung verfügt dabei über Referenzdaten, die mit einem Datenblatt verbunden sind, das verschiedene Standardelemente steuert. Dazu zählen beispielsweise die Art der Biegungen und Abzweigungen, die in einer bestimmten Situation erforderlich sind. Erweiterte Referenzdaten enthalten Regeln und Daten für die automatische Rohrführung auf der Grundlage von Datenblättern. Sowohl die Standardreferenzdaten als auch die erweiterten Referenzdaten für die Leitungsführung wirken sich auf die Berechnungsergebnisse der automatischen Rohrführung aus.

Umfangreiche Planungsfunktionen

Für Anzeige und Vergleich der Ergebnisse verschiedener Layouts steht die Funktion ‚Case Management‘ bereit. So können Anlagenplaner jederzeit im Verlauf der Vorentwurfsplanung erste Konstruktionsentwürfe erstellen und die Modelle prüfen. Außerdem unterstützen Berichtsfunktionen und Software-Assistenten den Anwender beim Erstellen verschiedener standardisierter und benutzerdefinierter Reports, beispielsweise für die Zusammenfassung der benötigten Mengen zur Erstellung eines Kostenvoranschlags. Im Zusammenspiel mit der integrierten 3D-Modellierung erhalten Anlagenplaner so eine einfach zu bedienenden Benutzeroberfläche, die Anwender auch bei komplexen Aufgaben unterstützt. 3D-Tools zur Layoutplanung gestatten die disziplinübergreifende Nutzung von Konstruktionsdaten in Echtzeit. Das spart Zeit und Geld und sorgt für höhere Planungsqualität.

Integrierte Konzepte erschließen Sparpotenzial

Doch heute erhältliche Software-Werkzeuge unterstützen Planer nicht nur beim Erstellen von Anlagen-Layouts und Preiskalkulationen. Je nach Lösung ergänzen Funktionen für Materialentnahme-Reports und Produktidentifikation (PID), das Erzeugen von 3D-Modellen für Kunden und Infrastruktur-Dienste für den Austausch von Daten und Änderungen im Projektverlauf das Leistungsspektrum. Vor allem solche umfassenden, skalierbare Lösungen, die auf den gesamten Produktlebenszyklus ausgerichtet sind, können eine effiziente Produktion fördern, Investitions- und Anlagenbetriebskosten senken und als Grundlage für fundierte unternehmerische Entscheidungen dienen.